Nicht eher die Medien ganz generell?
Ne, Medien springen aus meiner Sicht erst auf, wenn es genügend Leute interessiert.
Jetzt wird zwar aktuell "Fridays for future" gehypt, aber schon einige Jahre zuvor waren Öko-Themen im Trend und das nicht gerade wenig. Fukushima, Feinstaub, Diesel-Gate... im Zuge irgendwelcher Ereignisse kommen dann wieder die ganzen Themen, was man denn selber machen könnte, hoch.
Na ja, aber kein Vergleich zu jetzt. Es gibt regelmäßig Befragungen in Deutschland, welche die aus Sicht der befragten drängendsten Probleme der Gesellschaft sind. Seit FFF groß geworden ist, hat Umweltschutz/Klimaschutz da Platz 1 eingenommen. Das dümpelte vorher mit wesentlich geringerem Anteil herum, auch nach Dieselgate, Fukushima etc. hat das keinen interessiert. Das ist aus meiner Sicht klar auf die Demonstrationen zurückzuführen.
Was die aktuellen Demos evtl. erreichen könnten wäre eine längere Präsenz in den Medien, aber ich glaube da braucht es nur wieder ein anderes Ereignis und es hat sich erledigt. Irgendwann verlieren dann auch die Demonstranten wieder die Lust (nicht mehr cool genug) und alles läuft den gewohnten Alltag weiter.
Ja, Aufmerksamkeitsökonomie ist ein Problem. Aber wir haben das Thema jetzt schon seit über einem Jahr recht präsent. Das finde ich bei der Schnelllebigkeit der Medien schon beachtlich. Das letzte Thema welches so lange auf Platz eins war, war diese Flüchtlingshysterie.
Medien und die Demonstrationen beeinflussen sich hier aus meiner Sicht gegenseitig. Wenn die Bevölkerung jede Woche (oder in anderen Abständen) Zehntausende, Hunderttausende oder gar mehr Menschen auf die Straße bringt, werden auch Medien das Thema nicht ausklammern. Wenn drüber berichtet wird, kriegen wieder mehr Leute davon Wind und es gehen mehr hin...