Auf die Gefahr einer weiteren Halbwissensdiskussion hin belebe ich den Thread noch einmal.
Ich habe mich zufällig mit einem Chemiker unterhalten, der den Ansatz des Abwaschens mit Essig befürwortet.
Grund: Die blauen Kristalle sind anscheinend wie vermutet Kupfer(II)-Hydroxid. Kupfer(II)-Hydroxid ist leicht amphoterisch. Das bedeutet (wenn ich ihn richtig verstenden habe), dass es sowohl als Base als auch als Säure reagieren kann. Es reagiert unter Sauerstoff (und ich glaube mit einem Zwischenschritt) also auch mit dem verbleibenden Kupfer der Leiterbahnen. Der Lack ist durchlässig für Sauerstoff, deswegen zieht sich die Reaktion über die Leiterbahnen auch an Stellen, wo der Elektrolyt diese nicht berührt hat
Essig reagiert mit Kupfer(II)-Hydroxid (fragt mich bitte nicht mehr zu was ) und verhindert so diese Reaktion und das weitere Fortschreiten der Zerstörung der Leiterbahnen.
Kupfer(II)-Hydroxid ist nicht wasserlöslich und lässt sich daher nur sehr schwer abspülen - besonders dort, wo man mit der Bürste nicht drankommt.
Essig reagiert ebenfalls mit Kupfer, jedoch nur sehr langsam, weswegen diese Reaktion bedenkenlos in Kauf genommen werden kann, solange man anschließend ordentlich mit Wasser nachspült.