--- Der Small Talk - Thread ---

  • Genau das was du jetzt gesagt hast wird auch in Österreich von vielen kritischen Stimmen die in der Öffentlichkeit stehen scharf kritisiert, z.B. in der Presse. Und zwar seit JAHREN. Als wären wir die ersten Menschen die eine Geldwirtschaft haben, so ganz frei von Erfahrung mit sowas.

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    Stolzer Besitzer eines 3dfx Voodoo5 6000 AGP Prototypen:

    • 3dfx Voodoo5 6000 AGP HiNT Rev.A-3700

    [//wp.xin.at] - No RISC, no fun!

    QotY: Girls Love, BEST Love; 2018 - Lo and behold, for it is the third Coming; The third great Year of Yuri, citric as it may be! Edit: 2019 wasn't too bad either... Edit: 2020... holy crap, we're on a roll here~♡!

    Quote Bier.jpg@IRC 2020: "Je schlimmer der Fetisch, desto besser!"

  • Ich hasse es recht zu haben... und leider kommt es gerade so.

    Als es 2008 geknallt hat, hat es eben nicht geknallt. Man hat alles nur mögliche getan, damit unser überladenes Wirtschaftssystem und all seine Profiteure nicht mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.

    Seit einer ganzen Weile habe ich immer wieder dasselbe gesagt: Wir werden noch heftige Zeiten und wenn wir Pech haben einen grossen Knall erleben.

    Wenn ich mir ansehe was hier in Summe gerade abgeht, dann dürften wir Ende des Jahres bereits recht üble Auswirkungen sehen:

    - Die Energiepreise (aktuell vorerst hier nur Gas-, Heizöl und selbstverständlich alle Treibstoffe) gehen hoch wie Sau. Mit dem Strom wird es nicht anders sein, wir wissen das nur noch nicht. Das trifft jeden: Mieter wie Eigentümer und auch alle Firmen, egal wie gross. Ob unsere letzten wirklich nennenswerten Industrien (besonders Pharma und Chemie) damit langfristig haushalten können, wage ich zu bezeifeln.

    - Die Rohstoffe und Lebensmittel sind eh schon in die Höhe geschossen und auch da ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht.

    - Viele hier Leben ohne Reserven: Luxus soweit es das Budget irgendwie nur hergibt: Leasing und Wegwerfgesellschaft. Mit Abstrichen wird hier kaum einer wirklich dauerhaft umgehen können.

    - Die Krankenkassenbeiträge werden heftig steigen...

    Und ich bin mir zudem recht sicher: Es wird zwangsweise einen heftigen Knall im Immobiliensektor geben. In den letzten Jahren wurden Objekte um mindestens 30% über Wert gehandelt. Viele die Eigentum besitzen haben ihre Altersvorsorge reingesteckt und hatten schon seit jeher keinen Plan, wie das irgendwie jemals aufgehen soll. Nun steigen alle Kosten und dummerweise auch massiv(!) die Hypothekarzinsen. Bei uns kauft man im Regelfall Eigentum bei der Bank auf Pump: Man steigt mit einer Eigenbeteiligung von 20% ein und sollte nach 15 Jahren auf 33.3% sein, wobei viele da eben ihre Altersersparnisse für diesen Anteil.

    Der Rest ist Bankkredit (Hypothek, eigentlich ein Modewort, da es Bankentechnisch sowas gar nicht gibt) der mit einem entsprechenden Zins bedient werden muss.

    Nun steigen die Zinsen, die Energie- und Lebenskosten etc. Alleine ich werde dieses Jahr einen 1000er mehr fürs Gas bezahlen müssen, was ich glücklicherweise abfedern kann, auch wenn ich es komplett scheisse finde. All diejenigen, die sich nun Wärmepumpen und PV-Anlagen beschaffen, tun dies auf irgend eine Art und Weise auf Pump und haben davon verdammt lange eigentlich genau nichts. Aktuell mögen die Heizkosten sinken, langfristig fehlt das Geld aber vielen irgendwo, da sie in ihrem Eigentum sowieso keine Unterhaltskosten eingerechnet haben.

    Können die Leute ihre Kredite nicht mehr bedienen wird der Markt crashen und damit wiederum auch die angehörigen Finanzinstitute, ich befürchte die Spirale dreht hier schon unmerklich aber immer heftiger nach unten.

    Dazu kommt dieser elendige Schwachsinn mit der Energiewende: JA, wir müssen definitiv etwas für unsere Umwelt und den Planeten tun! Aktuell ist das aber nur eine riesige, verdammte, sinnfreie Geldmaschine. Wohin sollen wir eigentlich in zwei Jahrzehnten mit all dem Schrott den wir uns aktuell auf die Dächer schrauben? Wir können ja echt nur beten, dass Afrika noch lange genug als Elektroschrottkontinent hinhält.

    Wäre es nicht endlich mal möglich, richtige Massnahmen zu treffen? Verbietet bitte endlich diese unsägliche Printwerbung! Ja, da hangen Arbeitsplätze dran, der Energieverbrauch dafür ist aber trotzdem unverhältnismässig. Kinderspielzeug bis zum Schulalter darf keine Elektronik enthalten, damit könnte man schon eine gigantische Entlastung erzeugen. Wieso muss jeder mit einem E-Fahrrad oder -Scooter (wie ich diese Drecksdinger hasse) rumfahren?

    Wir sollten uns endlich mal mit dem richtigen Problem auseinandersetzen: Diesem unsäglichen, nimmersatten und definitiv nicht glücklich machenden Konsum.

    Ja, unser kapitalistisches Wirtschaftssystem basiert dummerweise darauf, dass wir immer mehr konsumieren und daneben werden wir täglich damit bombardiert, dass uns das ja absolut glücklich macht (Spoileralert: Tut es nicht).

    Ich muss ehrlich sagen, dass sich die Welt um mich herum recht komisch dreht...

    Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich beruflich, finanziell und sozial sehr stabil dastehe. Die absehbaren Mehrausgaben und höheren Lebenskosten sind mühsam, aber verkraftbar. Die Sorgen über die Zukunft unserer Gesellschaft bleiben aber und ich bin irgendwie sehr dankbar, nicht mehr 20 sondern bereits doppelt so alt zu sein.

  • Anfangs konnte ich Dir noch folgen, aber hier flog ich aus der Kurve:

    All diejenigen, die sich nun Wärmepumpen und PV-Anlagen beschaffen, tun dies auf irgend eine Art und Weise auf Pump und haben davon verdammt lange eigentlich genau nichts. Aktuell mögen die Heizkosten sinken, langfristig fehlt das Geld aber vielen irgendwo, da sie in ihrem Eigentum sowieso keine Unterhaltskosten eingerechnet haben.

    Dazu kommt dieser elendige Schwachsinn mit der Energiewende: JA, wir müssen definitiv etwas für unsere Umwelt und den Planeten tun! Aktuell ist das aber nur eine riesige, verdammte, sinnfreie Geldmaschine.

    Die Strom- und Heizkosten steigen wie alles andere auch, was Du weiter oben ja schon richtig geschrieben hast. Mit PV-Anlagen macht man sich davon ein Stück unabhängig! Sprich, man investiert jetzt einen Batzen Geld in eine eigene Anlage, solange man sich die noch leisten kann, um die monatlichen Abschläge an den Stromkonzern zu verringern. Natürlich ist das ein Marathonlauf, den man erst in ein paar Jahrzehnten gewonnen hat, aber er hilft, das Problem der steigenden Strompreise und Abhängigkeiten von Importen genauso einzudämmen wie die Klimakrise einzubremsen. Leider hält der weltweite Zubau an erneuerbaren Energien nicht mit dem steigenden Stromverbrauch Schritt. Es geht also immer noch viel zu langsam voran!

    Ich werde mich von keinem einzzzigen Prozzzessor trennen.
    Jedoch lockt es mich beinahe, ihn Dir zu überlassen, nur um zu sehen, wie er Dich in den Wahnsinn treibt :evil:

    Meine Begehren

  • Ein durchschnittliches Einfamilienhaus wird hier mit einer PV Anlage bestückt, die in der Beschaffung 20-30'000.- kostet (nach Abzug der staatlichen Subvention!).

    Nach 25-30 Jahren sind die Zellen durch, haben einen Haufen giftiger, gebundener Rohstoffe und selbst zur Herstellung einen Haufen Energie verbraucht.

    Als Hausbesitzer müsste ich mit einer solchen Anlage also auf irgend eine Art und Weise um die 1000.- Stromkosten pro Jahr einsparen können, ansonsten ist das Ganze eine Nullnummer oder gar noch schlimmer. Würde die zurückgegebene Leistung ans Netz gleich vergütet werden, wie die Kosten der aus dem Netz genutzten Leistung, würde das allenfalls sogar aufgehen... tut es aber nicht. Ich selbst benötige aktuell pro Jahr gerade einmal 600-700.- an Strom (wird steigen, das ist mir bewusst), wie soll sich das also rentieren?

    So sehr ich erneuerbare Energien und die verbundenen Technologien wichtig und nützlich finde: Das ist in dem Bereich blanke Geldmacherei auf Kosten der kleinen Eigentümer. Nachhaltig sind die Komponenten so oder so nicht, wir haben das Problem nur um 30 Jahre nach hinten verlagert.

  • Solar ist schon eine feine Sache, aber ich sehe das ganz genau wie du.

    Auf's Dach schnallen und sparen funktioniert nicht. Im schlimmsten Fall ist Anlage platt bevor sie sich überhaupt amortisiert hat.

    Btw. Meine kleine Solaranlage ist heute angekommen. Erstmal nur ein 100W Panel, als Speicher nutze ich eine 40Ah Batterie.

    Das werde ich erstmal in Ruhe installieren und testen.

    Wenn alles so läuft wie ich mir das vorstelle, halte ich Rücksprache mit einem Elektriker- Meister zwecks Abnahme und Versicherung.

    Langfristig möchte ich mein Haus fast komplett auf 12V umstellen, sodass nur noch der Herd und der Kühlschrank am Netz angeschlossen ist.

  • Ich bin im Thema PV nicht so tief drin. Aber sprecht ihr generell von einer schlechten amortisation oder ist das bezogen auf unsere Breitengerade?

    In Ländern mit deutlich mehr Sonnenstunden müsste das ganze doch besser darstehen!?

  • Ich habe in meinem Wärmepumpenboiler (der sich von der Restwärme der Kellerluft ernährt und nebenbei meine Wäsche entfeuchtet, geile Sache) eine vollwertige Steuereinheit für den PV Betrieb mit drin. Der Mist ist schlichtweg aber: Das Ding braucht zu wenig Strom, als dass sich die PV Anlage dazu überhaupt rentiert.

    Wäre ich ein grösserer Haushalt würde das wohl irgendwann kippen, bei mir ist das aber leider nicht der Fall.

  • Ich bin im Thema PV nicht so tief drin. Aber sprecht ihr generell von einer schlechten amortisation oder ist das bezogen auf unsere Breitengerade?

    In Ländern mit deutlich mehr Sonnenstunden müsste das ganze doch besser darstehen!?

    Ich spreche davon, dass der kleine Mann mit einer PV Anlage meinetwegen zum grossen Ganzen beitragen kann, dies aktuell aber mehr darauf ausgelegt ist eben diesem Männlein sein Geld aus der Tasche zu ziehen.

    Wollte man der Umwelt wirklich einen Gefallen tun, dann müsste man generell den Energieverbrauch anders angehen. Solange man z.B. Cryptomining nicht unterbindet, ist alles andere einfach nur ein Witz.

  • So pauschal gelten Aussagen selten. Nicht jede Anlage kostet 20-30000 EUR, man kann ja selbst entscheiden, wie viel seines Haushaltsstroms man selbst erzeugen möchte (oder aktuell finanzieren kann).

    Wie schnell es sich ammortisiert ist auch sehr differenziert zu betrachten. Habe ich ein Dach mit idealer Ausrichtung? Oder Ost-West? Oder gar Nord (aber selbst da werden moderne Zellen immer effizienter)? Habe ich Verschattung durch Bäume, Gebäude o.ä.?

    Wie viele Sonnenstunden hat meine Lage?

    Dann ist die Frage, ob man sich eine Batterie mit verbaut - was die Investitionskosten erhöht, aber die Selbstversorgungsrate und damit letztlich die Stromkosten wieder senkt.

    Und zu guter Letzt: Wie entwickelt sich der Strompreis, wie schnell wird er ansteigen?

    Meine Empfehlung ist, das immer konkret für den eigenen Standort durchrechnen zu lassen. Es gibt auch Internetrechner, die als erste grobe Indikation helfen können, die beziehen den Standort auch mit ein. (z.B.: https://www.rechnerphotovoltaik.de/rechner/amortisationszeit)

    Und dann gibt es natürlich auch Leute, die PV und Wärmepumpe aus Überzeugung machen, und nicht weil sie Gewinne erwirtschaften wollen. Bei der zu erwartenden Strompreisentwicklung wird es vermutlich beides sein.

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  • Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen muss sie untergeh'n, im Norden ist sie nie zu seh'n.

    Solarzellen benötigen immer Sonnenlicht. Sagt bereits der Name. Würden sie nur irgendwelches Licht benötigen, würden sie beispielsweise Luminarzellen heißen.

    Tageslicht funktioniert beschissen oder auch gar nicht, weil wenig Energie (in Form von Licht) verfügbar ist. Also ist bei tage- oder gar wochenlanger Bewölkung die Ausbeute eher gering.

    Im Sommer ist sowas alles toll, weil die Tage astronomisch bedingt länger sind, die Erde der Sonne näher ist und durch meteorologische Effekte der Himmel recht oft wolkenlos ist. Dann kann man damit richtig viel Energie umwandeln und speichern.

    Im Winter jedoch ist das komplette Gegenteil oft der Fall.

    Sowas sollte man bei Solaranlagen mit bedenken.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    3 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (15. Juni 2022 um 13:13)

  • Aus meiner Sicht machen Solaranlagen im grossen Stil in geografisch vorteilhaften Zonen auf jeden Fall Sinn.

    In unseren Breitengraden und mit der aktuellen Strategie halte ich diesen Industriezweig wirklich mehr oder weniger für reine Geldmacherei.

    Es mag tatsächlich ein klein wenig zur Verbesserung der Unabhängigkeit betragen, wir sollten uns parallel aber vielmehr mit dem Senken des Energieverbrauchs an sich beschäftigen.

  • Solarzellen brauchen irgendwelches Licht. (Deswegen heißen sie in der Fachsprache auch Photovoltaik-Zellen respektive -Anlagen). Sie arbeiten mit Photonen, und sie wissen/unterscheiden nicht, wo die Photonen herkommen. Man kann das auch selbst testen, wenn man irgendein kleines Solarzellenspielzeug, Solartaschenrechner o.ä. hat. Das funktioniert auch im Schatten oder auch bei künstlichem Licht, je nach Ausleuchtung halt mit geringerer Ausbeute. (z.B. wird dann das Taschenlampendisplay schwächer)

    Hier mal eine Auswertung, wie groß/klein z.B. die Verluste einer nach Norden ausgelegten PV-Anlage sind: https://www.net4energy.com/de-de/energie/…ltaik-nordseite (Langer Text, etwa in der Mitte ist eine Tabelle, die ist auch ohne den Text aussagekräftig).

    Wenn man dazu bedenkt, dass PV-Module heute wesentlich mehr leisten als früher (ich hatte zuletzt 20 Jahre alte PV-Module an der Hand, die hatten so 80 Wp. Aktuell sind es wohl eher so 400 - 600 Wp?), dann kann ich die Aussage aus dem Artikel teilen - dass heutzutage auch eine nicht ideal zur Sonne ausgerichtete PV-Anlage sinnvoll sein kann. Es muss aber in jedem Fall einzeln betrachtet werden.

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  • Es mag tatsächlich ein klein wenig zur Verbesserung der Unabhängigkeit betragen, wir sollten uns parallel aber vielmehr mit dem Senken des Energieverbrauchs an sich beschäftigen.

    Das sehe ich auch so. Zumindest in Deutschland sind wir wenigstens auf dem Weg. Wenn auch langsam und unstetig... https://de.wikipedia.org/wiki/Energieve…Deutschland.svg

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  • Mein Vater hat sich 2006 für Strom vom Dach entschieden. Beim Wechselrichter musste einmal eine Platine getauscht werden und vor gut 2 oder 3 Jahren dann der Wechselrichter als ganzes. Ansonsten gab es keinerlei Folgekosten oder Produktionsausfälle.

    Damals war es nicht möglich, den Strom selbst zu konsumieren - man musste ihn für 0,50 EUR pro Kilowattstunden verkaufen. Der Abnahmepreis wurde für AFAIR für 15 Jahre zugesichert, danach war/ist das Entgelt deutlich geringer. Genaue Höhe habe ich gerade allerdings nicht im Kopf.

    Der Wirkungsgrad ist mittlerweile höher, die Zuverlässigkeit kann ich nicht einschätzen.

    Geändert hat sich, dass man den Strom nun selbst verwenden kann, die Einspeisevergütung deutlich geringer ist und gleichzeitig der Bezugspreis für zugekauften Strom deutlich höher ist.

  • Damals war es nicht möglich, den Strom selbst zu konsumieren - man musste ihn für 0,50 EUR pro Kilowattstunden verkaufen.

    Das heißt, es musste extra ne eigene Leitung und ein eigener Zähler gelegt werden? Ach, Deutschland ist bei sowas so bürokratisch/rückständig.

    Aber immerhin waren 50 cent/kWh bombastisch für damalige Zeiten :D

    Zitat

    Der Abnahmepreis wurde für AFAIR für 15 Jahre zugesichert, danach war/ist das Entgelt deutlich geringer. Genaue Höhe habe ich gerade allerdings nicht im Kopf.

    Heute sind es noch etwa 6 cent, soweit ich weiß.

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  • Die genaue Verkabelung entzieht sich meiner Kenntnis. Einen gesonderten Zähler gibt es aber definitiv. Da muss man dann zyklisch den Zählerstand ablesen (mittlerweile über http) und den Stadtwerken eine Rechnung stellen.

    Für ihn hat sich das finanziell gelohnt, es gab damals auch einen freundlichen Zuschuss der KFW.

    Ob oder inwiefern das bürokratisch ist, das kann ich nicht sagen. Das ist ja nun auch schon so lange her, damals war gerade erst ATi von AMD übernommen worden.

  • Im Vergleich mit anderen Ländern ist der ganze Energiesektor sehr bürokratisch in Deutschland. Das fängt schon bei den kleinsten Dingen an: Wenn Du beispielsweise in den Niederlanden ein kleines Balkon-Solarkraftwerk nutzen willst, dann kaufst Du Dir eins, steckst es in die Steckdose, und bist fertig.

    Wenn Dein Stromverbrauch den Stromertrag der Anlage unterschreitet, dann läuft Dein Stromzähler rückwärts. Dadurch sinkt in jedem Falle - ob Du viel oder wenig Deines selbstproduzierten Stroms verbrauchst - Deine Rechnung vom Energieversorger.

    In Deutschland ist das illegal. Der Zähler darf nicht rückwärts laufen. D.h. Du brauchst einen Zähler mit Rücklaufsperre. Und dann hast du zwei Möglichkeiten: Entweder, auch hier, Du kriegst nen zweiten Zähler zum Einspeisen, dann musst Du ein Gewerbe anmelden, versteuern etc.

    Oder Du verschenkst Deinen Strom an Deinen Energieversorger.

    Warum einfach, wenn's auch kompliziert gehen kann? ;)

    Und dabei habe ich von Anmeldepflichten etc. noch gar nicht gesprochen.

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  • Ach übrigens:

    Möchte man die maximale Ausbeute am Tag erreichen, so muss man die Zellen mit der Sonne drehen, weil sich die Erde dreht. Sieht man auch bei manchen Solarparks. Es ist schon klar, daß Solarzellen auch mit Tageslicht oder gar Mondlicht funktionieren. Die Ausbeute ist jedoch geringer und das ist das Problem. Ein Wasserkraftwerk an einem Fluß ist, mal von Schwankungen des Pegels mal abgesehen, eine konstantere Möglichkeit, Elektrizität zu erzeugen.

    Und warum Taschenrechner mit Solarzellen funktionieren? Die Dinger haben eine verschwindend kleine Stromaufnahme und nen Stützelko. Deswegen funktionieren die auch in Innenräumen und künstlichem Licht.

    Man kann die Solarzellen auf die dementsprechende Wellenlänge und / oder den Wirkungsgrad hin optimieren, aber ohne eine kräftige Energiequelle wirds leider nix. Das ist ein physikalisches Gesetz. Die größte Energiequelle in unmittelbarer Nähe ist die Sonne. Diese Energie kann man unterschiedlich nutzen. Licht, Wind, Wärme...

    Wenn man sich also Solarzellen (elektrisch) oder Sonnenkollektoren (Warmwassererzeugung) auf das Dach schnallt, dann laufen diese Dinger eigentlich nur an wenigen Minuten am Tag im Optimum, nämlich dann, wenn Sonnenlicht draufknallt und der Winkel stimmt. Das muss man auch bedenken.

    Kann man gern selbst versuchen:

    Man nehme eine Solarzelle, ein ordentliches Amperemeter und messe über einen Widerstand den Strom. Nur dann, wenn der Winkel stimmt und genug Licht auf die Zelle fällt, ist die gewonnene elektrische Energie am größten. Dreht man die Solarzelle aus dem Sonnenlicht raus, dann nimmt der Strom schnell rapide ab. Um auch dort ein wenig Gewinn zu machen, gibts diverse Schaltungen, um eine Leistungsanpassung zu machen. Im einfachsten Fall ein Schaltregler.

    Was kann man gegen die schwankende Ausbeute machen:

    Physikalisch gesehen nichts, aber Überdimensionieren lindert das Problem. Die quasi überschüssige Energie kann man speichern, ins Netz einspeisen (also verkaufen) oder per elektronischer Schaltung verlustarm anpassen. Wenn eine Solaranlage dann bei bewölktem Tageslicht, also im schlechte Falle, sagen wir 1000W macht, dann erzeugt die gleiche Anlage bei prallen Sonnenschein eben beispielsweise 3000W. Somit hat man immer seine minimalen 1000W zur Verfügung, außer eben nachts und in der Dämmerung. Alles weitere ist eine Zugabe.

    Übrigens gibt es vielleicht eine Alternative zu siliziumbasierten Solarzellen. Die Grätzel-Zelle ist billiger herzustellen und umweltverträglicher. Man kann sie sogar aus Tee herstellen. Theoretisch sind Wirkungsgrade bis rund 30% denkbar. Aktuell sinds wohl um die 12% im Labor. Sie verträgt auch diffuses Licht besser als eine Solarzelle.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    2 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (15. Juni 2022 um 15:27)

  • Im Sommer ist sowas alles toll, weil die Tage astronomisch bedingt länger sind, die Erde der Sonne näher ist

    Das stimmt so aber nur für den Sommer auf der Südhalbkugel! Für die Nordhalbkugel ist es aber anders herum: Im Sommer ist die Erde am weitesten von der Sonne entfernt. Der Grund, warum es bei uns dann trotzdem wärmer ist als im Winter, liegt an der Neigung der Erdachse und dem dadurch veränderten Einfallswinkel der Sonnenstrahlen im Laufe eines Jahres: https://sonnen-sturm.info/entfernung-der-erde-zur-sonne-3993

    Ich werde mich von keinem einzzzigen Prozzzessor trennen.
    Jedoch lockt es mich beinahe, ihn Dir zu überlassen, nur um zu sehen, wie er Dich in den Wahnsinn treibt :evil:

    Meine Begehren

  • Der Effekt ist aber der gleiche ;)

    Die Ausbeute ist im Sommer höher als im Winter. Üblicherweise.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300