Idee zu DIY-Labornetzgerät. Einwände, Vorschläge?

  • Servus!

    Letztens ging mir mein altes Netzgerät kaputt. Was soll's, war eh schon verbastelt (nicht durch mich) und ich habs kostenlos bekommen, also beklage ich mich nicht. Nun, nach eingehender Untersuchung weiß ich jetzt, daß der Trafo in der Primärwicklung nen Schluss hat (0,03 Ohm DC-Widerstand) und wahrscheinlich sind zwei der 4 Längstransistoren breit. Die Transistoren sind Pfennigkram, der Trafo allerdings ist ne Spezialanfertigung und es stehen keine Kenndaten drauf. Toll. Theoretisch könnte man einfach irgendeinen Trafo nehmen, der von der Leistung und Maßen her passt (ich benötige 2 Spannungen: ca: 30 VAC und eine unbekannte, weil nicht mehr messbare Spannung)...

    Ich baue ins Chassis ne neue Schaltung ein, mit den zwei verbliebenen Transen und neuem Trafo. Da ich auf ein modernes Schaltnetzteil aufgrund von schwer realisierbarer EMV-Entstörung verzichten will, soll's wieder klassisch als analoger Längsregler realisiert sein. Die sind auch um ein vielfaches schneller als ein Schaltregler.
    Ich möchte auch nicht Schaltkreise wie den LM317 verwenden, Platz ist genug und mit LM317 kann es ja jeder. ;) Es soll ganz klassisch mit OPV als Regelverstärker und TL431 als Referenzspannung sein. Das dürfte eine recht rauscharme, hochstabile Spannungsreglung ermöglichen. Das ganze Drumrum mit A- und V-Meter, Strombegrenzung, Kurzschlussfestigkeit usw. habe ich mir schon soweit ausgedacht.
    Das alte Netzteil lieferte 30 V bei 2 A. Ich habe einen Ringkerntrafo mit 26 VAC und 5,1 A rumliegen, den ich einzusetzen gedenke.
    Jetzt habe ich mir das Worst-Case-Szenario durch den Kopf gehen lassen. Grob gerechnet dürften etwa 36 V DC nach der Gleichrichtung rauskommen. Rechnet man etwa 2 V Uce (je nach Längstranse) ab, so sinds noch 34 V. 30 V genügen aber zum experimentieren, somit bleibt also reichlich Luft. Ein Längsregler wandelt ja die überflüssige Energie in Wärme um, um die Ausgangsspannung stabil zu halten. Wenn ich also volle Spannung habe, also 34 V und vollen Strom ziehe (3 A würden genügen, der Trafo gibts her), so ist der Verlust über den Transistor relativ klein ((36 V - 34 V) * 3 A = 6 W) und er bleibt angenehm kühl. Betreibe ich die Schaltung aber im Kurzschluss oder mit Vollast und geringer Spannung von mal angenommenen 1 V, so steigt der Verlust mit 105 W ins Utopische an und ich kann darauf braten.

    Nun die Idee:
    Aus meiner Ausbildungszeit kenne ich die Phasenanschnittsteuerung mit Triacs oder Thyristoren. Diese kleinen Dinger können richtig fett Strom ab. Ich habe ein Exemplar, daß um die 6 A schafft. Ein Überbleibsel einer Staubsaugerreparatur.
    Wenn ich jetzt eine solche Schaltung, die relativ einfach ist, dem eigentlichen Regler vorschalte und somit dafür sorge, daß die Eingangsspannung immer nur so groß ist, daß der Regler arbeiten kann, dann müsste man doch relativ wenig Abwärme und somit Verluste im Längsregler haben, oder?
    Ist meine Überlegung falsch? Hat jemand ne andere Idee? Gibts Einwände?

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    5 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (23. Oktober 2016 um 23:19)

  • Zur Info:

    Ich habe mir jetzt ein Netzgerät gebaut. Geht bis 60 V / 1 A oder 30 V / 2 A. Die Regelung ist gut und durch den Vorregler hält sich die Wärmeentwicklung stark in Grenzen. Netzbrummen tritt nicht auf und ist mit +/- 15 mV geringer, als ich gedacht habe.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300