Geplante Obsoleszenz

  • Auch bei Lebensmitteln regt sich zumindest hierzulande bereits Widerstand. So finden "deformierte" Produkte (sprich: zusammengewachsene Karotten, seltsam aussehende Kartoffeln oder Äpfel mit brauen Flecken) wieder den Weg ins Regal, aktuell unter eigenem Produktnamen "Wunderlinge", aber immerhin etwas günstiger. Hier haben sich nämlich die Bauern selbst aufgeregt, daß soviel anfällt, das kannst als Futter gar nicht verwerten. Also landeten zig Tonnen nutzbarer Nahrung einfach auf dem Müll.

    Langsam bewegt sich aber etwas.

    Wer Reihen komplett glattpolierter Äpfel für normal hält, hat wohl sowieso noch nie einen normalen Apfelbaum gesehen...

    Diese großindustrielle Landwirtschaft ist sowieso der letzte Dreck, die einzig guten Produkte hab ich bislang eh immer nur von kleinen Bergbauern bekommen. Alles was auf Großflächen im Flachland produziert wurde, war bisher nur "Klonmüll", von Aussehen und Geschmack her..

    Hier kann der Kunde immerhin noch per Geldbörse regulierend eingreifen, was auch tatsächlich zu geschehen scheint! Blöd isses nur im Elektronikbereich, wo gute Alternativen oft schon schlichtweg ausgestorben sind.

    Das finde ich eine gute Sache. Würde ich hier auch mal gerne sehen.
    Vor knapp einem Jahr habe ich eine Doku gesehen, wo genau das probiert wurde. Frisches Obst/Gemüse 2. Wahl wurde günstiger angeboten und einige Kunden haben das auch gekauft. 2. Wahl bedeutete mit optischen Mängeln.
    Auf die Frage, warum man das nicht anbietet kam ein: Lohnt sich nicht...

    Aber ich würds gerne mal sehen, dass einer die Eier hat und das großflächig ausprobiert.

  • Hier in AT wird das von zumindest einer nationalen Supermarktkette ("Spar") gestützt, keine Ahnung ob es schon mehr machen. Aber die gibts quasi an jeder Ecke. Die führen auch sonst oft Produkte regionaler Bauern und auch Bäckereien, also direkt ausm lokalen Umland. Da bekommst je nachdem wo du einkaufst halt auch völlig andere Produkte in den speziellen Ecken dafür. Wir ham ja eine sehr stark regional zerklüftete Kulinarik, wo manche Spezialitäten nur in sehr kleinen Bereichen existieren.

    Sowas gehört brutal gefördert. Ich selber zahle lieber mehr für sowas als weniger für den Industriefraß.

    Wenn ich dran denke, was uns bei eventueller Einflußnahme durch US Konzerne auf unsere Lebensmittelwirtschaft (Stichwort TTIP) blühen könnte, kommt mir das Permakotzen... Diese Arschlöcher haben doch keine Ahnung, was echte Landwirtschaft ist..

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  • In den Ausguß befördert eher, und dann gleich mehrmals Spülung drücken und mit der Schrotflinte nach runter ballern, nur um sicher zu gehen. ;)

    Edit: Na aber ehrlich jetzt, wir haben so unendlich geile Fresserei hier, da kannst dir tagtäglich den Oralgasmus holen, wennst nicht gut aufpaßt! Alleine der Gedanke daran, daß diese US Scheiße hier reinschwappen könnte, bereitet mir aufrichtige und echte ANGST. Ich mache alles was ich als Bürger kann dagegen, aber die Panik ist groß..

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    2 Mal editiert, zuletzt von GrandAdmiralThrawn (25. Dezember 2014 um 21:51)

  • Jo, bei Lebensmittel verstehen die Leute halt keinen Spaß mehr, natürlich bleiben die Unterschichten, die es ja angeblich nicht geben soll, die greifen halt oft noch zu den ganz günstigen Produkten.

    Was ich aber auch verstehen kann da reicht es eins und eins zusammenzuzählen.

    Hochwertige Elektronik habe ich immer nur mit Verspätung und gebraucht gekauft, ist aber auch o.k so, ich kaufte was gutes mit nicht allen Funktionen zahlte so ca, 50% Prozent vom Neukauf und der Verkäufer nahm etwas Geld in die Hand um erweiterte Funktionen zu erhalten.
    Und der Händler hat trotzdem zwei Geräte verkauft zwar nicht beide im einen Jahr, aber immerhin.

    Natürlich braucht es auch eine Mittelklasse, so das was für Alle Geldbeutel dabei ist, aber diese Unterklasse an Geräten, die verursacht einfach nur und schnell Müll.

    Und Bauteile gehören zugängig gehalten, das haupt Problem, wo halt viele Techniker nur noch mit dem Schultern zucken können, ohne eine Reparatur in Aussicht stellen zu können.

    Schrauben an Stell von brüchigen Plastik, das würde schon die halbe Mitte sein.

    In meinen Augen ein Fakt ist, egal ob Gott oder die Philosophie werken will, ein bedauerliches Übel bleibt erhalten, das Erbe, was an Menschen weiter gegeben wird, die es selbst nicht erwirtschaftet haben.

    Das Erbrecht muss erlöschen, erst dann wird die Vernunft triumphieren können über die Macht des Geldes als Druckmittel oder Sklavenpeitsche hinter dem Menschen selbst und die Erde wieder für folgende Generationen befreien.

    Zitat: V.F

  • Bei uns in DE versuchen sie jetzt nicht mehr zu sagen "Ach, das ist doch garnicht so schlimm!", sondern jetzt heißt es: "Wenn wir das nicht machen, machen das andere. Und das ist noch schlimmer!".

    Wo die mitbekommen haben, dass der Bürger das nicht beim ersten Mal gefressen hat, machen sie einen auf schnell schnell, weil es sonst, wenn China mitmischt noch viel schlimmer wird. Nur Europa wäre zu klein und wir müssten dann alles erdulden, weil wir nicht mit den USA die Standards so gedrückt haben.
    Ich verstehe nicht den Zusammenhang, weil unsere Bauern dann ja weiterhin die hohen Standards hätten und wir auch die Nahrung auch essen würden, aber hey...wieder ein guter Versuch :D

  • Sers,
    also hier in Spanien lachen die uns Nordeuropäer (zurecht) aus. Weil wir wollen immer die bestäubten mit Glitzereffekt angestrahlten Früchte und Gemüse. Mal ein Beispiel, hier gibts sog. Raf-Tomaten die sehen so arg nach Mutant aus, dass die ne deutsche Konsumschaf(geiller Begriff)-gattin wegwerfen würde, aus Angst ein Mamakarzinom zu bekommen. Interessanterweise schmeckt diese Tomate und ist süß genug, dass sie sogar als Marmelade verkauft wird und wirklich genial schmeckt.
    Solange die Leute für diese Art von Konsum genug Kohle haben, wie z.B. gerade für Weihnacht eine Biopute mit vermutlich doppelt so hoher Antibiotikabelastung wie aus konventioneller (Massen-)Tierhaltung. Bei aller Elektronik kann man sich ja darauf verlassen, dass man nach 2 Jahren nen programmierten wirtschaftlichen Totalschaden erleidet. Wenn nichts kaputtgeht sorgt die veraltete Software für Neukaufzwang bei Mobiltelefonen und bei Flachbildfernsehern wird mittlerweile ganz wie damals auf den Abitbrettern mit billigen Elkos gezockt, aber in Bereicher wo nichtmal ein geschulter Techniker mit weniger als 2h Aufwand rankommt.
    Das wirklich traurige an der Sache ist, dass selbst wenn es gute Hersteller gäbe, diese keine Chance auf dem Konsumschafmarkt hätten, da Geiz geil ist und dann dies den Unterschied macht. Wie man bei Apple/Lenovo und Dell sehen kann, bringt es auch nix mehr den höchsten Preis zu zahlen. Im Labor haben wir ca. 20 iMacs (weiße und graue, fragt mich nicht) KEINER von denen hat keinen Grafikchip/Ramfehler und präsentiert nen Regenbogen. Geilerweise müssen wir damit weiterarbeiten, da die aufgrund des hohen Anschaffungspreises länger abgeschrieben werden, auf der anderen Seite wurde dann aber keine Garantieverlängerung mitgekauft.
    Zieht sich einfach überall quer durch...ich werde jetzt meinen A4 B5 (Bj.96 ab wann is Oldtimer? ;-))bis zum Verrecken fahren, da hat ich mittlerweile auch fast alles mal in der Hand und man kann echt viel lernen, aber bei Platinen und Mikroelektronik in den neuen Kisten wird dann auch wieder die Fehlersuche verunmöglicht!
    Zum Thema Schrauben und anziehen..nach einer Saison Winter oder Sommer kämpfst Du nicht mehr gegen das Drehmoment vom Reifenhändler. Sobald die Schrauben mal ein bisschen rosten, gehste da mit dem Staubsaugerrohr als Hebel ran..Mein Tip: Ne Stunde vorm Wechsel ne Runde Caramba Rostentferner, die Bandscheiben werden es danken und dann schön mit der Stahlbürste alles so gut wie geht saubermachen und dann die Schrauben gefettet wieder rein! Btw. wenn Frauen selber schrauben könnten, wären wir obsolet, also lieber weitersomachen :bonk:

  • Ich hab das jetzt gelesen, und ohne unhöflich sein zu wollen: Darf ich dich bitten, da ein paar Absätze reinzubauen, sonst liest sich das nämlich echt grausig, so ganz ohne Struktur, WallOfText™ Syndrom usw.

    Danke!

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  • Die ganze Sache ist ganz einfach und lässt sich mit einem Wort definieren: Wachstum.
    Wir leben in einem Wirtschaftssystem (Kapitalismus), welches auf Wachstum ausgelegt ist. Dummerweise kann ein Konzern aber Umsatz- und Gewinntechnisch nur mit drei Dingen wachsen (ausser man kauft weitere Konzernteile zu): Weniger Arbeitnehmer, tiefere Löhne, mehr Produktion. Die ersteren beiden mögen kurzfristig funktionieren, danach macht man sich aber den eigenen Markt in den Eimer, was natürlich nicht hilft, also: Mehr Produktion.

    Mehr Produktion und mehr Verkauf geht aber auch nur in zwei Fällen: Steigender Bedarf durch wachsende Nachfrage (z.B. eine zeitlang in China) oder Bedarf an Neuware als Ersatz für ein verrecktes Gerät. Die Rechnung darf man nun selber machen.
    Wobei das ein wenig zu einfach betrachtet ist: Obiges System mit "Mehr Verkauf durch ewigen Bedarf an Neuware" wird vorwiegend in den Billig- und Mittelpreissegmenten betrieben, denn die Sache hat einen Haken: Verreckt zum x-ten Mal ein Gerät vom selben Hersteller, dann springt der Kunde irgendwann ab. Auch da gibts Tricks: Derselbe Schrott wird unter unterschiedlichen Markennamen mit leichten Variationen breitflächig verkauft.
    Es gibt aber tatsächlich noch Hersteller im mittleren bzw. oberen Preisgefüge bei welchen der Faktor "Ruf" doch noch einfliesst: Lieber weniger verkaufen, dafür konstant. Leider zieht der nur bei richtigen Marken, die billigen Hersteller merkt sich sowieso keiner.

    Ich muss an dem Punkt mal ehrlich sein: Wir wollen es nicht anders. Unser beschissenes Wirtschaftssystem, in welchem angeblich alle auf einen grünen Zweig kommen, will es nicht anders und aktiv dagegen tut auch keiner was... das ist nicht nur bei Elektronik und Food so: Wie will der Lebensmittelmarkt wachsen ? Sollen alle mehr fressen ? Dann lieber total überproduzieren und wegwerfen, macht die Pharmabranche übrigens auch genau so. Wir sind an einem Punkt, an dem permanente Überproduktion herrscht und zwar fast in allen Bereichen, anders bekommen wir das Wachstum gar nicht mehr hin, welches von den hirntoten, bewusstlosen Wirtschaftsaffen erwartet wird.

    Was wir dagegen tun können ? Bewusst einkaufen ist schonmal ein Anfang, zumindest bei allem nicht-technischen: Lokale Anbieter unterstützen, gewisse durch Werbung hervorgerufene, kosmetische Ansprüche ausschalten (das Beispiel Apfelbaum von GAT triffts auf den Kopf). Bei Technik gilt: Informieren und nicht immer den billigsten Scheiss kaufen, auch wenns im ersten Moment verlockend ist. Hab ich schon zig Leuten beibringen müssen. Und wenn was in den Eimer geht: Einfach auseinander Schrauben und mal anschauen, was will noch mehr kaputt gehen ?
    Beispiel: Meine Mutter kann mit dem Schlüssel das Auto nicht mehr aufsperren, weil der Microschalter hin ist... Neuer Schlüsselsatz mit Codierung des Steuergerätes um die 600 SFr... gehts noch ? Der Schlüssel ist sogar noch verschraubt und nichtmal vergossen... aufgeschraubt und nen Schalter für 1.50(!) ersetzt, läuft nun seit Jahren wieder einwandfrei.

    Das absolut haarsträubend paradoxe daran ist ja aber dann eigentlich, dass wir damit zwar unser Brieftasche einen Gefallen tun, unserer Wirtschaft aber eigentlich nicht. Gut es gibt immernoch genügend dämliche Konsumenten, die dauernd neuen Mist kaufen müssen (teilweise auch einfach nur damit man sich wieder interessant macht und nicht, weils wirklich gebraucht wird), da dürfen wir alle doch noch ein wenig selber rumfingern, ohne dass gleich das System über unserem Kopf zusammenbricht... was es sowieso dank den oben erwähnten Affen immer wieder tut, auch ohne dass wir dran rumgelötet haben.

  • Das System funktioniert aber auch für Hersteller, die Qualität bieten. Die gehen nicht pleite, wenn die Qualität stimmt.
    D.h. man stärkt diese Firmen, wenn man sich für deren produkte entscheidet. Die anderen Billigheimer geht es schlechter.

    Verschiebt sich das ganze dann nicht einfach? Dafür bin ich zu wenig Zahlenschupser...wahrscheinlich nicht, aber ich find meinen Gedankengang gut ;)

  • Natürlich funktioniert das und einige Hersteller tun dies auch und überleben damit wunderbar.

    Aber: Damit lässt sich nicht schnelles Geld machen und man hat noch ein anderes Problem: Den Entwicklungszyklus. Bestes Beispiel dafür sind die Handys: Eigentlich weiss jeder, dass Geräte viel länger halten könnten als sie das heutzutage tun. Nur lässt sich halt mehr Geld damit verdienen, wenn ich 1. dauernd was neues bringe 2. daraus einen Trend mache und dann 3. noch per Zufall dazu beitrage, dass meine Geräte irgendwo einen Lebenszyklus innerhalb von Punkt 1 und 2 haben. Wieso soll eine Firma das nicht tun, wenn sich dafür eine grosse Menge Dummer findet, die da auch noch mitmachen.

    Das ist quasi eine Klassengesellschaft: Die informierten Bewusstkaufer, die halt ein wenig mehr zahlen und dafür bessere Ware kriegen (was sie am Schluss billiger kommt), die Deppen die andauernd billig Kaufen und damit einen Markt ankurbeln den es so nicht geben sollte und die Vollpfosten die trendy sein wollen und dauernd den neuesten Hipstermist brauchen, da sollte man gleich Markt und Konsument abschaffen.
    Das ist mitunter auch ein Problem bei den Innovationen: Heute kann man gerade letztere Konsumgruppe mit so einfachen Anpassungen zufriedenstellen, da muss man kaum ernsthaft dauernd was neues entwickeln.

  • Darf ich mal Rohloff in den Raum werfen, als Beispiel wie man es Richtig macht?

    Ein gutes Produkt, hohe Qualität und Langlebigkeit. Dennoch geht die Firma nicht unter. Sowas will ich im PC Hardware bereich sehen.
    Gruss.

  • Ich hatte vor ein paar Jahren auch einen sehr dreisten Fall von geplanter Obsoleszenz mit einem Multifunktionsdrucker eines großen, bekannten Herstellers.
    Ich hatte das Gerät neu gekauft und natürlich sofort in Betrieb genommen. Nach ca. 4 Wochen ist mir aufgefallen das immer exakt(!) 7 Minuten nach dem Einschalten des Gerätes (Hauptschalter an) die Lampe vom eingebauten Flachbett Scanner kurz aufleuchtet (ca. eine halbe Sekunde) und dann wieder erlöscht, obwohl der Scanner gerade nicht verwendet wird.
    Zuerst dachte ich es handelt sich um ein Treiber Problem, aber da dieses aufleuchten auch auftrat wenn der PC ausgeschaltet war, habe ich es als technische Notwendigkeit hingenommen.
    Nach genau 1 Jahr und 7 Monaten hat das Gerät dann beim Einschalten nur noch einen Fehlercode ausgegeben und war unbenutzbar.

    Ein Anruf bei der Hotline des Herstellers ergab dann, dass wohl der Inverter und/oder die Kaltlichtkathodenlampe vom Scanner defekt ist. :grr:
    Natürlich wurde eine Garantie abgelehnt, da Leuchtmittel als Verschleißteile gelten und die Ersatzteile sowieso nicht mehr auf Lager sind. :mauer:

    Ich bin mir fast sicher das dieses ständige, kurze aufleuchten der Lampe daran schuld war. Ich bin zwar kein Fachmann auf diesem Gebiet, aber ein ständiges Zünden und Erlöschen einer Kaltlichtkathode kann doch nicht gut für die Lebensdauer sein oder? :grr:
    Es scheint auch kein Einzelfall gewesen zu sein. Man muss nur mal mit Google nach "scanner lampe blinkt" suchen, schon wird man fündig.

    Meiner Meinung nach ist es kriminell und grenzt an Betrug was sich einige Hersteller einfallen lassen, um den Kunden noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Es ist wirklich erschreckend das man so gut wie keine Möglichkeit mehr hat ein qualitativ hochwertiges und langlebiges Produkt zu kaufen. Es scheint auch völlig egal zu sein in welcher Preisklasse man einkauft.

    Ich bin wirklich gespannt unter welchen mysteriösen Umständen mein aktueller Drucken den Geist aufgeben wird....

    Einmal editiert, zuletzt von Bennyyy (26. Dezember 2014 um 02:55)


  • Beispiel: Meine Mutter kann mit dem Schlüssel das Auto nicht mehr aufsperren, weil der Microschalter hin ist... Neuer Schlüsselsatz mit Codierung des Steuergerätes um die 600 SFr... gehts noch ? Der Schlüssel ist sogar noch verschraubt und nichtmal vergossen... aufgeschraubt und nen Schalter für 1.50(!) ersetzt, läuft nun seit Jahren wieder einwandfrei.


    Ich habe dieses Jahr zwei solcher Fälle gehabt.
    Ein alter Staubsauger der Firma Miele, der auch schön teuer war, lief nur noch sporadisch und pulsierend an. Eine Untersuchung in einer Werkstatt ergab eine defekte Leiterplatte und ein Tausch würde mich 200 EUR ohne Arbeitszeit des Elektronikers kosten. Das habe ich dankend abgelehnt, denn dafür bekommt man neue Geräte. Also habe ich das Gerät selbst auseinander genommen und gecheckt. Bis auf den Triac zum Ansteuern und den Kondensator im Netzeil-Part auf der Leiterplatte war alles OK. Die beiden Bauteile kosteten mich insgesamt 1,50 EUR. Gut, mit Einbau und Handwerkerkosten wären es vielleicht 25 EUR gewesen.
    Ein weiteres Beispiel hatte ich mit einem Wäschetrockner meines Großvaters der renomierten Firma Siemens. Der gab einfach im Betrieb den Geist auf. Darauf hin ließ mein Opa den Kundendienst kommen. Der nahm den Wäschetrockner erstmal völlig auseinander. Als er dann nach einer Stunde dann doch den Fehler fand, ein geplatzter Trafo auf Steuerplatine, sagte er, das seit nicht reparabel und die Leiterplatte müsse komplett getauscht werden. Das würde 400 EUR (!!! ) kosten.
    Ich hatte die Platine darauf hin mal mitgenommen und untersucht. So wie ich das sehe, gabs wohl mal ne Überlast (z.b. klebendes Relais), die die Windungen des vergossenen Trafos hat heiß werden lassen. Im Laufe der Zeit hat sich immer mehr Lack gelöst bis es zu einem Windungsschluß gekommen ist. Der wird auch immer größer und die Wicklung wird heißer, bis sie irgendwann durchbrennt. Genau das trat ein. Den Trafo hatte ich dann getauscht und siehe da: Platine und Wäschetrockner sind wohlauf. Reparaturkosten: 5 EUR, mit Arbeitsentgeld vielleicht 50 EUR.
    Das Problem bei Handwerkern und Servicetechnikern ist heute, daß denen nur noch das wichtigste gesagt wird. Die wissen nicht, wie ein Gerät funktioniert, denn eine gründliche Fehleranalyse kostet dem Unternehmen Zeit und nen Haufen Geld. Darum wird immer pauschal getauscht. Daß es vielleicht nur ne Kleinigkeit, wie z.B. ne Kalte Lötstelle ist, bleibt oftmals unerkannt. Lieber tauscht man ganze Einheiten aus, denn das geht schneller. Nach der gesetzlichen Garantiezeit wird ja eh nichts mehr daran gemacht.

    Ein völlig anderes Problem, aber quasi aus gleichen Motiven, ist der Konflikt zwischen einem Bekannten und dem bekannten Bezahlsender, der ehemals mit "Filme und Sendungen ohne Werbeunterbrechungen" warb und in der Schweiz gaube ich früher mal "Teleclub" hieß. Die stellen ja ihr Verschlüsselungssystem um. Nun ist es so, daß mein Kumpel sich vor etwa 4 Jahren einen Flachbildfernseher kaufte. Zwar von Samsung, aber naja. Das Dreckding war auch schon zweimal in der Reparatur, läuft aber jetzt seit etwa zwei Jahren fehlerfrei (ob das Ding noch 10 Jahre hält bezweifel ich.). Zur Zeit kann er problemlos mit seiner Karte gucken. Laut dem Sender wird dies aber mit der neuen Karte, die er automatisch zugesendet bekommt, nicht mehr möglich sein. Er muss dann einen passenden HD-Empfänger vom Sender mieten. Ja, mieten, nicht kaufen.
    Das Teil verbraucht Strom, auch wenn ausgeschalten ist, zweitens ists dann noch ein Kabel mehr, das verlegt werden muss und drittens frisst die Fernbedingung auch Strom. Das sind also neben der Miete auch zusätzliche Kosten, die jetzt eben nicht da sind.
    Ein Anruf bei einer sehr unfreundlichen Mitarbeiterin des Senders, kam heraus, daß der HD-Empfänger einfach mal keinen Strom frisst (wahrscheinlich ein Perpetuum mobile) und es nur mit Karte (und existentem Zwischenmodul) bei dem Fernseher nicht funktionieren soll. Eine daraufhin eingereichte Kündigung wird gerade bearbeitet. Hier versucht man die Billigstteile von HD-Empfängern per Miete an Kunden zu verhökern. Wenn das mal nicht dreist ist.
    Im Endeffekt bedeutet das, daß man ein recht aktuelles Fernsehgerät bewusst für veraltet erklärt und man sich gefälligst ein zusätzliches Gerät zulegen muss, um den beteiligten Unternehmen mehr Umsatz zu machen. Frechheit! Scheiß Kapitalismus!

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    2 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (26. Dezember 2014 um 06:33)

  • Wenn das mit den Technikern so stimmt (und ich will das Mal nicht anzweifeln, denn das klingt leider sehr realistisch), dann ist das halt auch traurig. Schließlich möchte ich die Person ja bezahlen um einen Defekt zu reparieren, und nicht um die komplette Steuerelektronik auszutauschen.

    In Wahrheit gehörte der Kapitalismus auf eine reine Realwirtschaft im Kontext einer sozialen Marktwirtschaft reduziert (wo Kapitalismus meines Erachtens nach auch gesund funktioniert). Sprich, das Konzept der Aktiengesellschaft und der aktuellen spekulativen und automatisierten Handelssysteme gehört massiv überdacht. Weil aufgrund dieser spekulativen Scheiße haben wir das "Schnelle Geld" ja jetzt als qualitätsminderndes Problem. Auf diesem Weg müßte Wertigkeit und Langlebigkeit wieder über das zyklische Finanzmodell (...-Boom-Crash-Boom-Crash-...) gestellt werden, bei dem die Geldtasche des kleinen Mannes immer belastet und die verfügbaren Produkte schlechtestmöglich sein werden.

    Früher™ hat die Wirtschaft mit langsam wachsenden oder auch stagnierenden Unternehmen auch funktioniert. Man wird dabei halt nicht schnell superreich, aber es hat jeder was zu fressen, und wir haben eventuell eine weniger auf Verarschung ausgelegte Produktpolitik. Sowas nennen wir heute oft "Traditionsunternehmen". Klingt als wär's irgendwas höchst verstaubtes. ;)

    Überlegt mal:

    • Welche Firmen haltet ihr noch für hochwertig, kundenorientiert und nicht der geplanten Obsoleszenz verfallen? Von wem bekommt man noch richtig gute Produkte, egal welche Branche?
    • Wer verarscht uns von vorne bis hinten?

    Dann seht euch die Firmen an, und vergleicht: Wer hat noch eine GmbH oder einen Hybriden wie GmbH & Co KG als Unternehmensform, und wer hat eine AG? Ich wage zu prognostizieren, daß man die Arschlöcher vermehrt unter den AGs anfinden wird. ;)

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  • ... wie z.B. Smartphones, die meisten sind per se mieser Dreck. Grad erst gestern nachem Abendessen beim Schwippneffen gesehen, son HTC irgendwas Tatschschrott mit gesplittertem Display, weil das Gerät mal leicht angestoßen wurde..

    Bei dem HTC hätte ich helfen können. Man muss nur wissen wie es zu öffnen ist, dann ist es garnichmehr so schwer ;).

    Es liegt ja nach wie vor im Regal ;) - und müßte sich um ein HTC ONE M7 handeln.
    Da ich ja nun daheim am Rechner bin, habe ich natürlich auch mal recherchiert: https://www.ifixit.com/Teardown/HTC+One+Teardown/13494 - aHA, so gehts also.

    Displayeinheit ist auch nicht sooo teuer: https://www.amazon.de/gp/product/B00…wwdaserfolgs-21

    Anleitungen findet man auch zu genüge: https://www.youtube.com/watch?v=J6jPFSu0qvo - hat der Typ innen Akku gebissen? :topmodel:

    Dieser feine, komplexe Aufbau ist ja einerseits ein interessantes Meisterwerk, andererseits halte ich es für schwachsinnig das Gerät kpl. hinter eine Glasfront zu bauen, welche nichtmal ne Scheuerkante besitzt [Blockierte Grafik: http://www.smilies.4-user.de/include/Frech/smilie_frech_055.gif]

    So konstruiert man Nachkäufe im wahren Wortsinn [Blockierte Grafik: http://www.smilies.4-user.de/include/Eklig/smilie_iek_022.gif]

    Jedenfalls ist der gesamte Aufwand nicht unerheblich und die Gefahr, weitere Bauteile bei der Demontage zu schrotten, groß X(
    Spezielles Werkzeug scheint unabdingbar.

  • Mir kann ja einer viel erzählen, aber nicht, dass ein halbwegs normal denkender Mensch erwartet, solche ca. 1mm x 5mm dünnen Ärmchen aus Plaste könnten

    • die oberen beiden Teile der Fassung,
    • das ggfs. schwere Leuchtmittel und
    • den schweren Lampenschirm

    dauerhaft halten. Die beiden Stixieärmchen fehlen auf den Fotos leider, die sind schon in der Tonne. Und weil es für so eine spezielle Fassung kaum einen Ersatz geben dürfte und weil kaum jemand überhaupt versuchen dürfte, das Ding nochmal zu reparieren, landet so eine 1,80m hohe Stehlampe dann komplett im Abfall.





  • SK1
    Niemals hält das. Leider muss man mittlerweile beim Kauf vorher auf die Qualität und Beschaffenheit achten, mittlerweile wird einfach
    zu viel Müll verkauft. Dann fragt man im Laden "Darf ich mir das kurz von Ihnen zeigen lassen...." - "neeee also sie müssen es schon kaufen um es zu testen..." bzw. "stimmt es das dieser Rührstab nicht für einen Dauerbetrieb über 40 sekunden konstruiert wurde?" Verkäufer ganz baff, ehh, ja zeigen sie mal *Handbuch zück* Ja gut, kenn ich mich nicht aus, sie müssen es ja nicht kaufen.

    rofl!


    Ich hatte sowas ähnliches:

    100W Glühbirne ohne Schirm, nur in der E27 Fassung. Lief einwandfrei, doch eines Tages, *bum* Lampe geplatzt, abgefallen und *klatsch* auf dem Boden in Scherben zerbrochen.
    Weil deren toller Kleber zwischen Glas und Sockel nix war.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kaitou (17. Januar 2015 um 13:32)

  • .. weil es für so eine spezielle Fassung kaum einen Ersatz geben dürfte und weil kaum jemand überhaupt versuchen dürfte, das Ding nochmal zu reparieren, landet so eine 1,80m hohe Stehlampe dann komplett im Abfall.

    Was ist denn daran besonders? Das ist ne normale (billigste) Einbaufassung, bekommt man in jedem Baumarkt. Da ist nur die obere Kappe ab, für Lampenschirmgewichte sind die auch nicht konstruiert, Fehler des Herstellers.. :rolleyes:
    Habe ich jedenfalls 2 Kartons voll im Keller, könnte ich Dir eine davon zur LAN mitbringen. :)