Europa Wahl 2019

  • Die staatlichen Medien hier bestehen aus Lügen, Zensur und politischer Meinungsmache der Einheitsbreipartei (früher NSDAP und SED, heute CDU). Genau das ärgert die Menschen hier, weil sie eben 15 Jahre Nationalsozialismus und 40 Jahre DDR erlebt haben. Jetzt sinds fast 30 Jahre Kapitalismus und davon haben die Leute ebenso die Schnauze voll. Es reicht mittlerweile der kleinste Vorfall, um das Faß zum Überlaufen zu bringen. Und das ist nicht immer nur der "rechte Mob", wie in den Medien berichtet wird. Genau das schürt immer mehr Hass und Wut auf die Medien. Man sieht immer wieder, daß Journalisten und Filmteams angegriffen werden, weil sie falsch oder einseitig berichten.

    Mich wundert es jedoch, daß man Herrn Steimle so weitermachen lässt. Dessen Meinung ist nämlich auch nicht ganz koscher. Aber gut, der bringt Quoten.

    Ich bin gespannt, mit wieviel Abstand die AfD die Wahl gewinnt.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • OK, da klink ich mich wieder aus, die Diskussion hatten wir schon mal: Selbstverständlich findet keine Zensur statt. Stichhaltige Beispiele gabs beim letzten Mal nicht. Meines Erachtens werden nicht mal die legalen Einschränkungen der Meinungsfreiheit konsequent durchgesetzt, denn viel zu oft kommen AfD und andere Rassisten mit Volksverhetzungen, Beleidigungen und Drohungen davon, obwohl diese strafbar wären.

    Ich finde es auch zu einfach, für das Erstarken von Faschismus und Rassismus "linke" und "den Staat" und "die Medien" (als wären das alles homogene Gruppen) verantwortlich zu machen. Für Rassismus und Faschismus sind Rassisten und Faschisten verantwortlich.

    Nundenn, ich werde den Wahlausgang beobachten.

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  • [...] Ich finde es auch zu einfach, für das Erstarken von Faschismus und Rassismus "linke" und "den Staat" und "die Medien" (als wären das alles homogene Gruppen) verantwortlich zu machen. Für Rassismus und Faschismus sind Rassisten und Faschisten verantwortlich. [...]

    Das ist - finde ich - aber auch zu kurz gegriffen. Faschistische und rassistische Tendenzen haben Ursachen. Und diese finden sich zumeist in gesellschaftspolitischen und sozialpolitischen Entwicklungen. Die Frage, die man also stellen sollte ist nicht "wie werden wir die Rassisten los". Das ist kurzfristige Symptombekämpfung, und führt meines Erachtens nach nicht zu einer Lösung. Die Frage wäre: "Wieso ist dieser Mensch im Verlaufe seines Lebens zum Rassisten geworden? Was waren/sind die genauen Auslöser und Hergänge?". Und dann kann man vielleicht reale Ursachen ergründen, und sich dann mit denen beschäftigen. Aso quasi die Felder behandeln, nicht nur das Korn scheren, das jetzt dort wächst, und dann meinen, im nächsten Jahr werde schon alles gut werden! Schließlich kommen die Leute ja nicht so auf die Welt, wie sie dann später sind, sondern werden durch die Gesellschaft um sie herum zu dem geformt, was sie dann später sind. Aber über Ursachen redet kommt mir vor kein Mensch? Ich hätte auch bisher in der Presse nichts davon gelesen oder gehört.

    Und die aktuell übliche links-linke Politik machen ist dann wie Öl ins rechte Feuer gießen, da braucht man wirklich nicht weiß Gott wie schlau sein, um das zu begreifen. Kühle, sachliche und pragmatische Politik mit Hang zu langfristigen, parteiübergreifend gestützten Problemlösungen wäre gefragt. Sonst kommt es zur Entwicklung eines links-rechten Ping Pong Effekts, der irgendwann aus dem Ruder läuft.

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    Quote Bier.jpg@IRC 2020: "Je schlimmer der Fetisch, desto besser!"

  • GAT, ja, ich bin komplett bei Dir wenn Du sagst, es gibt gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen, die es BEGÜNSTIGEN, dass sich Extremismus entwickelt. Was ich für mich NICHT zulasse, ist diese Opferrolle, dieses alternativlose, als wären alle anderen, nur nicht ich, verantwortlich für das Gedankengut was ich entwickle.

    Am Ende ist es die Entscheidung des Faschisten, Faschist zu sein. Egal welche "Gründe" er dafür hat, es sind Ausreden. Denn Faschismus und Rassismus sollten einfach nie eine Option sein. Und das gilt vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte einfach nochmal doppelt und dreifach.

    Ich selbst habe viel Scheiße erlebt, aber im Leben käme die Option, zum Rassisten zu werden nicht in den Sinn. Darauf gebe ich Brief und Siegel und gehe jede noch so hoch datierte Wette ein. Selbst wenn ich irgendwann auf der Straße landen sollte, werde ich nicht "die Ausländer, die Juden, die Moslems" dafür verantwortlich machen.

    Das ändert nichts an dem was Du sagst: Man sollte die Ursachen ergründen und bekämpfen, die diese Entwicklung begünstigen. Das witzige ist ja, diese Ursachen von links klar benannt werden, aber von rechts nicht gehört werden wollen: Aus meiner Sicht ist der ungezügelte Kapitalismus, der einfach die Gesellschaft auseinander treibt, die Hauptursache.

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  • Das ist sicher richtig. Wir müßten zurück zur sozialen Marktwirtschaft, die wir ja in Europa eigentlich hätten kultivieren wollen / sollen, zumindest lehrte man mich das in der Schule im Wirtschaftsunterricht. Die Gesellschaft in viele Arme und wenige Reiche zu trennen bzw. eine solche Entwicklung zuzulassen hat immer zur Katastrophe oder zumindest zur gesellschaftlichen Degeneration geführt, und das ist ja auch kein Wunder.

    Und Rassist wirst du ja nicht, weil du eines Tages sagst "So, ich werde jetzt zum Faschisten". Ich meine, sowas passiert ja nicht. Die Leute entwickeln sich ohne bewußte, klare Entscheidung dahin. Du wirst auch nicht Linker, weil sich diese Überzeugung aus der Logik entwickelt hat, sondern das imprinted sich über viele Jahre des Zubringens in bestimmten sozialen Zuständen und durch das Erleben bestimmter Umstände und Vorkommnisse. Da gehört vor allem auch noch Bildung dazu! Bildung und Wohlstand. Du kannst nicht davon ausgehen, daß alle anderen Menschen deinen Bildungsstand und deine Intelligenz besitzen. Daher kannst du auch nicht davon ausgehen, daß jeder Mensch überhaupt die selben Entscheidungsmöglichkeiten vor sich als wahrnehmbar erkennt, die du erkennst. Schon gar nicht, wenn die Lebensbedingungen stark abweichen.

    Ich bin immer noch der Meinung, daß das Formen der menschlichen Gesinnung zu überwiegenden Teilen vom Milieu abhängt, basierend allerdings nur auf meinen eigenen Lebenserfahrungen und Bekanntschaften.

    Ich bin mir daher sicher, wäre ich in einem anderen Milieu aufgewachsen, dann wäre ich heute ein vollends anderer Mensch! Ich bin auch überzeugt, daß sich Rassismus durch die Schaffung von Wohlstand, Bildung und eines generell gesunden gesellschaftlichen Milieus vollständig abdrehen läßt.

    Arbeit, Wohlstand, soziale Sicherheit, Zugehörigkeitsgefühle zu den Menschen um sich herum und eine solide Identität ("feste Wurzeln"), und zwar auf Basis von kulturellen und zwischenmenschlichen Werten, nicht auf Basis irgendeiner konzerngesteuerten Markentreue oder als "denen nachlaufen die am lautesten schreien", das hat nichts mit festen Wurzeln zu tun. Ist eher eine Ausprägung davon, eben keine zu haben.

    Du kannst schwer ein Volk aufwiegeln, das sich in seinem Land wohl fühlt, dem es gut geht, und das einen hohen Bildungsstandard genießt. Wozu sollten sie sich die Arbeit antun, wenn eh alles paßt, und wenn sie es zudem besser wissen...

    Ich behaupte, daß man der Entstehung von Rassismus mit genug Wohlstand und Bildung für die breitere Masse äußerst effektiv begegnen könnte..

    (Ich verstehe aber auch, daß das zwei sehr schwer zu lösende Probleme sind, daher würde ich mich selbst nie in die Politik wagen, weil ich einfach die Kompetenzen nicht habe.)

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    Quote Bier.jpg@IRC 2020: "Je schlimmer der Fetisch, desto besser!"

  • Ich stimme Dir da nur in Teilen zu. Natürlich helfen Bildung und Wohlstand, und natürlich ist das "Entscheiden" zum Extremismus (welcher Art auch immer) eher eine Entwicklung. Aber beides stimmt halt nur für einen (Groß-?) Teil der "Betroffenen". Es gibt auch hochgebildete Rechtsextreme. Es gibt auch sehr wohlhabende Rechtsextreme. Es gibt auch die Kombination aus beiden.

    Es gibt auch Leute, die behaupten (möglicherweise glaubhaft), nicht rechtsextrem zu sein, aber beispielsweise die AfD aus Berechnung zu wählen, um die etablierten Parteien zu "erpressen". Nach dem Motto: Baut uns neue Krankenhäuser und Schulen in unser Dorf, oder wir wählen Rechtsextremisten.

    Will sagen, es gibt zumindest AUCH Leute, die das sehr wohl ganz bewusst entscheiden. Da hab ich vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte kein Verständnis für. Die spielen mit dem Feuer.

    Die anderen, die Du erwähnst, die nicht so intelligenten und/oder nicht so wohlhabenden, sind eh nur Spielball von den reichen Rechten. Was die nicht verstehen, ist dass sie ihren eigenen Peiniger wählen, denn gerade AfD und Konsorten würden, sollten sie mal Macht bekommen, den Sozialabbau erheblich vorantreiben. Denn sie denken halt primär an ihren eigenen Wohlstand, nicht an den "des Volkes".

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  • Du hast natürlich Recht damit, daß es (einfluß)reiche Rechte gibt. Keine Frage. Aber ein gebildetes (zum kritischen und analytischen Denken erzogenes), wohlhabendes Volk läßt sich von denen nicht mehr so leicht wie eine Sau vor'm Wagen hertreiben! Zumindest habe ich darin Vertrauen, daß man so einen Zustand durch Bildung und Wohlstand erreichen kann.

    Die Frage ist halt, wenn keine Partei mehr das tut was du brauchst (oder willst), wenn du dich in deinen Nöten von den Entscheidungsträgern verlassen fühlst, und wenn durch die ganzen Korruptionsfälle auch noch das Vertrauen in die etablierte Politik dahinsiecht, was genau wird dann passieren?

    Werden sich die Leute trotz der Situation mit Bedacht zurückhalten, und versuchen logisch, kritisch und analytisch gestützte Entscheidungen zu treffen in dieser Demokratie, oder werden eher die Wogen hochgehen, und die Wut der Enttäuschung zum dominierenden (und sehr leicht mißbräuchlich ausnutzbaren), bestimmenden Faktor werden? Und wenn das so ist, wer wird diesen Unmut wohl am ehesten für sich zu instrumentalisieren wissen? Die Sozialdemokratie? Oder die Rechten?


    Ist ja nicht so, daß der Mensch, wenn er in (wenn auch nur scheinbare) Bedrängnis gerät immer noch primär ein von Logik und Räson gesteuertes Wesen wäre... verblendet, wer sich auf sowas verließe. Der Mensch ist dann pur von Emotion gelenkt.

    Daher denke ich, daß das Feuer dann am schlechtesten brennt, wenn es den Zunder erst gar nicht gibt...

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    Quote Bier.jpg@IRC 2020: "Je schlimmer der Fetisch, desto besser!"

  • OK, da klink ich mich wieder aus, die Diskussion hatten wir schon mal: Selbstverständlich findet keine Zensur statt. Stichhaltige Beispiele gabs beim letzten Mal nicht. Meines Erachtens werden nicht mal die legalen Einschränkungen der Meinungsfreiheit konsequent durchgesetzt, denn viel zu oft kommen AfD und andere Rassisten mit Volksverhetzungen, Beleidigungen und Drohungen davon, obwohl diese strafbar wären.

    Also in meinen Augen ist das bereits ein Nachgeben und Zugucken. Man hat den Karren an die Wand gefahren und jetzt sieht man hilflos zu. Diese "Konzerte" als "Zeichen gegen Rechts" sind absoluter Schwachsinn, denn sie bewirken einfach gar nichts.

    Man sollte nach dem WARUM fragen und vielleicht mal auf die Menschen auch eingehen, was exakt nie gemacht wird. Aber von Anfang an zu sagen, "mit dem Pöbel gibt man sich nicht ab" (das werden dann potentielle Rechts-Wähler...) ist definitiv der falsche Weg.

    Das Erstarken der Extremen, sowohl diese linken Idioten (guckt euch das linke Gesocks in Leipzig an) als auch rechte Spinner ist definitiv ein Versagen des Staates bzw. der Regierung. Was solls denn auch sonst sein? Eine galaktische Erscheinung?

    Und das einseitige Berichten der Medien heizt die Stimmung noch mehr an. Mir ist in den letzten Jahren z.B. das falsche Übersetzen aufgefallen, merkwürdige Zusammenschnitte und das sensationsgeile Berichten (Ebola, Flüchtlingskrise) aufgefallen. Sieht man aber dazu als Kontrast die Berichte ausländischer Medien, dann zweifelt man am Wahrheitsgehalt deutscher Medien. Aber das haben wird früher auch schon so gemacht. Damit kennen wir uns seit dem VE301 (auch Goebbelsschnauze genannt) ganz gut aus. Darum war das Abhören ausländischer Sendungen auch verboten...

    Ich versuche relativ neutral die reale Situation zu schildern, so wie ich sie jeden Tag erlebe. Daß du mich gern in die Rechte Ecke stellen willst, weiß ich. Es ist mir egal, was du von mir hältst.

    Ich bin jedoch nicht blind und beobachte gut. Ich rede auch mit Menschen anderer Meinung und ich zwinge niemanden meine Meinung auf (das wird von Linken und Demokratiebringern gern so praktiziert), aber ich höre zu. Ich kann mit Sicherheit sagen, daß hier in meiner Heimat der Großteil mit Einheitsbreipartei fertig ist und die meisten nur noch einen Ausweg über die AfD sehen. Zum Glück, früher hätte man NPD gewählt.

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    2 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (18. Juli 2019 um 22:40)

  • Ich muss auch ganz ehrlich sagen, vielleicht schadet es gar nicht mal, dass eins, zwei Bundesländer von der AfD regiert werden. Vielleicht wachen dann endlich mal die Anderen auf und machen wieder das, wofür sie eigentlich da sind: Das Volk vertreten und Politik für die Menschen machen, die sie wählen. Aber ich denke, selbst dann wird das nicht passieren.

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  • Ich muss auch ganz ehrlich sagen, vielleicht schadet es gar nicht mal, dass eins, zwei Bundesländer von der AfD regiert werden. Vielleicht wachen dann endlich mal die Anderen auf und machen wieder das, wofür sie eigentlich da sind: Das Volk vertreten und Politik für die Menschen machen, die sie wählen. Aber ich denke, selbst dann wird das nicht passieren.

    Ich halte das für ganz gefährlich. Viele in der AfD stehen dem ganz extrem faschistisch/rassistischen Weltbild, wie in der NSDAP damals sehr nah. Und der Einfluß dieser Leute wird immer stärker (Stichwort "Flügel".) Da kann ich dem einfach nichts gutes abgewinnen, wenn solche Menschenfeinde ein, zwei Bundesländer regieren. Das wird unser Land (weiter) destabilisieren, das wird die Gesellschaft weiter spalten.

    Bei der NSDAP hat man sich damals auch nicht viel dabei gedacht als sie 1930 erst mal "nur" 18% erhalten hat.

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  • Ja, da geb ich dir schon recht - und sehe das ganz genau so. Optimal wäre es natürlich, wenn die AfD klein bleibt, oder gar aus den Landtagen verschwindet.

    Aber wen sollen die Leute, die mit CDU und SPD (aktuell mit Recht) unzufrieden sind wählen? FDP für die Besserverdiener? Bei den Grünen haben auch viele Angst dass alles teurer wird oder noch mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Und wer bleibt dann noch? Linke und Rechte.

    Nicht falsch verstehen und um das nochmal deutlich zu machen: Ich finde den "Aufstieg der AfD" (aber auch bei vielen anderen EU Ländern wie Ungarn, Italien, etc) absolut schrecklich und ja, es macht mir wirklich Angst. Ich sehe mich als Europäer und gerade bei der europäischen Geschichte ist das, was wir aktuell haben, geradezu ein Wunder - Frieden und Stabilität. Und genau das sehe ich in großer Gefahr.

    Aber ich verstehe eben auch auf der anderen Seite die Leute, die auf die Parolen, Hetze, leeren Versprechungen und einfachen Lösungen der extremen Parteien angelockt werden - eben weil es die "gemäßigten Parteien" es nicht mehr schaffen uns als Volk anzusprechen und unseren Willen zu vertreten.

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  • Bin ich komplett bei Dir, und habe keine Lösung. Bzw nur die üblichen:

    - Sich doch mit einer der bestehenden größeren Parteien begnügen

    - Eine der unzähligen Kleinparteien wählen (bei LTW/BTW zugegebenermaßen recht aussichtslos, aber beispielsweise bei der Europawahl gerade sehr sinnvoll)

    -Selbst politisch aktiv werden

    Ich finde es beispielsweise sehr schade, dass die unzufriedenen kein zu Hause bei den Piraten gefunden haben. Deren Konzept von Liquid Democracy hätte die Politik als Ganzes wirklich mal umkrempeln können.

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  • Die Piraten sind bei uns auch vollends verödet. Es scheint, daß die meisten Menschen mit deren Kernthemata entweder einfach nichts anzufangen wissen, oder schlicht und ergreifend keinerlei Wert darauf legen bzw. dem eine sehr untergeordnete Priorität beimessen.

    Als es die Mal zur Nationalratswahl geschafft hatten, war das für mich eine sehr positive Sache. Aber das Ergebnis wal leider ein Totalabsturz mit 0 Sitzen im Parlament. Ein Mix aus "nicht Verstehen" und Desinteresse an der Kernmaterie, denke ich.

    Ein so stark veränderndes Konzept wie Liquid Democracy bringst (zumindest bei uns) nie im Leben durch. Da rennst gegen alle Wände die es gibt, weil alle größeren Institutionen im Land auf Parteibüchern sitzen, also parteiisch sind. Das ist in etwa mit einem Ständestaat zu vergleichen. Kannst du nehmen was du willst, Schulsystem, Staatsrundfunk, Landwirtschaft, Gesundheitssystem, Kammernsysteme, oder einfach die Pensionisten. In jedem Segment sitzen farblich klar eingeteilt zu größten Teilen parteitreue Leute, die allein schon eine Mehrheit irgendeiner neuen Partei mit einem neuen Konzept verhindern würden, weil dann eben die für sie jeweils günstige Vetternwirtschaft flachfällt. Und wenn die Mehrheit doch da ist, wird im Betrieb blockiert was das Zeug hält. Die Regierung scheitert durch mangelnde Kooperation zwischen Bund und Ländern sowie weiterer Teilorganisationen, und es kommen wieder die Versager von vorher an die Macht, weil eine gescheiterte Regierung wählt man ja nicht gleich wieder.

    Aber es passiert sowieso nicht, der progressivere Anteil der Bevölkerung (der Teil der jungen Menschen, die noch nicht in der Mühle stecken) ist zahlenmäßig sowieso nicht ausreichend, um was zu bewegen.

    Vernünftige Protestpartei gibt es auch keine, wo die Leute Mal ihren Frust rauslassen könnten, ohne dabei Gefahrenpotentiale zu entfesseln. Das können nur die sein, die laut schreien und wettern oder zynisch-sarkastisch laut werden. Das sind zumindest bei uns halt leider nur die Rechten.

    Die Piraten hatten rethorisch nicht das Zeug zu einer Protestpartei bei uns, das hat man sofort daran bemerkt, daß die (auch noch unerfahrenen) Sprecher der Partei doch eher kühl und sachlich argumentiert hatten. Das ist zwar gut, aber damit machst du keine Protestpartei für die Unzufriedenen. Das geht nur mit viel mehr Lärm und Aufruhr, glaube ich.

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  • *seuz*

    Da kann man nur vollumfänglich zustimmen.

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  • Wie gesagt, meine Aussagen treffen halt immer nur auf mein Land zu, zumindest meines Wissens nach erst Mal. Ich muß leider zugeben, daß ich die Deutsche Politik einfach zu wenig kenne. Ich weiß nicht Mal wer oder was die AfD eigentlich genau sind. Ich weiß nur, daß sie irgendwo "Rechts" sind, aber noch nicht Mal wie weit außen im Spektrum das jetzt ist.

    Ich müßte mich da echt Mal besser informieren...

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  • Ne, das passt alles auch auf Deutschland. Die Firmenpolitik übers Parteibuch, die Demographie (viele alte/konservative Menschen und wenige junge/progressive Menschen), der Absturz der Piratenpartei... Das ist hier alles analog.

    Die AfD ist aus meiner Sicht eine extrem gefährliche, vermutlich verfassungsfeindliche Partei. Bei Gründung waren sie weitgehend wirtschaftsliberal und europakritisch, wollten die D-Mark zurück etc. Mit Aufkommen der sogenannten "Flüchtlingskrise" sind sie Schritt für Schritt radikaler und extremer geworden. Es passiert regelmäßig, dass ein Vorsitzender oder anderer hoher Posten geschasst wird, und durch einen extremeren/radikaleren ersetzt wird:

    Auf Lucke folgte Petry, auf Petry folgte Meuthen, auf Meuthen folgte Gauland, nach Gauland wird aller Wahrscheinlichkeit nach Höcke dran sein.

    Stand heute ist die Ausrichtung der Partei aber schon nicht mehr zu verkennen. Selbst frühere Höcke-Gegner wie Weidel (die selbst schon hart genug ist) gehen neuerdings auf Kuschelkurs mit Höcke.

    Die Partei unterhält Beziehungen zu gewalttätigen, verfassungsfeindlichen und anderen Ultrarechten Vereinigungen unterschiedlichster Art (Indentitäre, NPD, Pegida, ...)

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    2 Mal editiert, zuletzt von LoB (19. Juli 2019 um 14:08)

  • Haben sich die Piraten in Deutschland nicht irgendwie selbst von innen heraus kaputt gemacht? Ich weiß es nicht mehr genau. Hier sind die Piraten irgendwann mal in Umfragen irgendwie sogar auf 7 oder 9% geklettert (war das 2010, 11 irgendwie so?), und jetzt in die Bedeutungslosigkeit verschwunden.

    Eigentlich, finde ich, ist die Partei Die PARTEI die optimale Protestpartei. Ich glaube, mit denen machst du nichts kaputt, die zeigen auf notwendigerweise sehr scharfe Art und Weise, was falsch läuft, und wenn man mal die "dümmlichen Forderungen" wie "Kerneuropa mit 27 Satellitenstaaten" o.ä. ausblendet, sind gar nicht mal so blöde Forderungen dabei. Ich könnt mir das schon fruchtbar vorstellen, wenn die auch mal irgendwo in einer Opposition sitzen würden (also in DE, nicht nur im EU Parlament ;) )

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  • Ja, die Partei ist gut wählbar, auf jeden Fall bei der Europawahl. Bei LTW/BTW würde ich aufgrund der Sperrklausel halt die Stimme für vergeudet ansehen :/

    Das ist aus meiner Sicht eine sehr unfaire Situation für Kleinparteien. Die Sperrklausel gilt einfach abgeschafft.

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  • Bei der NSDAP hat man sich damals auch nicht viel dabei gedacht als sie 1930 erst mal "nur" 18% erhalten hat.

    (zynisch)

    Wahnsinn! Du hast es endlich verstanden!

    (/zynisch)

    Aber man macht das bei der AfD wieder. Lernt man nicht angeblich aus der Geschichte? Scheinbar nein.

    Genau diese Ignoranz macht diese Partei stark. Das ist die Gefahr, nicht die paar Faschos die mal ne Hakenkreuzfahne wehen und den Hitlergruß zeigen. Die sind harmlos. Schlimmer sind die Nazis, die man eben NICHT als solche erkennt oder erkennen will.

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    Dennis_50300

  • Hier in Sachsen Anhalt sagt man, es gibt nur zwei Wählergruppen. Die die Ihr Geld verdienen und diejenigen die es bekommen.

    Man ist sich hier im Grunde einig, dass die Wahlen nicht mit rechten Dingen zugehen.

    Letztes Jahr wohnte ich noch in Niedersachsen.

    Interessanterweise sind es dort besonders die ehemaligen Migranten, die unter starken Auflagen zu uns zogen, die blau gewählt haben.