MTU, Ping und T-Error

    Hallo VAler,
    ich habe heute bestimmt 2 Stunden mit der Terrorkom telefoniert.
    Habe dort einen DSL16000 Anschluss und benutze diesen mit einem Sphairon
    ADSL2 Modem und einem Router von D-Link, beides recht neu.

    Angesiedelt bin ich mitten an einer Hauptstraße, der nächste DSL-AC ist ~2 km von mir weg.

    Angerufen hatte ich bei der Telekom, weil seit Monaten folgendes passiert:
    Immer wieder verliert das Modem die Synchronisation, die Verbindung bricht ab.
    Teilweise stundenlang, manchmal minutenlang - heute den ganzen Tag.
    Habe alles versucht, Kabel ausgetauscht, der D-Link Router ist nun mein dritter... nichts half wirklich.

    Das Problem schien auf einmal einfach verschwunden, nichts beständiges,
    irgendwann ging's einfach wieder. Die Herrschaften bei der Telekom beschwichtigen
    einen nur "Wir kümmern uns drum..." oder sind ratlos "Ja dann wissen wir das auch nicht..."

    Bis ich eben mal auf die Idee gekommen bin - setz' doch mal die MTU runter.
    Also gepingt:

    Code
    ping google.de -f -l 1492


    Mit dem Ergebnis - Pakete sind fragmentiert.
    Hab' dann die Paketgröße dekrementiert, bis die Pakete wieder sauber ankamen.
    Auf 1460 musste ich heruntergehen - seit dem läuft das Internet, wenigstens vorübergehend stabil.

    Fragen:
    1) Hat jemand ähnlichen Scheiß erlebt? Eventuell anders gelöst?
    2) Was hat die MTU für eine Auswirkungen auf Bandbreite/Ping beim Online-Spielen etc.?

    Danke, GammaRay

    Blut und Eisen!

    Probier mal was ganz profanes: Erneuer deine Telefondose :spitze:
    DSL16000 is übelst Empfindlich auf jegliche Störung, n bisl zuviel Widerstand (zB oxidierte Kontakte oder Kabelenden) reicht schon um deine Symptome hervorzurufen. Wohnst du in nem Mehrfamilienhaus? Haben da mehrere Wohnparteien vllt DSL16000? Kann auch schon für Unbeständigkeiten reichen...
    Wenn das alles net hilft, besteh darauf, dass von den Fritzen n Techniker kommt, der sich die jauche vor Ort ansieht und am Hausanschluss misst..

    Hi Tweaskstone,
    danke für deine Antwort... ich hatte schon nen Fritzen hier,
    der konnte aber nix feststellen, hat - wie du schon erwähntest - nur die Telefondose gewechselt :bonk:

    Allerdings wie gesagt auch ohne Ergebnis.
    Bisher läuft alles mit MTU 1460, bin allerdings schon sehr enttäuscht.
    Meine Nachbarin hatte auch DSL16000 - lief bei ihr aber problemlos.

    Blut und Eisen!

    Die MTU bestimmt u.a. die Größe der Ethernet Frames, und damit auch die maximale Größe des Datenbereichs (der TCP/IP und UDP Pakete) in einem Frame. Je kleiner die MTU (und damit die Ethernet Frames), desto weniger Daten und desto mehr Overhead hast du pro Frame. Im Frame stehen auch noch Sachen wie Zieladdresse, NAT Maskierung, usw.

    d.h. mit kleinerer MTU könntest du etwas weniger Durchsatzleistung haben, aber das kannst ja mit einem Download nachmessen.

    Im Prinzip sollte aber nicht gleich die ganze Leitung hardwareseitig trennen, nur weil die MTU zu groß eingestellt ist. Ich kenn das nur so, daß dann eben gewisse (oder ggf. alle) Datenverbindungen nicht mehr laufen, aber die physikalische Verbindung vom Modem zum DSL Provider sollte dennoch da sein, auch wenn die MTU nicht passt...

    1-6000-banner-88x31-jpg

    Stolzer Besitzer eines 3dfx Voodoo5 6000 AGP Prototypen:

    • 3dfx Voodoo5 6000 AGP HiNT Rev.A-3700

    [//wp.xin.at] - No RISC, no fun!

    QotY: Girls Love, BEST Love; 2018 - Lo and behold, for it is the third Coming; The third great Year of Yuri, citric as it may be! Edit: 2019 wasn't too bad either... Edit: 2020... holy crap, we're on a roll here~♡!

    Quote Bier.jpg@IRC 2020: "Je schlimmer der Fetisch, desto besser!"

    Danke, GAT.
    Seltsamerweise klappt es jetzt schon seit gesten nachmittag ohne Verbindungsabbrüche... :spitze:

    Wenn also jemand mal die selben Probleme hat, sollte er das ausprobieren.

    Blut und Eisen!

    Zum Thema:
    --
    Der Ping könnte besser werden weil weniger Datenpakete aufgrund von Verlusten nochmal geschickt werden müssen.
    Der Durchsatz verschlechtert sich weil mehr Overhead übertragen wird.

    ciao

    It's nice to be a Preiß - but it's higher to be a Bayer.

    Mit der korrekten (kleineren) MTU steigt der Durchsatz normalerweise z.T. deutlich, weil Internet-Router die Pakete ansonsten erst Fragmentieren muessen, der Overhead (TCP Ack) sinkt und der Ping ebenfalls leicht.

    Grund ist einfach der, dass pro angefordertem Datenpaket nur ein Frame uebertragen werden muss und dieses praktisch in der Idealgroesse ankommt. Ansonsten vergeudet man die Zeit mit dem Splitting (Serverseitig) und dem Re-Assembling (Clientseitig) der Fragmente, die Fehlerwahrscheinlichkeit (TCP re-send / Packetloss) erhoeht sich entsprechend.

    Manche Internet-Router verweigern das Splitting sogar, sodass es zu stockendem Datenverkehr oder gar zu unerreichbaren Seiten kommen kann.

    Das Setzen der korrekten (idealen) MaxMTU gehoert daher zu den ersten Massnahmen nach Installation eines ADSL-Anschlusses.
    (gilt im Grundprinzip auch fuer ISDN oder Analog, allerdings mit anderen Schwerpunkten)

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    Falls das ADSL-Modem allerdings den Sync verliert, hat das eigentlich nur den Grund, dass das Signal-to-Noise Ratio punktuell zu schlecht ist.
    Gruende gibt es mehrere (in einer der letzten CT's war ein hervorragender Artikel), meist eine Kombination aus Leitungsdaempfung, Anzahl der DSL-User im Einzugsbereichs des Access Concentrators und daraus resultierende Stoerstrahlung (Kabelleitungen zum und am Access Concentrator selbst)

    Bei 16MBit wuerde ich auch das Kabel zur Telefondose pruefen.
    - fuehrt es evtl. an starken elektrischen Verbrauchern entlang (passive Induktion) ?
    - sind Adapter/Steckverbindungen 100%ig okay ?
    - laeuft es parallel zu anderen Strom- oder Datenleitungen (Signal Coupling) ?
    - ist es geradlinig verlegt oder stellenweise eingerollt (Eigeninduktion aka Spulen-Effekt) ?
    - ist es ein nagelneues, speziell fuer den Einsatzbereich beschafftes Kabel oder noch ein altes ?