Projekt: Eine Woche mit einem alten iBook G4

  • Das Thema hier erinnert mich an diese Meldung von heise. Vllt. ist dein iBook gar nicht mal so langsam. :/

    Der schnellste Mac mini ist beispielsweise von 2012, die neueren sind langsamer und werden trozdem immer Teurer. xD

    Vllt. wird in Zukunft zur Gewinnoptimierung auf ARM gesetzt? 8o

    Come to the dark side, we have cookies!

    2 Mal editiert, zuletzt von RaVeNsClaw (16. Juni 2018 um 21:17)

  • CryptonNite: Die Woche ist ja schon um, was ist jetzt eigentlich das Resumee? Oder hat die Testwoche erst an einem Tag nach dem 08.06. begonnen?

    Morgen, Juuunge!!!

    Ich werde wohl RedmondOS völlig verlassen, also auch von spielerischer Seite her. Zum Arbeiten hat sich seit langer Zeit bei mir ein Linux durchgesetzt und nun werde ich sozusagen zurück zu meinen Wurzeln kommen. Die Stabilität und Funktionalität eines UNIX ist einfach in meinen Augen unschlagbar.

    Die Woche zeigte einfach, daß ich heute wieder ganz andere Anforderungen an ein Betriebssystem stelle, als zu "Gamer-Zeiten".

    Mir ist mittlerweile auch völlig egal, ob ich mit nem Rechner spielen kann, ob 3dfx oder irgendwas. Das kann man emulieren und das Horten von Hardware muss einfach nicht mehr sein.

    Ich hab nen altes Systemhandbuch aus dem letzten Jahrtausend, da wird ebenfalls erwähnt, daß PPC die effizientere Architektur gegenüber x86 ist. Das glaube ich auch gern.

    Gut, an Apple's Stelle würde ich das auch behaupten...

    Ich glaube, das hast du falsch verstanden. Das Buch wurde von einem unabhängigen Autor geschrieben, der damals, so weit ich mich erinnern kann, einen PPC mit 200 MHz mit einem 200 MHz Pentium verglich. Und zu der Zeit denke ich schon, daß PPC die bessere Architektur war. Obs stimmt - was soll's. Es ist Jahrzehnte her.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Ok, gegen den klassischen Pentium kauf' ich die Aussage, der hatte ja auch noch eine primitive, starre in-order Execution Pipeline gewesen. Wobei sich noch die Pro-Watt-Frage stellen würde, aber keine Ahnung was die Chips abseits von x86 Mitte der 90er an Energie gefressen haben.

    @Testwoche: kk!

    Und jo, klar, Anforderungen an Betriebssysteme ändern sich mit den Jahren (und mittlerweile Jahrzehnten), völlig normal.

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    Stolzer Besitzer eines 3dfx Voodoo5 6000 AGP Prototypen:

    • 3dfx Voodoo5 6000 AGP HiNT Rev.A-3700

    [//wp.xin.at] - No RISC, no fun!

    QotY: Girls Love, BEST Love; 2018 - Lo and behold, for it is the third Coming; The third great Year of Yuri, citric as it may be! Edit: 2019 wasn't too bad either... Edit: 2020... holy crap, we're on a roll here~♡!

    Quote Bier.jpg@IRC 2020: "Je schlimmer der Fetisch, desto besser!"

  • So...

    Nach einer Woche x86- und Windows-Abstinenz, hier nun der Bericht.

    Was mir als erstes zum Thema iBook einfällt, ist die echt tolle Verarbeitung und Qualität des Gerätes. Das Gehäuse ist auch Polykarbonat gefertigt und verträgt so manches. Im laufenden Betrieb wird das Gerät recht warm, sowohl im Bereich der Festplatte, als auch im Bereich der ZVE, jedoch habe ich es nie geschafft, daß der Lüfter deutlich hörbar wird. Er geht eher selten an.

    Das Tastaturschema ist auch etwas gewöhnungsbedürftig, aber schnell erlernbar. So ist man z.B. gewohnt, daß das "@"-Zeichen mit Alt-Gr + Q erreichbar ist, bei der Mac-Tastatur jedoch auf dem "L" sitzt. Hat man sich jedoch daran gewöhnt, ist die Tastatur intuitiv. Auch die Ein-Tasten-"Maus" (hier das Touchpad) ist etwas ungewohnt. Man sucht gern mal die rechte Maustaste. Schließt man eine richtige Maus an (ich hatte eine Logitech G500 dran), so funktioniert das aber wie anderswo auch. Ansonsten macht man eben Steuerung+Klick.

    Der Bildschirm im Format 4:3 (1024x768 ) reagiert schnell und ist auch bei Gegenlicht gut zu betrachten. Von der Hardware her reicht es für die meisten Dinge auch heute noch. So habe ich Webseiten bearbeitet, Dokumente geschrieben und Bilder mit Photoshop CS2 bearbeitet (letzte Version für PPC).

    In Anbetracht des Alters der ZVE heißt es beim Surfen im Netz Denkzeiten einzubeziehen. Der kleine G4 benötigt für die mittlerweile häufig anzutreffenden Verschlüsselungstechniken Zeit. Ist die Webseite jedoch geladen, dann geht das Ganze aber noch immer recht gut. Opera ist schneller, jedoch ist 10.63 hoffnungslos veraltet. Macht nichts, denn es gibt TenFourFox, der sehr aktuell ist und auch gepflegt wird. Dennoch ist er traditionell eher langsamer im Seitenaufbau.

    ICh war mit WLAN unterwegs, es reicht vollkommen aus. Ich erreichte etwa 3 MB/s, was ich für 54g als ordentlich erachte. Ich kenne da schlechtere Geräte.

    Für den Bereich Multimedia gibts mehrere Programme, die OSX bereits mitbringt. So sind iTunes und QuickTime installiert. Beide veraltet, dennoch funktioniert iTunes beispielsweise noch immer online.

    Im Netz fand ich den VLC für PPC, der ordnungsgemäß funktioniert und auch moderne Codecs unter PPC meistern kann. QuickTime will häufig gern mal irgendwelche Codecs nachladen, was nervend ist, daher wirds nicht genutzt. Punkt.

    MP3s und AAC funktionieren gut. Auch Webradio klappt.

    Spiele gibts doch ein paar, auch modernere wie UT2k4 und Doom³. Beide würden laufen, jedoch mag Doom³ meine Seriennummer nicht und die ganzen im Netz kursierenden Nummern gingen auch nicht. UT2k4 jedoch funktionierte. Es läuft zwar nicht atemberaubend schnell, aber immerhin schneller, als z.B. mit einer Voodoo, vor allem auch konstanter. Eines meiner Lieblingsspiele gibts übrigens auch für den Mac. AoE II macht auch auf PPC Spaß. Auch da kann man mit einem Sportwagen ganze Völker auslöschen :D

    Quake 3 Arena läuft butterweich. Zwar auch nicht unendlich schnell, aber im Schnitt mit den schon oben berichteten rund 70 Bildern je Sekunde.

    YouTube funktioniert auch, jedoch sind die Filmchen im Browser eine Diaschau. Der genannte Umweg über halblegale Seiten im Netz funktioniert jedoch. AVI ist hierbei die erste Wahl. Das macht der kleine Rechner meist problemlos mit, bei moderneren, aufwändigeren Methoden, wie h264, ist bei einer Auflösung von 480p die Grenze des Machbaren erreicht. Liegt möglicherweise aber auch an den fehlenden Anpassungen und der mangelnden Unterstützung von architekturspezifischen Besonderheiten, wie z.B. AltiVec. Aber um ehrlich zu sein wäre bei 1024x768 ein Film im hochauflösenden Format unsinnig. DVDs funktionieren hardware-beschleunigt.

    OSX 10.5 läuft nach ein paar kleineren Eingriffen gut und schnell und ist auch heute noch erstaunlich brauchbar. Man kann damit alles machen. Vor allem läuft es stabil. Ich habe das iBook regelrecht "in den Arsch getreten" und habe nicht einmal eine Fehlermeldung oder einen Absturz erlebt. Die einzigen Fehlermeldungen erhielt ich von Opera, wenn es mal wieder aufgrund der Verschlüsselung mit einer Webseite nicht verbinden konnte.

    Zum Schreiben von Dokumenten habe ich LibreOffice verwendet. Gewohntes Aussehen, keine Probleme. Lädt etwas länger, aber ansonsten funktionierts. Gedruckt habe ich nicht, jedoch funktioniert mein Drucker nativ, da auf der Installations-DVD auch Treiber für HP-Drucker drauf sind. Die allgemeine Drucker-Software ist das von Apple entwickelte "Common UNIX Printing System", wie unter jedem anständigem Betriebssystem. Es gibt sogar einen Port für Windows. Man ruft es mit http://localhost:631 auf. Generell sind viele Teile von OSX quelloffen, so auch der "Darwin" genannte Kern des Systems.

    Und habe ich Windows vermisst?

    Ehrlich gesagt, nein. Keine unsäglichen Treiberprobleme mit Grafikkarte und Co., missratene Updates, oder merkwürdiges Verhalten des Rechners. Das iBook funktioniert einfach.Es klingt bescheuert, aber es ist einfach so. Ich habe auch im Laufe der Woche keine Fragefenster mit dem Inhalt "Sind Sie sicher?" gesehen. Die Kommandozeile ist einem UNIX-vertrauten, wie ich es bin, nicht unbekannt. Klar, man muss auch hier "sudo su" und zweimal das Kennwort eingeben, um tatsächlich root werden zu können, aber das gibts bei Linux auch.

    Und die Quintessenz?

    Meine Bedürfnisse an ein Betriebssystem haben sich geändert und OSX erfüllt diese sehr gut. Mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken, mir einen Apple zu kaufen und den ganzen anderen Kram abzuschaffen. Das sind einfach tolle Komplettsysteme, die auch hardwareseitig harmonieren. Zwar überteuert, aber gut. Letztlich sinds auch immer mal wieder wegweisende Designartikel. Daß viele Spiele unter OSX nicht laufen stört mich dabei herzlich wenig. Ich zocke eh kaum noch. Ich nutze den Rechner heute mehr zum Arbeiten, z.B. zur Bearbeitung meiner Fotos, als zum Spielen. Mir ist auch mittlerweile egal, wer die schlechteren Prozessoren oder Grafikkarten herstellt.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300