Globaler Klimastreik 20.09.

  • Danke für Eure Sichtweisen! Ich teile (zeitweise) den Pessimismus, dass das Demonstrieren nichts bringt - aber ich zwinge mich selbst zur Hoffnung. Ich habe die Eigenart, wenn jemand zu mir sagt "das geht nicht, das bringt nichts, das schaffst du nicht", mit einer Trotzreaktion zu reagieren. Jetzt erst recht. Jedenfalls erträgt es mein Kopf nicht, sich der Katastrophe tatenlos gegenüber zu stellen.

    Das ist in gewisser Hinsicht Zweckoptimismus, aber ich finde eben auch, dass es durchaus Zeichen gibt, dass wir Einfluss haben (wie etwa das CSU-Beispiel, oder die Tatsache dass das Thema überhaupt groß und breit diskutiert wird - vor einem Jahr völlig undenkbar.)

    Und politisches Engagement ist halt immer ein langwieriger Prozess. Keine breite Meinungsänderung geht ad hoc. Auch Proteste starten ja nicht von null auf hundert, sondern wachsen. Fridays for Future hat mit einer Person angefangen ...

    Und dass Proteste erfolgreich sein können, zeigt die deutsche Geschichte.

    OK, ich glaube ich überzeuge hier vor allem mich selbst ;) Ich freu mich über jeden der es teilt, und vor allem über jeden der mit geht. Nicht zuletzt die große Masse Menschen in einer Demo kann wieder Hoffnung erzeugen, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen: so viele gleichgesinnte, alle positiv und bereit anzupacken. Versuchts mal ;)

    We are Microsoft of Borg. Assimilation is imminent. Resistance is... Error in Borg.dll. Press OK to abort.

  • Bis zu dem Thema hier noch nie etwas von der Aktion gehört. Werde da nicht teilnehmen, halte die Sache für wenig gewinnbringend (zumindest in unseren Breitengraden; in Dummbrot USA mag es anders aussehen, vielleicht weiß die Masse da noch nichts vom Klimawandel). Stichwort "Fridays for Future": Streiken / Pause machen und danach wie gehabt weiterleben. Den Eindruck habe ich vom Groß der Personen.

    Scheiße, dadurch dass ich täglich zur Arbeit mit dem Rad fahre mache ich schon mehr als die meisten. Zähle ich jetzt noch die gute alte Baumwolltasche oder den Rucksack für meine Einkäufe (überwiegend regionale Lebensmittel) dazu, dann bin ich eh schon Öko hoch 3. Smartphone wird bis zum geht nicht mehr verwendet... auch wenn hinsichtlich Sicherheit extrem fahrlässig (keine Patches mehr -.-*).

    In meinen Augen ist das Thema schon längst in den Köpfen der Leute drin, aber viele wollen sich einfach nicht einschränken. Kreuzfahrten und weltweiter Urlaub via Flugzeug sind z.B. der Renner wie nie zuvor.

    Egal wie, habt viel Spaß und anregende Diskussionen mit Gleichgesinnten. Evtl. bringt das Flagge zeigen wirklich was und wenn nicht, fällt vielleicht die ein oder andere Idee ab wie man etwas bewegen könnte.

  • Das Klimathema ist ein Langzeitprojekt. Der 20.09.2019 wird nicht die Welt revolutionieren, aber FFF gibt es seit etwas mehr als einem Jahr.

    Davor war gefühlt nur der Diesel-Skandal irgendwie Klimathema.

    Interessant wird es, wenn die jetzige junge Generation den Schritt ins Arbeitsleben macht. Wird es dann merklich anders, weil das nicht nur "Kinder" sind?

    Die drohenden Folgen des Klimawandels sollten so langsam bei jedem angekommen sein. Wer damit leben kann ok, er darf in 20 Jahren dann aber nicht meckern.

    Persönliche Einschränkungen, gesellschaftliche Änderungen und das auf lange Zeit. Long play halt.

  • Long play halt.

    Genau das ist halt leider nicht die Stärke a.) der Menschen an sich und b.) schon gar nicht der aktuellen Politik und Wirtschaft. Einer der massivsten Schwachpunkte unserer aktuellen sozialpolitischen Gesellschaftsstruktur. Alles was länger als 4-5 Jahre braucht ist scheinbar schwer umzusetzen.

    Punkt 2 ist sicher das von Löschzwerg genannte "sich nicht einschränken wollen". Zumindest in Punkto Reisen (wenn ich das auch schon seit Jahren nicht mehr gemacht habe) bin ich da genauso. Habe mehr Fernreisen auf dem Kerbholz als solche innerhalb der EU... und erachte das als unvergleichliche persönliche Bereicherung. Und das ist nur ein Bereich von vielen.

    Aber ob die nächste Generation alles so viel besser macht? Wir (also ich und die anderen Jugendlichen in meinem Umfeld) waren damals auch hoch idealistisch eingestellt, und Themata wie Tier- und Umweltschutz war schon damals groß, inkl. Demos. Aber die Welt haben wir auch nicht verändert, als wir am Zug waren... Ich meine, es gibt ja einige gute Bewegungen auch, so isses ja nicht. Mehr Leute streben wieder nach Lokalversorgung, es gibt Anti-Obsolseszenzbewegungen (Repair Cafes usw.), aber es geht halt gefühlt langsamer voran als der Klimawandel.

    Ich fürchte fast, daß die Entscheidungsträger wirklich erst dann handeln, wenn ihnen selbst das Wasser bis zum Hals steht. Leider sind die Mächtigen und Reichen tendenziell eher die letzten in der Kette, denen das widerfährt. ;)

    Und man darf eines nicht vergessen (leider): Nur weil ein ökologisch wichtiger Punkt in einem Wahlprogramm steht um billig Stimmen zu fangen, heißt das noch lange nicht, daß die entsprechende Partei dieses Programm folglich auch umsetzt. Gerade in meinem Land ist der Bruch bzw. das Ignorieren von Wahlprogrammpunkten mehr oder weniger parteipolitischer Volkssport.... X(

    In der Hinsicht bin ich Mal auf Mercosur gespannt. Ich werde auf keinen Fall eine Partei wählen, die diesen Pakt nicht unverrückbar ablehnt, soviel steht fest.. auch wenn das nur zwei Bleistiftstriche an Einsatz zum Thema sind.

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    Stolzer Besitzer eines 3dfx Voodoo5 6000 AGP Prototypen:

    • 3dfx Voodoo5 6000 AGP HiNT Rev.A-3700

    [//wp.xin.at] - No RISC, no fun!

    QotY: Girls Love, BEST Love; 2018 - Lo and behold, for it is the third Coming; The third great Year of Yuri, citric as it may be! Edit: 2019 wasn't too bad either... Edit: 2020... holy crap, we're on a roll here~♡!

    Quote Bier.jpg@IRC 2020: "Je schlimmer der Fetisch, desto besser!"

  • Bitte streiche das Wort "drohende" im letzten Absatz. Es droht nicht mehr, es ist da.

    Ja, geh ich mit. Wird dann halt noch schlimmer.

    Persönliche Anekdoten:

    Kumpel 1 ist nun aus der Onshore-Windkraft in die Chemie gewechselt, weil der Markt auf Grund von Hindernissen netto rückläufig ist.

    Kumpel 2 muss gerade massiv Stunden abbauen und für 2020 steht wohl Kurzarbeit an. Arbeitet in der Entwicklung für Landmaschinen und es haben die letzten zwei Sommer gereicht, dass die Landwirte und Lohnnunternehmer keine neuen Maschinen kaufen wollen, wegen Ernteausfällen, wo das Klima auch seine Teilschuld dran hat. Die haben gerade andere Sorgen als neue Maschinen.

  • Nie von gehört und werde ich auch nicht dran teilnehmen. Demos (und etwas Anderes wird es ohnehin nicht werden) jucken Verantwortliche i.d.R. null, es sei denn es geht wirklich mal ans Eingemachte (massive Gewinnverluste, Gewalt). Auch wenn ich das persönlich nicht gut heiße, nur so geht es.

    Bezüglich der "jungen" Generation und dem Arbeitsleben:

    Wenn diese Generation irgendwann mal anfängt zu arbeiten, nach der "Entfaltungsphase" einem ewigen Studium und der Ratlosigkeit was man denn eigentlich überhaupt machen soll, werden sie feststellen, dass die Welt zu verändern eben doch nicht so einfach ist wie immer geglaubt. Das neue und absolut lebensnotwendige Smartphone fällt eben nicht vom Obstbaum und die Brötchen wollen auch irgendwie verdient werden. Vermutlich ein Prozess der sich seit hunderten von Jahren immer wiederholt.

    S2 Sedan: Mal abgesehen davon, dass ein Cayenne Hybrid natürlich kompletter Schwachsinn ist, finde ich die Idee des Hybrids deutlich sinnvoller als auf Biegen und Brechen E-Autos durchzudrücken. Zumal man hier schon vor 1-2 Jahren sinnvolle Fahrzeuge hätte herstellen können und nicht erst in 2021 (ID.3). Die Emissionen in den Städten hätte man so schon vor einiger Zeit massiv drücken können. Naja, ist wieder ein anderes Thema und der ID.3 sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, soferns eben rein "E" sein soll.

    Chosen_One:

    Ganz so einfach ist die Sache mit dem Golf Diesel nicht, NOCH spricht für das E-Fahrzeug die kostenfreie Aufladung und damit entfallen hier dann die Spritkosten. Je nachdem wie stark das Fahrzeug genutzt wird, hast den Preisvorteil des Diesel mit dem E-Auto nach 1-2 Jahren wieder drin - und dafür dann eben auch ein topaktuelles Auto. Könnte sich z.B. für Firmen lohnen (die haben die Kohle noch viel schneller drin). Hinzu dürften attraktive Leasing- und Finanzierungsangebote für den ID.3 kommen.

  • S2 Sedan: Mal abgesehen davon, dass ein Cayenne Hybrid natürlich kompletter Schwachsinn ist, finde ich die Idee des Hybrids deutlich sinnvoller als auf Biegen und Brechen E-Autos durchzudrücken. Zumal man hier schon vor 1-2 Jahren sinnvolle Fahrzeuge hätte herstellen können und nicht erst in 2021 (ID.3). Die Emissionen in den Städten hätte man so schon vor einiger Zeit massiv drücken können. Naja, ist wieder ein anderes Thema und der ID.3 sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, soferns eben rein "E" sein soll.

    Mir geht es weniger um die Sinnhaftigkeit von Hybrid Fahrzeugen, sondern das man Förderkohle bekommt wenn man sich einen Chayenne Hybrid kauft. Generell würde ich zB. die Förderkohle a: an der verwendeten Technik festmachen und b: am Neupreis des Fahrzeuges. Wenn sich irgendwer für 100K nen Tessla kauft benötigt der ebenfalls keine Förderkohle! Die Einführung von mehr E-Autos im Verkehr erreicht man nicht dadurch das man irgendwelchen reichen Säcken noch zig Tausend Euro schenkt damit er einen auf Öko machen kann. Ich würde ganz geziehlt die Förderbedingungen so auslegen das es für die Massen der Leute interessant wird. (aber das wäre dann wieder zu teuer für den Staat) Bei der letzten "alte Diesel weg Prämie" bezog sich die Förderquote auf den Neupreis des Fahrzeuges. Es wurde also der besonders belohnt der sich ein besonders dickes neues Auto gekauft hat, und nicht der der sich einen Kleinwagen zugelegt hat. Wie Hirnrissig dieser Ansatz ist brauch ich glaub ich nicht weiter auszuführen oder??? Ich würde mal schwer vermuten das die Vorlage für dieses Gesetz aus der Feder eines Automobilkonzerns kommt und nicht von jemandem erarbeitet wurde der Ahnung von mobilität und Umwelt hat.

    Wie gesagt, für mich ist das Thema durch. Erst wenn die Regierung gestürzt ist, erst dann lohnt es sich in Ideen zu investieren. Bis dahin wird das großzügig ignoriert. Das Geld regiert die Welt, und das ist in D nicht anders. Da kann sich der Pöbel draußen lange die Beine in den Bauch stehen bei irgendwelchen Demos, das kratzt "die da oben" wenig bis gar nicht.

  • Ich sehe das ziemlich radikal. Es wird nur etwas bewegen, wenn die Automobilindustrie konsequent auf Technologien wie die Brennstoffzelle (die halte ich rfür sehr sinnvoll) setzt und nicht so einen Schwachsinn eines Hybrid-Fahrzeugs propagiert. Hier zeigt sich auch der wunderbar funktionierende Kapitalismus. Man verkauft diese Kisten als umweltfreundlich, weil sie ein paar Meilen mit Batteriestrom fahren können. NEIN! Diese Dinger sind nicht umweltfreundlich und sie werden es auch niemals sein, denn sie produzieren noch immer schädliche Abgase und möchten gern mit fossilen Brennstoffen gefüllt werden. Das sollte der gesunde Menschenverstand begreifen können.

    Es ist nur ein Herauszögern, mehr nicht. Hybridfahrzeuge verpesten nach wie vor das Klima.

    Mir geht es weniger um die Sinnhaftigkeit von Hybrid Fahrzeugen, sondern das man Förderkohle bekommt wenn man sich einen Chayenne Hybrid kauft.

    In meinen Augen ist das verstecktes Geld reinpumpen seitens des Staates.

    Hach, ist so ein Lobbyismus toll und es ist noch toller, wenn die Volksvertreter gleichzeitig im Vorstand eines Großkonzerns sitzen. Gut gemacht.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Das Klimathema ist ein Langzeitprojekt.

    Die drohenden Folgen des Klimawandels sollten so langsam bei jedem angekommen sein. Wer damit leben kann ok, er darf in 20 Jahren dann aber nicht meckern.

    Ich glaube auch dass in Deutschland so fast jedem die Existenz des menschengemachten Klimawandels klar ist. Ich glaube aber auch, dass die große Mehrzahl der Menschen völlig ahnungslos ist, wie dramatisch es wird, und wie sehr die Zeit drängt.

    Wir reden ja immer davon ein Limit von 2° oder idealerweise 1.5° Grad Erhöhung der Durchschnittstemperatur nicht zu überschreiten.

    Zur Einordnung mal, ohne googlen: Was glaubt Ihr wie viel kälter die letzte Eiszeit war?

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  • "Lieber zwei Milligrad mehr Erderwârmung, als Millionen Arbeitslose."

    Bernd Lucke

    Und Millionen geben ihm Recht.

    Dagegen kann man nur noch saufen, damit es nicht so weh tut.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Auch wenn ich in der anderen bubble hänge, kurz meine Erfahrung aus dem Raum Aachen und Koblenz zwischen denen ich monatlich pendle. In meinem Umkreis gibt es sowohl die Skeptiker als auch Befürworter und hoffe mal mit den Begriffen fühlt sich niemand diskreditiert. In Koblenz habe ich seit kurz vor dem Sommerferien das Thema überhaupt nicht mehr öffentlich (sei es jetzt durch FFF, Plakate, Sticker oder facebook-Aufrufe) wahrgenommen. Im Raum Aachen ist noch ein bisschen was gefühlt präsent, aber die Aktion 20.09. habe ich sonst noch nirgends gesehen.

  • Ich habe davon hier auch noch nichts gehört, also die Demonstration jetzt. Laut der verlinkten Seite findet sie aber auch hier statt. Ich bin der Meinung dass jede Person sich selbst mal an die Nase fassen sollte und dann Entscheidungen treffen sollte was man selbst gegen eine Klimaveränderung alles tun kann. Ich finde es immer unnötig sich auf einen Teil als Ursache zu stürzen (Automobilindustrie), das Thema bezieht sich auf ein viel größeres Spektrum. Wenn die breite Masse "umdenkt" und viele davon ihren Konsum und verhalten ändern, dann ist uns mehr geholfen als demonstrieren zu gehen denke ich.

    Die Pixel beschleunigt, die Kanten gefixt, lang leben die Karten von 3dfx! :spitze:

  • Danke für Eure Rückmeldungen, Biber und Avenger!

    Avenger: Klar, die Veränderung des Lebenswandels ist das, was die direkte Auswirkung auf den CO2-Ausstoß hat.

    Jedoch haben die Demonstrationen ja dazu geführt, dass die Leute das Problem wahrnehmen und diskutieren - und das ist nunmal Grundvoraussetzung für Veränderung. In dem Sinne glaube ich schon, dass die Demonstrationen einen mittelbaren Einfluss haben.

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  • Problem ist, dass der Mensch sich nicht mal eben an die Nase fässt und Teile seines Lebens ändert.

    Dann gesellt sich auch noch schnell ein "Der da drüben ist ja noch viel schlimmer als ich. Soll der sich erst einmal ändern!" hinzu und es passiert nichts.

    Aber wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird fürstlich gemeckert. Komischerweise wieder über andere weil die ja nichts gemacht haben, man selbst ist ja nur so klein.

    Wir gönnen uns eine Politik, die uns Regeln auferlegt. Müssen diese uns alle gefallen? Nein. So war das Spiel nicht gedacht.

    Und das wird richtig Kohle kosten. Der invest wird richtig hoch, aber die Kosten bei einem "immer weiter so" sind höher. Solange aber 40-50 Einzelpersonen so viel Geld haben wie 40-50% der Gesamtbevölkerung in Deutschland haben wir aber Umverteilungspotential.

    Bevor die Leute aber wieder "Wehe ihr nehmt mir auch nur 1 Euro!" rufen, ihr seid nicht eine der 50 Personen, noch werdet ihr Nummer 50. Ich finde es immer erstaunlich, wenn Krethi und Plethi den Multimiliardär verteidigen, als würde dieser das gleiche tun.

    Aber ich drifte hier zu viel in das "Wie" der Umverteilung für eventuelle Investitionen der Klimawende ab. Wollte ich anfänglich garnicht hin. Don't get me started :D

  • Stimme Dir voll zu. Ich meinte auch nicht (nur) Veränderung aus eigenem Antrieb, sondern (auch/vorrangig) durch Vorgaben aus det Politik. Auch dies kommt erst jetzt, durch dir Demonstrationen, ins Rollen.

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  • Jedoch haben die Demonstrationen ja dazu geführt, dass die Leute das Problem wahrnehmen und diskutieren - und das ist nunmal Grundvoraussetzung für Veränderung.

    Nicht eher die Medien ganz generell?

    Jetzt wird zwar aktuell "Fridays for future" gehypt, aber schon einige Jahre zuvor waren Öko-Themen im Trend und das nicht gerade wenig. Fukushima, Feinstaub, Diesel-Gate... im Zuge irgendwelcher Ereignisse kommen dann wieder die ganzen Themen, was man denn selber machen könnte, hoch.

    Was die aktuellen Demos evtl. erreichen könnten wäre eine längere Präsenz in den Medien, aber ich glaube da braucht es nur wieder ein anderes Ereignis und es hat sich erledigt. Irgendwann verlieren dann auch die Demonstranten wieder die Lust (nicht mehr cool genug) und alles läuft den gewohnten Alltag weiter.

    Ähnlich dann auch der "Trigger" bei der Politik bzw. vor Wahlen (siehe z.B. Flüchtlingskrise).

  • CryptonNite: Ich habe nicht davon gesprochen bis in alle Ewigkeit Hybrid Fahrzeuge zu bauen/verkaufen/fördern, sondern davon, dass hier viel zu lange geschlafen wurde. Die Technik war schon vor diversen Jahren ziemlich ausgereift, hier hätte man schon vor einiger Zeit Fördergelder investieren können. Interessant wäre, wie sich das dann heute mit den Schadstoffen in den Städten verhalten würde. Vermutlich wären die Werte deutlich anders, eben weil der Kurzstreckenverkehr überwiegend elektrisch stattfinden würde. "Zapfsäulen" hätte man dafür auch nicht gebraucht, weil die Batterie durch den Verbrenner und diverse Rekuperationstechniken wieder geladen wird. Während dieser Übergangszeit hätte man dann z.B. in eine vernünftige Infrastruktur für reine E-Autos investieren können. Die Brennstoffzelle halte auch ich für die einzig sinnvolle Alternative zum Verbrenner, aber es nützt nichts etwas rigoros JETZT zu fordern, was schlicht nicht marktreif ist.

    S2 Sedan:

    Ich glaube es ist klar, dass durch die Prämien mit Nichten irgendetwas für die Umwelt getan werden sollte. Hier wurde durch Lobbyisten nach einer Geldspritze verlangt und die wurde eben großzügig gewährt. Wer tatsächlich glaubt die E-Auto Prämie ist etwas Anderes, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Die Prämie könnte sogar klappen (+Ankauf Altfahrzeug), aber ich persönlich kenne niemanden der sich freiwillig ein Auto kauft was nicht einmal 200km Reichweite hat. Und dann? Wo lade ich die Kiste dann und vor allem was mache ich währenddessen? Wo wir wieder bei meinem ersten Einwand wären. Dieselprämie? Womöglich auch noch für einen NEUEN Diesel (den Schwachsinn muss man sich mal überlegen), nein nur beim Kauf eines Hybrids oder E-Fahrzeuges. Sonst gibt es genau 0 Euro.

    @Diskussion: Ich habe es schon einmal gesagt und wiederhole es gern wieder: Dieses "Wir müssen JETZT SOFORT und wehe du willst das nicht!" sorgt für die Emotionalität innerhalb dieser Diskussion, absolut zu recht (auch in vielen anderen Bereichen der Politik/Gesellschaft). Hier wurde jahrelang gepennt und jetzt sollen gefälligst Krethi und Plethi die Zeche dafür bezahlen. Diejenigen, die die ganze Scheisse hier am Laufen halten. Dabei verirren sich beide Seiten häufig in den sinnlosesten Argumentationen (auch ich will mich da nicht ausklammern), nur um auch wirklich recht zu behalten. Fakt ist Mobilität wird aus verschiedensten Gründen benötigt und auch vorausgesetzt, sich hinzustellen und zu sagen: "Fahrt doch mit dem Fahrrad, mit den Öffentlichen (Berlin im Berufsverkehr? Geil, manchmal ist der Bus so voll das man noch nicht einmal zusteigen kann!) oder mit einem E-Auto mit stark beschränkter Nutzbarkeit und/oder einem Preis jenseits der 30.000 Euro, während man sich selbst chauffieren lässt, ist schlicht eins: Frech. Eine Vernünftige Übergangslösung für alle: Nicht in Sicht.

    Sorry fürs sprengen des Threads, aber das musste mal raus. Ich persönlich denke dieses Forum und seine User besitzen genug Intellekt um dieses Thema abseits vom medialen Rummel zu diskutieren.

  • Du hast ja auch nicht Unrecht. Wir brauchen Mobilität. Gleichzeitig ist die aktuell gelebte Mobilität nicht mit den Klimazielen kompatibel.

    Jetzt kann man fordern: Auto stehen lassen und die ÖPNV nutzen und zwar mit Zwang indem man das Benzin, den Diesel um, sagen wir mal, 1.000% verteuert. Die Leute werden das Auto stehen lassen und den dysfunktionalen ÖPNV benutzen bzw. nicht benutzen. Die Wirtschaftskraft wird es danken. Einfache Lösung für ein komplexes Problem...nix gut.

    Also muss der ÖPNV maximal gefördert, ausgebaut, whatever werden. Ohne das geht es nicht. Ist eine Voraussetzung. Gleichzeitig müssen/können die Städte verkehrstechnisch verändert werden. Das ist ein komplexes Vorhaben und man muss an vielen Ecken und Enden Dinge ändern, fördern und teilweise auch verbieten oder erlauben.

    Und da wir uns in den letzten Jahrzehnten zurückgelehnt haben, haben wir aktuell ein Zeitproblem. Heißt nicht, dass man die einfache Lösung durchdrücken soll und damit viel zerstört, es heißt viel mehr, dass man die komplexen, in einander greifenden, sich ergänzenden Maßnahmen schnell anstoßen/durchführen muss.

    Das kennt doch jeder von uns selbst auf einer kleineren Skala oder wer hatte noch kein Projekt auf der Arbeit, wo zu Anfang massig Zeit war, man die ganzen Probleme noch nicht ganz erkannt hatte und zum Schluss die Kacke am dampfen war und man richtig klotzen musste, um das Teil nicht voll vor die Wand zu fahren?

    Das mit auf der Skala von 80+ Millionen Menschen, die alle irgendwie im Projekt mitreden wollen.

    Vor 20 Jahren haben dich die Leute aber verständnislos angeguckt, warum man jetzt hier was mit Umwelt machen will, Wirtschaft volle Kanne war die Marschrichtung. Die gleichen Leute stöhnen jetzt, dass die Maßnahmen so schnell durchgeführt werden sollen/müssen. Finde den Fehler...

    Oder wir sagen jetzt: Scheiß drauf. Wir lassen es noch einmal richtig krachen. Wird sicherlich auch Spaß machen, solange man den ethischen Kompass zuhause lässt.

    Auf die Frage "Warum habt ihr nichts gemacht? Man hat euch doch erzählt was passiert." sollten wir dann aber nicht mit "Aber der DAX war über 20.000!" und "Schau mal hier, mein V8-SUV, geil neh?" antworten.

    Aus der Rechtfertigungsnummer kommen wir nicht raus, das werden wir irgendwann machen müssen. Wer schaut nicht jetzt auf die Menschen in den 1930er Jahren und fragt sich "Wieso haben die gemacht? Das hat man doch gesehen, dass das böse endet."?

    Gleiches wird uns auch passieren. Evtl. wird man von uns denken "Boah, haben die Idioten das gerade noch hinbekommen, bevor das alles komplett im kaputt gegangen ist, Idioten sind es trotzdem.", ich glaube aber, dass das Urteil der nachfolgenden Generationen für unsere wirtschaftsmaximierenden Entscheidungen eher negativ ausfällt (diplomatisch ausgedrückt). Weil wir es besser wussten und trotzdem so zögerlich, ängstlich, egoistisch waren. Als ob uns die Erde gehört und mit uns ins Grab geht.

  • Der Brennstoffzellenantrieb IST marktreif. Es ist nur teuerer als das reine Batterieauto.

    Nur die deutschen Autobauer begreifen das scheinbar nicht.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300