Hi!
Es scheint nur sehr sehr wenige Boards zu geben, die Voodoo5-kompatibel sind UND gleichzeitig den Prescott supporten. Eines davon ist das ASRock GE-Pro M2 mit dem SiS 650GX-Chipsatz in der B0-Version, welches auch in meinem Besitz ist. Das ist auch das einzig mir bekannte Board dieser Art. Es gibt so einige Boards, die die Kombination P4 und Voodoo5 zulassen, aber da ist meist beim P4 Northwood 3,06 GHz bereits Schluss.
Ich habe mir heute mal die Zeit genommen und einen Vergleich zwischen einem 2,8er Northwood und einem gleichgetakteten Prescott gemacht und ein paar Dinge festgestellt, die ich gern aufzeigen möchte.
Einige Daten zu den Prozessoren:
Northwood:
Takt: 2800 MHz
Cache: 512 KB
FSB: 133 MHz (533 MHz Quad-Pumped)
Stepping: SL6PF
Revision: D1
Prescott:
Takt: 2800 MHz
Cache: 1024 KB
FSB: 133 MHz (533 MHz Quad-Pumped)
Stepping: SL7PK
Revision: E0
Das Testsystem besteht aus:
- Intel Pentium 4 Northwood / Prescott)
- ASRock Ge-Pro M2
- 512 MB Corsair XMS @ 2,0-4-4-7 bei 333 MHz (DDR)
- Sound Blaster Live! 5.1 (SB 0100)
- ICP Vortex GDT6113RS mit 2x Fujitsu MAN8134MP im RAID0
- 3Dfx Voodoo5 5500 AGP
Die Software besteht aus Windows XP SP2 ohne Mods und als Grafiktreiber kommt der AM3.1 R11 zum Einsatz. Als Benchmark-Software kommt Everest, 3DMark 2000 und 3DMark 2001 SE zum Einsatz. Es wurde nichts übertaktet, mit Ausnahme einer Erhöhung des FSB auf 134 MHz, da das Board zum Untertakten neigt. Ein Tunen der Treibereinstellungen kommt auch nicht zum Einsatz.
Beim Prescott zeigte der AM3.1 R11 übrigens Schwächen. Obwohl er sehr schnell mit dem Prescott läuft (der erste Test läuft wirklich sehr geschmeidig mit deutlich mehr als 30 FPS und keinen Grafikfehlern oder Rucklern) verträgt er sich leider nicht wirklich mit der CPU. Ist es mir noch beim zweiten Versuch gelungen, dem 3DMark 2000 ein Ergebnis abzuringen, so blieben sämtliche Versuche beim 2001 SE erfolglos und beendeten sich immer mit nem BSOD mit Verweis auf 3dfxvs. Also musste ich hier zu anderen Methoden greifen und jubelte dem AM3.1 den SFFT Alpha 33 unter. Dieser lief dann, aber sehr sehr lahmarschig und mit starken Grafikfehlern.
Als Erstes musste der Northwood zeigen, was er kann.
3DMark 2000:
[Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/nw_3md20002uuax.jpg]
3DMark 2001 SE:
[Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/nw_3md01seftukr.jpg]
Everest:
Speicher lesen: 2402 MB/s
Speicher schreiben: 2494 MB/s
Speicher kopieren: 1723 MB/s
Speicher Verzögerung: 144,6 ns
CPU Queen: 2867
CPU PhotoWorxx: 1584
CPU ZLib: 11394 KB/s
CPU AES: 2916
FPU Julia: 831
FPU Mandel: 687
FPU SinJulia: 397
Und zum Vergleich der Prescott:
3DMark 2000:
[Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/pc_3dm2000j7uq8.jpg]
3DMark 2001 SE mit SFFT Alpha 33:
[Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/pc_3dm01sezdu6a.jpg]
Everest:
Speicher lesen: 2515 MB/s
Speicher schreiben: 2478 MB/s
Speicher kopieren: 2417 MB/s
Speicher Verzögerung: 150,9 ns
CPU Queen: 2110
CPU PhotoWorxx: 1984
CPU ZLib: 10758 KB/s
CPU AES: 2341
FPU Julia: 875
FPU Mandel: 697
FPU SinJulia: 299
Fazit:
Wie man also sieht, ist der Prescott durchaus in einigen Fällen dem Northwood überlegen, auch bei der Wämeentwicklung, was ich nicht aufgezeichnet habe. Während der Northwood im Leerlauf bei offenem Gehäuse bei etwa 30 °C rumdümpelt, so bringt der Prescott es auf nur etwa 23 °C, laut Everest.
Fakt ist auch, daß sich der Northwood offenbar besser zum Arbeiten eignet, denn in diversen Kategorien ist er schneller als der Prescott. Zum Benchen und Zocken scheint allerdings die 90nm-CPU einen leichten Vorteil zu haben, zumindest laut dem 3DMark 2000.
Also, wer ein P4-V5-System auch zum Arbeiten nehmen möchte, der sollte eher zum Northwood greifen, zumal es einige Boards gibt, die auch HT zulassen. Wer aber auf Benchen aus ist, der sollte sich eher mal den Prescott anschauen, denn 3DMark und Co reagieren auch auf den doppelten Cache des Prescott-Kerns.