DDR2 ECC unbuffered für LGA775

  • Hallo,

    zum Aufrüsten alter AMD-Rechner habe ich ab und an DDR2/DDR3 ECC unbuffered angeschafft, da diese bei gleicher Kapazität verglichen mit Non-ECC-Speicher manchmal für einen günstigeren Preis den Besitzer wechseln. Anscheinend werden diese von einigen Verkäufern mit ECC reg. verwechselt, der ja nicht in Desktop-Mainboards läuft. Zwar wird ECC in den Handbüchern gewöhnlicherweise ausgeschlossen, aber meistens läuft es doch, nur eben mit deaktivierter Fehlerkorrektor. Auf AM3+ habe ich derzeit sogar eine Mischbestückung aus 2x 2GB und 2x 8 GB ECC unbuff. problemlos im Einsatz.

    Nun zur meiner Frage: bei Intel wird das Featureset von Chipsätzen üblicherweise restriktiver gehandhabt und entsprechend beschnitten, und demzufolge unterstützen z.B. G31 und G33 offiziell natürlich kein ECC. Muss man sich hier Gedanken machen, dass die Boards gar nicht erst POSTen? Hat vielleicht jemand von euch versucht, eine 775-Platine entsprechend zu bestücken?

    Interessant wäre auch zu wissen, ob ein 771-Xeon und gemoddetes BIOS das Ergebnis beeinflussen könnte. Der Speichercontroller sitzt zwar nicht in der CPU, aber vielleicht würden die Microcodes einen Unterschied machen?

    Grüße

  • hab mit unbuffered ECC auf nicht-supporteten Mainboards bisher noch kein Problem gehabt.

    Zitat

    Interessant wäre auch zu wissen, ob ein 771-Xeon und gemoddetes BIOS das Ergebnis beeinflussen könnte. Der Speichercontroller sitzt zwar nicht in der CPU, aber vielleicht würden die Microcodes einen Unterschied machen?


    Da ändert sich nichts. Nur weil ein µCode eingefügt wird, hat das nichts mit ECC vom Mainboard zu tun.
    ECC ist halt ne Funktion, bei der alle komponenten mitspielen müssen.

  • Ich habe zwar nur mit S1366 Erfahrung, aber ein paar Dinge sind sicher auch hier anwendbar: Damit ECC funktioniert müssen auch die entsprechenden Leitungen mit dem Chipsatz (später: mit der CPU) verbunden sein. Ein Mainboard, das offiziell keinen ECC Support hat, braucht auch diese Leiterbahnen nicht. Fehlen die Leiterbahnen, kannst ECC selbstredend knicken. Zudem muß der Chipsatz an sich natürlich ECC unterstützen, und das BIOS muß es aktivieren.

    Punkt 1 (Du willst, daß ECC auch läuft):

    Mein S1366 Board, das ASUS P6T Deluxe issn schönes Beispiel für "es hätte fast geklappt". Der Chipsatz (X58) kann's, und die Leiterbahnen habe ich per Multimeter geprüft, und die sind korrekt an den CPU Sockel angeschlossen. Nur das BIOS schaltet ECC nie ein, Ende Gelände - leider war es mir nicht möglich, das BIOS dahingehend zu hacken, auch mit Amibcp / MMTool nicht.

    Hier die entsprechenden Bilder zu Sockel und DIMM:

    Das ist jetzt natürlich DDR-III Zeugs, also nicht was du suchst. Aber es zeigt, was du prüfen mußt:

    • Pinout des Chipsatzes: Gibt es ECC Pins? Und wenn ja, wo?
    • Pinout des DDR-II Speichers: Läßt sich sicher im Netz finden.
    • Sind die ECC Pins der DIMMs an den Chipsatz angeschlossen? Bestimmen per Multimeter, Durchgangsprüfung.
    • Wenn ja: Hat dein BIOS ECC Support?!

    Bei Maschinen ohne IMC - wo der Speichercontroller also eben im Chipsatz sitzt - würde ich meinen wollen, daß die CPU µCodes keinerlei Einfluß auf den unterstützten Speicher haben können sollten. Grund: Die µCodes ändern nur das Verhalten der CPU Kerne - der Chipsatz geht die gar nichts an. Deine größte Chance besteht also darin, sicherzustellen daß die benötigten Leiterbahnen da sind, und daß dein BIOS ECC einschaltet.

    Punkt 2 (Du willst nur, daß die Kiste mit ECC hochkommt, auch wenn es nicht aktiviert wird):

    Fehlen die ECC Pins oder der BIOS Support, liegt das Feature einfach brach. Der RAM wird aber dennoch funktionieren.

    Edit: Grindhavoc war ein bißchen schneller als ich. ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von GrandAdmiralThrawn (26. Januar 2018 um 13:30)

  • @GAT
    ich glaube du hast deine Antwort sogar etwas zu umfangreich ausgelegt.
    Soweit ich es verstanden habe, möchte Ultrakill nur wissen ob es Probleme bzw. überhaupt einen POST gibt mit Unbuffered ECC.

    Durchmessen und Recherchieren kann man sich beim 775/771er sparen. Die Hürden sind da recht hoch.

    1. Chipsatz:
    Soweit ich weiß gibt es nur die drei (Serverchipsätze mal aussen vor, die sollten es eh alle können)

    -975X
    -X38 (DDR2)
    -X48 (DDR2)

    2. BIOS

    3. CPU:
    775er Xeon
    oder
    771 Mod Xeon

    4. der ECC Ram an sich


    Zusatzinfo:
    GAT hat ein recht frühes ASUS P6T. Ich konnte auf ASUS Sabertooth, ASUS Rampage Extreme III, P6T WS, P6T V2 Deluxe, ausserdem DFI X58 und ASRock X58 Extreme3 - ECC aktivieren.
    Die ASUS Boards haben eh alle ein recht identisches BIOS.
    Auf einem EVGA X58 SLI3 läuft ECC dagegen nicht (vermutlich wegen dem BIOS).


    Und mir fällt gerade ein: Ich habe noch ein Gigabyte X38 mit Xeon X3350.
    Das könnt ich mir mal ansehen... zumindest irgendwann demnächst mal.

    3 Mal editiert, zuletzt von Grindhavoc (26. Januar 2018 um 15:52)

  • @GAT
    ich glaube du hast deine Antwort sogar etwas zu umfangreich ausgelegt.
    Soweit ich es verstanden habe, möchte Ultrakill nur wissen ob es Probleme bzw. überhaupt einen POST gibt mit Unbuffered ECC.


    Yup. Mir geht es nicht um die Fehlerkorrektur an sich (die bei G33 & Co sowieso nicht genutzt werden kann), sondern um die Frage, ob 775-Boards generell mit solchen Speichermodulen umgehen können. Bei AMD gab es wie erwähnt bisher kaum Probleme und sogar absolute Billigbretter wie das K9MM-V ließen sich mit ECC unbuffered füttern. Was LGA775 betrifft, habe ich diesbezüglich leider keine Erfahrungen aus erster Hand, und wollte mich daher bei euch erkundigen. Zu dieser Thematik findet man auch leider nur wenig Konkretes im Netz und es wäre schade, wenn ich mich zwecks Aufrüstung alter Intel-Rechner mit günstigem ECC-RAM eindecke und diese am Ende nicht nutzen kann.

    Und danke an GrandAdmiralThrawn für die ausführliche Erklärung. Es hilft mir bei einfachen Desktopboards nicht direkt weiter, aber die technischen Details finde ich trotzdem interessant!

    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Ultrakill (26. Januar 2018 um 18:48)

  • ja das stimmt, man findet nicht viel darüber. Gibt auch nur wenige Leute die sich wirklich gut mit den verschiedenen RAM Typen auskennen.

    Also in kurz: Sollte kein Problem sein, das ein Board mal einen bestimmten Riegel nicht haben möchte, kann natürlich immer mal vorkommen.

  • Ich habe mir nun 2x Qimonda HYS72T256020EU-3S-B für einen günstigen Kurs besorgt und versucht, damit ein 775-Board zu betreiben. Mein ASUS/Pegatron IPIBL-LB (G33) signalisiert einen Speicherfehler, während sich das ASRock G31M-GS komplett tot stellt. Also wieder die Testplatine K9MM-V aus dem Schrank gekramt und Memtest über Nacht laufen lassen. Hier laufen die Module perfekt, aber das bringt mir ja nichts. Seufz...

    Grüße

  • Ja, bitte. Wäre zum Gegentesten natürlich interessant! Es ist denkbar, dass die Consumer-Chipsätze hier Hardware-seitig abwinken, sobald ECC-Module erkannt werden, aber diese künstliche Beschränkung wäre selbst für Intel seltsam. Auf G31 & Co kann so oder so keine Fehlerkorrektur aktiviert bzw. genutzt werden.

    Am IGP scheint es übrigens nicht zu liegen. Ich habe den Versuch mit einer PCIe-Grafikkarte wiederholt, und die Boards wollten trotzdem nicht POSTen.

    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Ultrakill (1. Februar 2018 um 09:12)

  • Hm, das ist echt befremdlich, hätte nicht damit gerechnet, daß das ein Problem sein kann. Kann dem Chipsatz ja eigentlich egal sein wenn ich ECC reinstecke, er braucht's ja nur "liegen zu lassen", ich kenn das auch nur so bei den unbuffered Steinen.

    Mal schaun was Grindhavocs' Tests dann so ergeben. Ich selber habe ja haufenweise S775 Hardware auf der Arbeit, aber leider keine unbuffered ECC DDR-II Module da. :(

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