• Das mit der Werksspionage glaube ich SO mal nicht. Bzw. es macht keinen wirklichen Sinn, wenn man sich die technologische Basis von 1997 - 2001 so ansieht. ATi hatte einfach das GELD (weil OEM Beherrscher), und nVidia hatte die Innovation, wie auch 3dfx. Nur eben um ein kleines Eck in die richtigere Richtung. Daß man später softwareseitig keine Ressourcen mehr an eine proprietäre API verschwendet, sondern sich statt dessen mit Microsoft ins Bett gelegt hat, war hinterher gesehen die richtige Entscheidung. Der OpenGL Kompatibilität tat dies auch keinen Abbruch - nVidia hatte einen ICD für den professionellen Sektor, lange bevor 3dfx nur davon hätte träumen können.

    Das ist natürlich ein zynischer Witz in sich, wenn man bedenkt, daß sich die 3dfx Leute alles von Silicon Graphics abgeschaut hatten. Schwarzer Humor ist das, retrospektiv gesehen...

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    Stolzer Besitzer eines 3dfx Voodoo5 6000 AGP Prototypen:

    • 3dfx Voodoo5 6000 AGP HiNT Rev.A-3700

    [//wp.xin.at] - No RISC, no fun!

    QotY: Girls Love, BEST Love; 2018 - Lo and behold, for it is the third Coming; The third great Year of Yuri, citric as it may be! Edit: 2019 wasn't too bad either... Edit: 2020... holy crap, we're on a roll here~♡!

    Quote Bier.jpg@IRC 2020: "Je schlimmer der Fetisch, desto besser!"

  • 3dfx hat nichts neu erfunden, sie haben nur das, was damals SGI in Hardware macht auf den PC gebracht. Unterstützt wurden sie dabei durch die Tatsache, dass PCs endlich schnell genug wurde für die Gleitkommaberechnungen (dank Pentium und dem PCI-Bus über welchen man diesen Daten an die Karte schickte). Rendern haben sie nicht neu erfunden, das gabs schon vorher.
    Begünstigt wurde das Ganze auch noch dadurch, dass unter anderem Speicher und Custom Chips erschwinglich für den Mainstream Markt wurden.

    Sie waren schlicht die ersten die damals diese Möglichkeit erkannten, Investoren fanden und die richtigen Leute für die Umsetzung beeinander hatten. Das hätte genau so gut nicht passieren können oder aber von jemand anderem.
    Man ist ebenso das Risiko eingangen, dass die Technik bei den Developern floppt, vermutlich eine Barriere die viele andere von der selben Idee abhielt. Als 3D dann richtig zu rollen begann auf dem PC war klar, dass andere mitziehen würden.

    So sehr ich 3dfx mag, so sehr waren es eigentlich Nieten was die Entwicklung nach der V1 angeht: Die V2 war eiine aufgebohrte V1 Plattform. Rush ein absoluter Witz, Banshee leider ebenfalls. Beide haben Zeit und Geld verschlungen und es trotzdem nicht in den OEM Markt geschafft (zumindest nicht im grossen Stil). Die V3 kam nach der Übernahme von STB zu spät, nVidia hatte bereits nachgezogen und war voraus. der VSA100 war dann noch einmal eine Runde zu spät, konnte im Vergleich zur Konkurrenz nur mit der Kantenglättung punkten und die 4500er war bestenfalls eine Budgetkarte, die V5 dann aber wiederum zu teuer für die Leistung.

    Ob Rampage und Sage da wirklich noch das Ruder hätten rumreissen können ? Keine Ahnung, interessant wärs gewesen.
    An Spionage etc. glaube ich kaum. 3dfx waren schlicht die ersten, welche dieses Konzept auf den PC brachten und damit nicht floppten. Wie sagt man so schön: Zur rechten Zeit am rechten Ort, danach aber leider wohl etwas an besagtem Ort stehen geblieben.

  • Was kloppen immer alle auf der Banshee rum? :adsh: :D
    Es war der erste vollkommen selbst entwickelte 2D Core und der war AWESOME, völlig auf der höhe mit Matrox was Signal- und Bildqualität angeht, zudem astreine DOS Kompatibilität etc. Das sollte man auch mal sehen.
    Zudem war es kein Follow-up (generationsmäßig) zur V2, sondern eine Karte für den anspruchsloseren Gamer oder für den Büro-PC mit Spielgelegenheit :spitze:
    Wurde ja auch so beworben: "Work at day, game at night"
    Leider war sowas eben damals noch nicht üblich, es wurde mit jeder neuen Karte ein neues Topmodell erwartet und das kam wieder mal nicht gut an. Aber als Fehlentwicklung sehe ich die Karte nicht, der 2D Core wurde ja als Basis für den Avenger genutzt.

  • Ich bezeichne die Karte als Fehlentwicklung, weil sie das klare Ziel den OEM Markt zu erreichen verfehlt hat. Technisch mag sie "okay" sein, kommerziell gesehen sicher nicht.
    Mit ihr hatte man ein Produkt, welches weder den Enthusiasten (der konnte für das Geld eine V2 kaufen) noch den sonstigen Markt zu bedienen vermochte. Der 2D Teil ist übrigens keine Eigententwicklung, sondern war lizensiert (wobei ich nicht weiss von wem), selbiges galt mindestens auch für die V3.

    Es ist halt leider nunmal so, dass man schlichtweg von der motivierten Konkurrenz überfahren wurde: Im Sommer 99 wurden Features wie DDR-Support, integriertes T&L und eben auch die 32-bit Farbtiefe für die Geforce angekündigt. In dem Moment hätte man den VSA-100 eimern müssen und vor allen Dingen den Sage massiv voranbringen. Zudem hätte man den STB Deal sicherlich besser sein lassen und sich weiterhin auf die Chips an sich konzentriert.

  • Was kloppen immer alle auf der Banshee rum? :adsh: :D
    Es war der erste vollkommen selbst entwickelte 2D Core und der war AWESOME, völlig auf der höhe mit Matrox was Signal- und Bildqualität angeht, zudem astreine DOS Kompatibilität etc. Das sollte man auch mal sehen.
    Zudem war es kein Follow-up (generationsmäßig) zur V2, sondern eine Karte für den anspruchsloseren Gamer oder für den Büro-PC mit Spielgelegenheit :spitze:
    Wurde ja auch so beworben: "Work at day, game at night"
    Leider war sowas eben damals noch nicht üblich, es wurde mit jeder neuen Karte ein neues Topmodell erwartet und das kam wieder mal nicht gut an. Aber als Fehlentwicklung sehe ich die Karte nicht, der 2D Core wurde ja als Basis für den Avenger genutzt.

    Der Banshee konnte kein Multitexturing, war halt der grösste Nachteil und hat mich auch damals angezipft. :D
    Ich hatte zur damaligen Zeit die Voodoo2 mit 12MB und später kam die V3 2000 AGP.

    Banshee und Rush waren leider für mich deswegen die schlechtesten Karten. Die Riva TNT war im Vergleich zur Banshee einfach besser.

    Einmal editiert, zuletzt von Aslinger (18. Dezember 2016 um 13:52)

  • Was kloppen immer alle auf der Banshee rum? :adsh: :D
    Es war der erste vollkommen selbst entwickelte 2D Core und der war AWESOME, völlig auf der höhe mit Matrox was Signal- und Bildqualität angeht, zudem astreine DOS Kompatibilität etc. Das sollte man auch mal sehen.
    Zudem war es kein Follow-up (generationsmäßig) zur V2, sondern eine Karte für den anspruchsloseren Gamer oder für den Büro-PC mit Spielgelegenheit :spitze:
    Wurde ja auch so beworben: "Work at day, game at night"
    Leider war sowas eben damals noch nicht üblich, es wurde mit jeder neuen Karte ein neues Topmodell erwartet und das kam wieder mal nicht gut an. Aber als Fehlentwicklung sehe ich die Karte nicht, der 2D Core wurde ja als Basis für den Avenger genutzt.

    Der Banshee konnte kein Multitexturing, war halt der grösste Nachteil und hat mich auch damals angezipft. :D
    Ich hatte zur damaligen Zeit die Voodoo2 mit 12MB und später kam die V3 2000 AGP.

    Banshee und Rush waren leider für mich deswegen die schlechtesten Karten. Die Riva TNT war im Vergleich zur Banshee einfach besser.

    Die TNT war aber auch "ernst gemeint", sprich nVidias High-End Lösung. Und viel schneller als die Banshee in den meisten damaligen Spielen war sie auch nicht. Der Banshee geht natürlich (vor allem aufgrund fehlender Multitexturing Unterstützung) bei steigender Auflösung SEHR schnell die Puste aus.
    Aber der TNT Vergleich ist im Prinzip nicht fair - die hat sich gefälligst mit der V2 zu messen ;) :P

    @OOR: Ist natürlich alles richtig. Sie hat im angepeilten Einsatzgebiet nicht eingeschlagen und ist daher schlicht "gescheitert". Ich würde das aber weniger der Hardware als dem Marketing vorwerfen.
    Das mit der Lizensierung des 2D Kerns höre ich zum ersten Mal. Hast da Lesestoff zu?

  • Fakt ist:
    Der Chipsatz wurde quasi immer nur aufgebohrt und um Features erweitert. Die einzige wirkliche Neuentwicklung nach Voodoo Graphics war Rampage. Die Voodoo5 6000 AGP ist eher eine gescheiterte Machbarkeitsstudie und Mittelfinger gegen andere. Und mal ehrlich: Schnell ist die Karte nicht, zumindest nicht mit zeitgemäßen Systemen. Da sind GeForce 2 und Co. idR. eben schneller, billiger und vorallem kleiner.
    Eine ehrwürdige Karte ist sie zwar schon, mehr aber auch nicht. Wäre sie normal produziert worden, dann wäre diese Karte im Grundrauschen verschwunden.

    Die V5 6000 ist ein Biest unter 32 Bit und Hi-Res. In Glide - einem Vorfahren der heute so gefeierten Low-Level-APIs - sind der CPU-Flaschenhals und T&L-Mangel kein Thema. Die Geforce 2 Ultra war natürlich insgesamt eine wesentlich "smartere" Karte und in den meisten Fällen das schnellere Produkt. Mit einer High-End-CPU im Rücken war die V5 6000 aber keineswegs unattraktiv, vor allem für die damals noch wenigen Bildqualitätsfreunde - mit mindestens 4x SSAA war die CPU nämlich fast egal. Und mal ehrlich: Neben der V5 6000 sieht eine GF2U einfach nur unfassbar öde aus. :respekt:

    Dennoch: Wäre die VSA-100-Reihe plangemäß noch 1999 gestartet (Geforce 256 als Gegner) und hätte es Rampage alias Specter Mitte 2000 auf den Markt geschafft, wäre das klar die bessere Version für uns alle gewesen.

    MfG,
    Raff

  • Man weiß nicht, wie die Specter-Karten ausgesehen hätten, wenn sie 2000 erschienen und somit gegen die Geforce 2 angetreten wären. Folgt man den ins Netz gelangten Informationen, sollte Specter im Jahr 2001 mit verschiedenen Konfigurationen an den Start gehen. Realistisch betrachtet hätte das noch bis zur Jahresmitte gedauert. Um nicht im T&L-Hype abzusaufen wäre Sage (oder eine andere Implementierung) gewiss hilreich gewesen.

    Ein Rampage soll die doppelte Füllrate eines VSA-100 bieten, was zusammen mit der stark aufgemotzten Architektur gewiss gereicht hätte, um eine V5 5500 abzuziehen - bei 200 MHz liegt Rampage bei 800 Mtex/s, die V5 5500 bei 667. Also wäre die GF2 GTS kein großes Problem gewesen, solange kein T&L zum Einsatz kommt. T&L sollte der nächstgrößere Specter durch den draufgeschnallten Sage bringen, eventuell in Kombination mit erhöhten Kerntak (250 MHz?). Das Topmodell mit zwei Rampages und einem Sage wäre, nur auf dem Papier, ein echtes Tier gewesen. 2 GTex/s und 50 Millionen Polygone pro Sekunde wären auch gegen die GF4 gut gewesen - wobei diese möglicherweise anders (mächtiger) ausgesehen hätte, wenn 3dfx 2002 noch im Spiel gewesen wäre. Das ist sooo spekulativ. Aber auch sooo spannend. :D

    MfG,
    Raff

  • Ich habe sie ja nur mit der TNT verglichen, weil das eben damals der Konkurrenzchip zur Banshee war. Warum wurde überhaupt die 2. Textureinheit bei der Banshee ausgelassen?

  • Guten Morgen!

    Wohl war, aber wir werden es nie erfahren... Interessant wäre sicherlich auch das Szenario gewesen das 3dfx dann NVIDIA aufgekauft hätten, ergo andersrum, wer weiß was dann heute wäre auch im bezug auf Glide. :thumbup:

    Gruß :spitze:

  • Fakt ist:
    Der Chipsatz wurde quasi immer nur aufgebohrt und um Features erweitert. Die einzige wirkliche Neuentwicklung nach Voodoo Graphics war Rampage. Die Voodoo5 6000 AGP ist eher eine gescheiterte Machbarkeitsstudie und Mittelfinger gegen andere. Und mal ehrlich: Schnell ist die Karte nicht, zumindest nicht mit zeitgemäßen Systemen. Da sind GeForce 2 und Co. idR. eben schneller, billiger und vorallem kleiner.
    Eine ehrwürdige Karte ist sie zwar schon, mehr aber auch nicht. Wäre sie normal produziert worden, dann wäre diese Karte im Grundrauschen verschwunden.

    Die V5 6000 ist ein Biest unter 32 Bit und Hi-Res. In Glide - einem Vorfahren der heute so gefeierten Low-Level-APIs - sind der CPU-Flaschenhals und T&L-Mangel kein Thema. Die Geforce 2 Ultra war natürlich insgesamt eine wesentlich "smartere" Karte und in den meisten Fällen das schnellere Produkt. Mit einer High-End-CPU im Rücken war die V5 6000 aber keineswegs unattraktiv, vor allem für die damals noch wenigen Bildqualitätsfreunde - mit mindestens 4x SSAA war die CPU nämlich fast egal. Und mal ehrlich: Neben der V5 6000 sieht eine GF2U einfach nur unfassbar öde aus. :respekt:

    Dennoch: Wäre die VSA-100-Reihe plangemäß noch 1999 gestartet (Geforce 256 als Gegner) und hätte es Rampage alias Specter Mitte 2000 auf den Markt geschafft, wäre das klar die bessere Version für uns alle gewesen.

    MfG,
    Raff


    Sie wäre gescheitert.
    Erstens: Ein riesiges Ding, das kaum in ein Gehäuse passt.
    Zweitens: Eine GeForce2 oder eine Radeon ist mit zeitgemäßen Systemen teilweise erheblich schneller. Ich meine damit keine Penisprothese mit 10 GHz Athlon XP oder P4.
    Drittens: Ein umständliches Netzteil, gesondert für die Karte.
    Viertens: Fehlender T&L-Support und kein wirkliches OpenGL.
    Fünftens und für mich der Hauptgrund: Mangelnde Verfügbarkeit, da die Karten nur in einem Werk hergestellt wurden. DAS ist nicht nur dumm, das ist dämlich.
    Sechstens: Viel zu teuer. 1200 DM sollte sie kosten.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    2 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (19. Dezember 2016 um 05:49)

  • Aber 1400 DM für ne GF2U sind dann OK? :D

    Wo 3Dfx down ging konnte ich mir mit meinem gesamten Taschengeld eine Hercules 3D Prophet 2 MX mit 32 MB leisten. Bei T&L Games hatte ich deutlich mehr Performance mit dem damaligen PIII 500 Katmai. :D
    Dazwischen hatte ich mal eine Herclues 9800 Pro und X1900XT und seit 2004 bis heute nur mehr noch NVidia Hardware im Einsatz.

  • Wurde ja auch so beworben: "Work at day, game at night"


    Ja, so im Nachhinein betrachtet, hätte der Banshee einen höheren Stellenwert verdient, da stelle ich mir vor, da Programmiert einer am Tag eine teure Kassensoftware oder der Gleichen und belohnt sich mit 1-2 Stunden Zocken, oder mehr. :topmodel:

    Das machte Sie ja auch sympathisch im Interview, sie zockten selber die Nacht durch, Mensch, es gab auf einmal mehr als 2D und eigentlich theoretisch ein sehr großen Absatzmarkt, das Hauptproblem war halt, das mit Computer arbeitende Firmen, keine Interessen hatten, das ihre Belegschaft in müde Zombies zu verwandeln und 2D Karten schon steckten.

    Arbeiten nach Hause und am nächsten Morgen wieder ausgeschlafen zu Arbeit erscheinen. :adsh:

    In meinen Augen ein Fakt ist, egal ob Gott oder die Philosophie werken will, ein bedauerliches Übel bleibt erhalten, das Erbe, was an Menschen weiter gegeben wird, die es selbst nicht erwirtschaftet haben.

    Das Erbrecht muss erlöschen, erst dann wird die Vernunft triumphieren können über die Macht des Geldes als Druckmittel oder Sklavenpeitsche hinter dem Menschen selbst und die Erde wieder für folgende Generationen befreien.

    Zitat: V.F

  • Die Banshee war nie für Firmen gedacht,sondern für OEMs (HP, Compaq und Konsorten) die dann ihre Maschinen unters Volk bringen.
    Auf den Zug sind die aber nie aufgesprungen und für den Enthusiasten war es sinnfrei seine Maschine mit einer Banshee auszustatten, da die nicht-verküpelte V2 zum gleichen Preis erhältlich war.