Frage an Elektriker - Reicht 1.5mm² Leitung?

  • Externer Motor der Dunstabzugshaube wird getauscht, da der alte zu schwach für die (selbstgebaute) Anlage war.
    Auf dem neuen steht:

    50Hz
    350-540V
    1.1 - 1.5 A
    0.48kw

    Der Hausanschluss gibt ja Maximal leider nur 400V her. Reicht das alte 3x 1.5mm² Kabel zum Betrieb aus ? (ist separat abgesichert)
    Wieviel Watt hätte der Motor bei 400V ?

    Ich könnte auch den Strom vom Herd + Ceranfeld anzapfen.
    Laut Miele braucht alles zusammen Max 11300W und ist derzeit an 5x 2.5m² angeschlossen.

    Was meint ihr ?

  • Danke für die Antworten.
    600W ist ja nicht soviel.
    Aber für 400V brauche ich doch eigentlich Drehstrom oder ?
    Also 3 Leiter, 1 Rückführung und eine Ader für FI.

    Wenn ich wirklich 5 Adern brauche, muß ich doch die Leitung für den Backofen anzapfen bzw
    das normale 3x1.5 für die 3 Leiter nehmen und Rückführung bzw FI in ein anderes Kabel leiten ....

    Geht das ?

    Gerade bei Miele erfragt:
    Der Backofen braucht braucht maximal 11300W 230V, Phasenanzahl 3, 16 Ampere Absicherung
    Das Kochfeld braucht maximal 7000 W und wird an den Backofen angeschlossen

    und 2.
    Braucht der Motor auch bei 400V 1.5A ? Da steht ja
    350-540V
    1.1 - 1.5 A

    2 Mal editiert, zuletzt von Voodoo5 (5. April 2017 um 13:14)

  • Bei 400V brauchst du ein NYM-J 5x1,5mm². Und bei den geringen Amperes sind 1,5mm² ausreichend. Aber 350-540V schließt 3x1,5mm² aus. 400V geht halt nur über drei Phasen.

    Zitat

    Gerade bei Miele erfragt:
    Der Backofen braucht braucht maximal 11300W 230V, Phasenanzahl 3, 16 Ampere Absicherung
    Das Kochfeld braucht maximal 7000 W und wird an den Backofen angeschlossen

    Hier gibt es aber Fehler.
    11,3kW bei 230V mit drei Phasen und 16A?
    11,3kW geht nicht über 230V bei 16A. Und drei Phasen sind automatisch 400V.

    Normal wird der Herd über 5x2,5mm² angeschlossen. Als Absicherung reichen die 16A, wenn die Werte von Miele passen.
    Da zeigt noch einen Motor anklemmen...puh...so genau kenn ich die VDE da nicht, aber ich würde das nicht machen, da unter Vollast von Herd und Backofen noch einen nicht-ohmschen Verbrauchen zuschalten. Das mit B16-Automaten muss nicht zwingend funktionieren. Wenn es überhaupt erlaubt ist.
    DIN 18015 ist die besagte Norm.

  • Maximal LEIDER nur 400V? :topmodel:

    Das reicht ja wohl dicke.

    Ein Normaler Backofen/Herd braucht nie 400V, immer 230V. Wie oft ich damals Kunden hatte die nen Drehstromzähler haben wollten weil der Typ von MediaSaturn oder der Küchenbauer wieder scheisse erzählt hat. Das einzige wo man wirklich 400V in einem NORMALEN Haushalt braucht wäre Durchlauferhitzer.

  • Ein Normaler Backofen/Herd braucht nie 400V, immer 230V. Wie oft ich damals Kunden hatte die nen Drehstromzähler haben wollten weil der Typ von MediaSaturn oder der Küchenbauer wieder scheisse erzählt hat. Das einzige wo man wirklich 400V in einem NORMALEN Haushalt braucht wäre Durchlauferhitzer.

    Jeder Haushalt hat einen Drehstromzähler.
    Und jeder normale Elektroherd benötigt 400V (s. Edit), nicht für den Backofen, aber für das Kochfeld, was oftmals zusammen mit dem Backofen angeschlossen ist.

    Edit: Genaugenommen brauchen wir drei Phasen mit je 230V. Nicht 400V von Phase zu Phase.
    Es reicht aber auch eine normale 230V-Steckdose, aber dann ist die Nutzung eingeschränkt. Kurzum: L1-3, N, PE und gut ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von Chosen_One (5. April 2017 um 23:32)

  • Leute...
    Wieso macht man das überhaupt mit 400V, hee?
    Genau, damit der Strom geringer wird, bei gleicher Leistung.

    Es ist möglich, einen Herd so anzuschließen, dass er nur mit _einer_ Phase läuft.
    Diese hat dann gegen den Sternpunkt / N / Neutral / Null whatever und sogar Erde PE Schutzleiter 230V Potential.

    Diese eine Phase wird am Anschluss so gebrückt, dass alle 3 "Phasen des Backofens" (sprich: die Anschlüsse, Kontakte) mit dieser einen Phase
    versorgt werden.

    Klar, dass dann der Strom in der angeschlossenen Ader steigt. Sie muss ja jetzt die anderen beiden ersetzen.
    (lest weiter... der strom steigt aber nicht an, weil ich keine mehr 400V habe jetzt, zwischen 2 Phasen)

    trotzdem funzt der Herd.

    Was sagt uns das:
    Es ist nicht nötig, dass "im Herd" ein Verbraucher (z.b. ein Heizdraht) zwischen 2 Phasen liegt.
    Wäre es so, dann würde dieser betreffende Verbraucher nicht mehr funktionieren
    (denn an seinen beiden "inneren" Anschlüssen liegt jetzt ein und dieselbe Phase an)

    Ich habe in meiner Laufbahn bestimmt schon 20 E-Herde angeschlossen,
    an _jedem_ sah ich ein Schild, auf dem dieses "Brücken" in all seinen Variationen beschrieben war.

    Die Rechnung, 11300 Watt (bei 230V) geht folgendermaßen auf....

    230V x 16A = 3680 W (eine Phase gegen N)
    das ganze mal x3 gerechnet

    3680W x 3 = 11040 W

    Sofern die 11,3 kW die _brutalstechtmöglichste_ Leistung ist, wenn das Ding auf voller Stufe, alle Platten, Herd mit Umluft und ppe ppa, dies und jenes
    ergibt sich ein Strom von

    11300 W / 3 = 3766,66 W

    Ergo: 3766,66 W / 230 V (pui)

    = 16,376811594 A pro Phase


    Der Motor braucht 400V, sofern es sich um einen Drehstrom-Motor handelt (hat er 3 Anschlüsse U V W ?)
    Ist es ein Motor mit Steinmetz-Schaltung (also die Teile, die sich auch an 230V, eine Phase) drehen, so hat er Kondensatoren
    im Klemmkasten verbaut.

    (Ich gehe aber jetzt anhand deiner Daten davon aus, dass er wirklich 3 Phasen braucht und am Klemmkasten U V W hat.)
    Dann wären weitere Daten (->> Typenschild) sehr interessant. Ist der Motor im Stern oder im Dreieck geschaltet?
    Denn im Stern geschaltet fließt in jeder Phase weniger Strom.

    Bei einem Motor gilt:
    P = u x i x cos phi x wurzel3

    Als Beispiel:

    400V x 5,48A x 0,79 x 1,73
    => 2,45 kW


    Cos Phi ist der Blindleistungsfaktor, er gibt das Verhältnis zwischen Wirkleistung und Blindleistung an.
    Bei einem Motor wird aufgrund seiner Wirkungsweise nicht jedes Ampere an Strom auch in Antriebs-Leistung umgesetzt.
    Ein Teil geht für die Blindleistung drauf. Cos Phi von 1 würde bedeuten, es geht nichts an Blindleistung drauf.
    (Der Winkel der grafisch gesehen die Schere öffnet, ist 0°.)

    Das zu der Sache, einen induktiven und einen Ohmschen Verbraucher zusammenschalten.
    Also je höher dieser Cos Phi ist (0,79 ist eher schon schlecht in meinem Beispiel, 0,83 oder höher ist besser)
    desto eher nähern wir uns einem idealen ohmschen Verbraucher.
    Ein Verbraucher, der allen Strom den er frisst, in Leistung umwandelt, und nicht für irgendwelche Physik verschwendet.


    Um zur Frage zu kommen, ob der Motor mit an den Herd geklemmt werden kann:

    Ist die Leitung bis zum Sicherungskasten lange ?
    Ist es wirklich 2,5mm² ?
    (schon oft auch 1,5mm² als Zuleitung für einen Herd gesehen, vor allem in älteren Häusern)
    Wie ist der Leistungsfaktor cos phi ?
    Ist der Abzugshauben-Motor im Stern oder im Dreieck geschaltet ?

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  • Ein Normaler Backofen/Herd braucht nie 400V, immer 230V. Wie oft ich damals Kunden hatte die nen Drehstromzähler haben wollten weil der Typ von MediaSaturn oder der Küchenbauer wieder scheisse erzählt hat. Das einzige wo man wirklich 400V in einem NORMALEN Haushalt braucht wäre Durchlauferhitzer.

    Jeder Haushalt hat einen Drehstromzähler.
    Und jeder normale Elektroherd benötigt 400V (s. Edit), nicht für den Backofen, aber für das Kochfeld, was oftmals zusammen mit dem Backofen angeschlossen ist.

    Edit: Genaugenommen brauchen wir drei Phasen mit je 230V. Nicht 400V von Phase zu Phase.
    Es reicht aber auch eine normale 230V-Steckdose, aber dann ist die Nutzung eingeschränkt. Kurzum: L1-3, N, PE und gut ist.

    Nope daheim gibt es viele Haushalte mit Wechselstromzähler. Ich kann gerne bei mir Zuhause mal ein Foto der Zähler machen, ich und der Nachbar über mir haben Drehstromzähler (wieso auch immer, ich und er brauchens nicht), der Rest hat 1 Phasen Wechselstromzähler. Das kann aber auch von der Region abhängen.

    Bei den meisten Backöfen und Kochfeldern sieht der Anschluss so aus:

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/thumb/img_20120518_150023zloa6.jpg][Blockierte Grafik: https://abload.de/thumb/herd_anschlussbfqb7.jpg]

    Nur gewerbliche Geräte brauchen 400V, ich kenn keine Consumer Kochstelle die zwingend 400V benötigt.

    Aber ist ja auch egal, der TO möchte ja einen Motor anschließen. Davon hab ich nicht so die Ahnung, ich bin nur Elektroniker, mit "Drehstrom" hatte ich nicht viel zutun.

  • [Blockierte Grafik: https://abload.de/thumb/img_20170407_1411366kpm4.jpg]

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/thumb/img_20170407_141051lzr7v.jpg]

    Da sieht man den Kram. Das ist auch keineswegs unüblich hier sondern der Normalfall. Genau wie das TT-Netz, nur auf Antrag gibts Umstellung auf TN sowie bei Neubauten ab 2004 oder so.

  • Bei uns ist 3x400VAC absoluter Standard, kein Mensch baut in der Schweiz irgend eine Installation basierend auf 1x230VAC, schon gar nicht wegen den damit entstehenden Asymmetrien.
    Ausnahme sind natürlich die Rauminstallationen im Wohnbereich, da werden auch bei uns keine 3-phasigen Steckdosen verbaut (wäre ja hardcore).

    Btw. Kochfeld: Bauknecht mit 4 Platten, Ceran, Anschluss nur an 2x400VAC oder 3x400VAC möglich. Bei ersterem wird die Leistung auf 10kW begrenzt, der Backofen hat 3.4kW. Allerdings ist da noch irgend ein Umrichterpaket in dem Ding verbaut, hab noch nie ganz verstanden, wie der Herd genau funktioniert (ist kein Induktionsherd, arbeitet aber anscheinend neben dem normalen an/aus auf zwei Kochfeldern noch mit einer Taktung).
    Der Geschirrspüler ist zu meinem Erstaunen tatsächlich 1x230VAC, frisst aber 2.2kW. Grundlegend ist die Installation 40 Jahre(!) alt und wurde damals schon so ausgelegt, dass pro Wohnung noch eine eigene Waschmaschine mit Trockner, je 3x400V möglich wären.
    Einphasige Zähler habe ich bisher nur mal irgendwo auf der Entsorgung angetroffen.

  • Ich dachte schon du wollstest mich verarschen "kennt keine Wechselstromzähler, jaja is klar" :topmodel:. Ich schätze 2/3 aller Haushalte hier in der Stadt haben Wechselstromzähler. Installiert wurden die meisten Anlagen aber so das man Problemlos auch Drehstrom umrüsten könnte. Sieht man auch schön an den 3 Schraubsicherungen wo nur eine drinsteckt.