Hallo zusammen,
ich verfolge die Beiträge in diesem Forum schon seit Längerem, deshalb habe ich mich dazu entschlossen, mich selbst anzumelden, um meine Erlebnisse und Erfahrungen mit euch zu teilen.
Die folgenden Reparaturen sind zwar nicht besonders anspruchsvoll, jedoch könnten sie den ein oder anderen dazu anregen, bei defekter Hardware selbst Hand anzulegen, anstatt die Mülltonne zu beordern.
GeForce4 MX 440 SE
Eines Tages stoß ich beim Radfahren auf eine recht rampunierte Platine, die wohl einige Tage auf dem offenen Asphalt verbracht hatte. Aus Mitleid habe ich mich dieser angenommen und diese ersteinmal gereinigt.
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Bei genauerer Betrachtung kann man feststellen, dass der Lötstoplack an der Außenseite abgesprungen ist, es wurde zu meiner Überraschung jedoch keine Leiterbahn in Mitleidenschaft gezogen. Schlimmer hat es jedoch die Kondensatoren erwischt. Der Pluspol des C240 ist abgebrochen, C236 war schon recht angesäuert und die anderen beiden Elkos sahen ordentlich zerdrückt aus. Ebenso interessant ist, dass ich die Karte ohne einen Kühler vorgefunden habe. Anscheinen hatte der Vorbesitzer noch eine Verwendung dafür.
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Also ersteinmal die defekten Teile ausgelötet und die Lötstellen gereinigt. Weiterhin habe ich den Chip nocheinnmal nachpoliert.
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Nun (schnell) mit dem Rad nach Conrad gefahren (15km x2) und die passenden Ersatzelkos besorgt (470µF a 16V) und eingelötet. Offenbar habe ich den gleichen Farbton wie das PCB bekommen.
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Ich konnte sogar noch einen Kühler, einer anderen defekten GeFore4, auftreiben. Also die beiden rechten Kondensatoren etwas nach links gebogen und der Kühler sitzt perfekt.
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Ein kleiner 50mm Kühler ließ sich schließlich auch noch auftreiben. Zeit für einen Funktionstest:
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Siehe da, die Grafikkarte ist funktionsfähig und enttarnt sich als MX 440 SE mit 64Mb SDR Ram. Offenbar strotz die Karte nur so an OC-Potential. Ich konnte den GPU-Takt problemlos auf 100MHz übertakten und als neuen Defaultclock auf die ROM flashen. Es ist zwar noch Luft nach oben, jedoch fehlt mir aktuell die Zeit um dem maximalen Takt auszuloten.
Die Kosten für die Reparatur beliefen sich auf 4x8Cent für die Elkos + etwas Lötzinn.
Soyo K7V Dragon Plus
Als ich am Tag der offen Tür an unserer Schule unseren Informatikunterricht repräsentieren durfe, wurde mir netterweise von unserem Admin eine Kiste mit alter Hardware zur Verfügung gestellt. In dieser befand sich unteranderem das besagte Board und eine Voodoo 3 3000. Diese beiden Teile haben mich seitdem nicht mehr in Ruhe gelassen, somit habe ich ihn angefleht mir die Sachen auszuhändigen. Nach wochenlagem hin und her erklärte sich dieser schlussendlich damit einverstanden, da die Hardware eh als defekt galt.
Zuhause machte ich mich gleich an die Fehlerdiagnose. Schließlich war es offensichtlich das vier der Kondensatoren des Soyo´s geplatzt waren. Einer der Mittleren hatte seinen Inhalt sogar über das halbe Board verteilt.
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Also gleich einen Ausflug zum Conrad gemacht. Dieser hatte zwar nur die 16Volt Variantern der benötogten Elkos, jedoch hatte ich keine Lust darauf zu warten bis die Teile nachbestellt wurden. Somit probierte ich mein Glück mit den etwas breit gratenen Exemplaren.
Wie sich herausstellte mit Erfolg. Ein totgeglaubter Duron 800 und 2Gb DDR2100 Ram verhalfen dem Board aus seinem Jahrelangen Winterschlaf. Selbst die angeblich "defekte" Voodoo 3 lief mit dem Board, ohne irgendwelche Reperaturen, zu neuer Höchstform auf.
Letztendlich hat die Reparatur für meinen neuen Voodoo Rechner 3x23Cent + 45Cent für die Elkos und etwas Lötzinn gekostet.
Der Mod
(Stand 23.05)
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Ich habe den Kondensator ELC28 (1500µF 16V) besorgt, sowie zwei Widerstände zum drosseln der Lüfter. Das Bios wurde auf die Version 2ba8 geflasht. Die Suche nach C130 geht weiter.
Die Fertigstellung
(Stand 24.03)
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C130 ist nach langer Suche endlich gefunden worden!
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C130 ist nun aus- und ELC28 ist eingelötet. Das Ergebnis spricht für sich:
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Das Board macht problemlos den FSB333 mit, wodurch mein Athlon XP 2800+ (locked) auf Standardtakt läuft. Ich werde in den nächsten Tagen testen, welchen Bustakt das Mainboard noch mitmacht. Damit wäre zudem klar gestellt, dass auch CPU´s mit Barton-Kern ihre Arbeit auf der Platine verrichten können.
Ich hoffe, dass ich den ein oder anderen mit meinem Beitrag begeistern konnte.
Anregungen und Verbesserungsvorschläge sind jederzeit erwünscht.
Gruß
ZenTao