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Voodoo3 VS Voodoo4

Veröffentlichung: 24.07.2003
Autor: ernesto.che

Wir schreiben das Jahr 2003, Sommer 2003. Der geneigte Leser mag sich fragen, ob die von VoodooAlert nicht ein wenig arg spät dran sind mit so einem Artikel. Aktuell wäre der Vergleich von Voodoo3 und Voodoo4 im Frühjahr 2000 gewesen.

Dennoch ist der Vergleich sehr interessant: Schließlich basieren beide Karten - wie alle 3dfx Karten - auf dem Voodoo Graphics von 1996. Natürlich wurde der Voodoo Graphics von Generation zu Generation weiterentwickelt. Optimierungen fanden statt, sinnvolle Features wurden integriert und der Takt gesteigert. Nie wurde ein vollkommen neu entwickelter Chip veröffentlicht.

Die Probanden


Voodoo3 3000 und Voodoo4 4500 sind beide mit 166MHz getaktet, die Voodoo3 verfügt über 16 MB, die Voodoo4 über 32MB und beherrscht mehr Features, z.B. 32bit Rendering oder FSAA.
Sie sind sich also von den Eckdaten her sehr ähnlich:

Karte Voodoo3 3000 Voodoo4 4500
Takt 166 MHz 166 MHz
Speicher 16 MB SDRAM 32 MB SDRAM
Controller 128 bit 128 bit
Bandbreite 2,66 GB/s 2,66 GB/s
Megatexel Füllrate 333 333
Megapixel Füllrate 166 166
Dreiecksleistung 7 Millionen 7 Millionen
Rendering 16 bit color 16 / 32 bit color
FSAA n/a RGSS 2x
Stencil-Buffer n/a +/8 bit
Textur Größe 256 x 256 2048 x 2048
Kompression n/a FXT1, DirectX, NCC
Fertigungsprozess 0,25 0,25
Render Pipelines 1 2
Textureinheiten pro Pipeline 2 2
AGP-Features teilweise 2x teilweise 4x
APIs Glide, OpenGL, Direct 3D Glide, OpenGL, Direct 3D

Das Voodoo3 Whitepaper hält einige zusätzliche Informationen bereit, hier gibt es ein Kompendium über den VSA-100, der auf der Voodoo4 verbaut ist.

Testsystem


Gewählt wurde ein etwas älteres System, dass jedoch ein durchaus realistisches System für die beiden Konkurrenten darstellt. Zusätzlich zu den beiden Hauptakteuren wurden noch Voodoo3 2000(teilweise), 3500 und Voodoo5 5500 als Anhaltspunkte getestet. Letztere ist mit 850MHz allerdings nichts vollkommen ausgelastet.
Bei Prozentangaben ist die Voodoo3 3000 als 100% gesetzt.
  • Prozessor: Intel Pentium III 850MHz
  • Mainboard: Tekram P6B40-A4X
  • RAM: 2x 128MB Apacer Winbond PC 133
  • Grafikkarte: 3dfx Voodoo3 2000, 3000, 3500, Voodoo4 4500, Voodoo5 5500
  • Festplatte: IBM DTLA 307015
  • Sound: Soundblaster 5.1 Player
  • Softes: Windows 98SE, DX8.1, 3dhq 1.09 BETA 10.
  • Spiele: Unreal, Unreal Tournament, 3DMark 2000




Benchmark

Unreal

Das im Juli 1998 veröffentlichte Spiel markiert einen Höhepunkt der Glide Ära. Es wurde den 3dfx Voodoo Karten konsequent auf den Leib geschneidert. Zum damaligen Zeitpunkt das grafisch beste Spiel, das hier vorgestellt wird.
Verwendet wird die Version 2.25F, da sie schneller als der Final Patch 2.26 ist und im Glidebereich ebenfalls perfekt funktioniert.

Unreal
Glide

50.63
Voodoo3 2000
50.63
59.02
Voodoo3 3000
59.02
65.67
Voodoo3 3500
65.67
61.09
Voodoo4 4500
61.09
98.87
Voodoo5 5500
98.87

Unreal 2.25F, 1024*786*16


Die beiden grün hervorgehobenen Kontrahenten liegen recht dicht beieinander, die Voodoo4 4500 ist 3,51% schneller als die Voodoo3. Allerdings muss sie sich der mit 183MHz getakteten Voodoo3 3500 geschlagen geben, die 111,27% der Voodoo3 3000 Leistung erreicht.

Unreal
Glide

32.17
Voodoo3 2000
32.17
37.72
Voodoo3 3000
37.72
41.88
Voodoo3 3500
41.88
39.35
Voodoo4 4500
39.35
74.9
Voodoo5 5500
74.9

Unreal 2.25F, 1280*1024*16


Hier kann die Voodoo4 die Voodoo3 3000 ein bisschen stärker distanzieren, sie ist 4,33% schneller. Die Voodoo3 3500 ist weiterhin bei 111% Leistung, die Voodoo4 4500 konnte also ein wenig Boden auf sie gut machen.


Unreal Tournament

Unreal Tournament wurde im September 1999 veröffentlicht und basiert auf einer weiterentwickelten Unreal Engine, hier mit dem finalen Patch 4.36 getestet. UT wurde stark auf Glide optmiert, jedoch nicht mehr so stark wie Unreal. Direct 3D und OpenGL sind genauso wie MeTal unterstützt. Auch von Unreal Tournament gibt es auf VoodooAlert eine Zusammenfassung.

Unreal Tournament
Glide

52.02
Voodoo3 3000
52.02
54.61
Voodoo3 3500
54.61
52.16
Voodoo4 4500
52.16
79.09
Voodoo5 5500
79.09

Unreal Tournament 4.36, 1024*786*16


Quasi ein Unentschieden, 0,27% ist die Voodoo4 nur schneller. Die Voodoo3 3500 ist dank höherem Takt 4,98% vor der Voodoo3 3000

Unreal Tournament
Glide

33.36
Voodoo3 3000
33.36
36.64
Voodoo3 3500
36.64
33.91
Voodoo4 4500
33.91
62.09
Voodoo5 5500
62.09

Unreal Tournament 4.36, 1280*1024*16


Hier ist der Unterschied schon ein bisschen deutlicher, 1,65% ist die Voodoo4 4500 schneller, die Multimedia Voodoo3 erreicht 109,83%.


Unreal Tournament
Direct3D

63.48
Voodoo3 3000
63.48
64.59
Voodoo3 3500
64.59
65.21
Voodoo4 4500
65.21
77.26
Voodoo5 5500
77.26

Unreal Tournament 4.36, 1024*786*16


2,72% ist die Voodoo4 4500 schneller, damit übertrifft sie erstmalig die Leistung der Voodoo3 3500 (101,75%)

Unreal Tournament
Direct3D

42.35
Voodoo3 3000
42.35
43.64
Voodoo3 3500
43.64
51.7
Voodoo4 4500
51.7
67.15
Voodoo5 5500
67.15

Unreal Tournament 4.36, 1280*1024*16, Direct3D


Unter der erhöhten Auflösung ein vollkommen neues Bild, 22,08% ist die Voodoo4 schneller als die einbrechende Voodoo3 3000. Auch die Voodoo3 3500 kann dem nichts entgegensetzten und muss sich mit 103,05% zufrieden geben.


3DMark 2000

Der 3DMark 2000 von Futuremark, ehemals MadOnion, ist ein oft verwendeter theoretischer Benchmark. Die Aussagekraft von 3D Mark ist teilweise sehr gering, Ursache ist hierfür unter anderem die Tatsache, das die Entwickler oft zu sehr auf neue Techniken setzten, die in realen Anwendungen, also Spielen, erst in einigen Jahren verwendet werden. Somit ist der Name Futuremark ein gut gewählter Firmenname.
Die Version 2000 kam zum Einsatz, da sie zeitlich sinnvoll erscheint und die getesteten Karten innerhalb der 3DMark-Serie nahezu identische Chancen haben.

3DMark 2000
Direct3D

2831
Voodoo3 2000
2831
3187
Voodoo3 3000
3187
3422
Voodoo3 3500
3422
3275
Voodoo4 4500
3275
4268
Voodoo5 5500
4268

3DMark 2000, 1024*786*16


Hier ist die Voodoo4 4500 wiederum schneller als die Voodoo3 3000, 2,76% mehr Leistung kann sie erreichen. Allerdings ist die Voodoo4 auch hier wieder der Voodoo3 3500 unterlegen, die 107,37% Leistung erzielt.

Fazit

Der Test zeigt, dass Voodoo3 3000 und Voodoo4 4500 trotz gleicher Taktung unterschiedliche Performance abliefern. Die Voodoo4 ist durchgängig schneller, jedoch nur unter UT @ D3D schneller als die Voodoo3 3500.

Da beide Karten den gleichen Treiber verwendet haben, sollte ein besserer Treiber für die Voodoo4 nicht zählen, sie ist schlicht besser als ihr Vorgänger mit gleichem Takt, das darf man jedoch wohl auch erwarten.
Dies spricht für einen weiterentwickelten Chip, der optimiert, jedoch nicht im geringsten revolutioniert wurde.
Bei Unreal Tournament 4.36, 1280*1024*16, Direct3D kann man hingegen von einem deutlichen Sprung sprechen. Hier trumpft die Voodoo4 kräftig auf und lässt die Voodoo3 Riege klar hinter sich.
Es scheint, als habe 3dfx ganz gezielt - im Wissen, dass Glide nicht mehr die Rolle wie zuvor spielt - den Direct 3D-Teil des Chips verbessert. Dem widerspricht zwar ein wenig der 3DMark 2000 Bench, jedoch sollte er mit seinem geringen Praxisbezug nicht als Maßstab genommen werden. Unter realen Bedingungen ist die VSA-100 bestückte Karte deutlich besser, kann aber natürlich auch die 16MB an zusätzlichem Speicher nutzen. Allerdings ist der Vorsprung nicht so groß, wie man es im Vergleich zu einer Voodoo3 zuvor hätte erwarten dürfen.


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