Globaler Klimastreik 20.09.

  • Nicht eher die Medien ganz generell?

    Ne, Medien springen aus meiner Sicht erst auf, wenn es genügend Leute interessiert.

    Jetzt wird zwar aktuell "Fridays for future" gehypt, aber schon einige Jahre zuvor waren Öko-Themen im Trend und das nicht gerade wenig. Fukushima, Feinstaub, Diesel-Gate... im Zuge irgendwelcher Ereignisse kommen dann wieder die ganzen Themen, was man denn selber machen könnte, hoch.

    Na ja, aber kein Vergleich zu jetzt. Es gibt regelmäßig Befragungen in Deutschland, welche die aus Sicht der befragten drängendsten Probleme der Gesellschaft sind. Seit FFF groß geworden ist, hat Umweltschutz/Klimaschutz da Platz 1 eingenommen. Das dümpelte vorher mit wesentlich geringerem Anteil herum, auch nach Dieselgate, Fukushima etc. hat das keinen interessiert. Das ist aus meiner Sicht klar auf die Demonstrationen zurückzuführen.

    Was die aktuellen Demos evtl. erreichen könnten wäre eine längere Präsenz in den Medien, aber ich glaube da braucht es nur wieder ein anderes Ereignis und es hat sich erledigt. Irgendwann verlieren dann auch die Demonstranten wieder die Lust (nicht mehr cool genug) und alles läuft den gewohnten Alltag weiter.

    Ja, Aufmerksamkeitsökonomie ist ein Problem. Aber wir haben das Thema jetzt schon seit über einem Jahr recht präsent. Das finde ich bei der Schnelllebigkeit der Medien schon beachtlich. Das letzte Thema welches so lange auf Platz eins war, war diese Flüchtlingshysterie.

    Medien und die Demonstrationen beeinflussen sich hier aus meiner Sicht gegenseitig. Wenn die Bevölkerung jede Woche (oder in anderen Abständen) Zehntausende, Hunderttausende oder gar mehr Menschen auf die Straße bringt, werden auch Medien das Thema nicht ausklammern. Wenn drüber berichtet wird, kriegen wieder mehr Leute davon Wind und es gehen mehr hin...

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  • Wenn jede 5. Stadt (2500 : 500 = 5) davon in Deutschland ist, wie sieht denn da die Weltverteilung aus?

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Was für ein Tag. Auf der einen Seite ein völlig verkorkstes "Klimapaket" vom Klimakabarett - auf der anderen Seite ein starkes Signal von 1.4 Millionen+ Demonstranten allein in Deutschland.

    Ich bin am Arsch ;) Und es gibt noch mehr zu tun, als vor dem Klimapaket :(

    Gute Nacht!

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  • Dem schließe ich mich an. Die Menschenmenge war bei mir riesig. Weit mehr als erwartet.

    Das "Ergebnis" was die Politik beschlossen hat...nunja...wir machen scheinbar 1:1 weiter.

    Ich bin noch so jung, dass ich die Folgen richtig sehen werde, aber so wohlhabend, dass es mich nicht interessieren muss per se. Was tun???

    Wasserkriege als Gewinn?

  • Ich habe davon nichts mitbekommen.

    Effekt gleich null. Wahnsinn.

    Gleich mal den Diesel anschmeißen und schön im zweiten Gang 60 fahren.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Dem schließe ich mich an. Die Menschenmenge war bei mir riesig. Weit mehr als erwartet.

    Das "Ergebnis" was die Politik beschlossen hat...nunja...wir machen scheinbar 1:1 weiter.

    Ich bin noch so jung, dass ich die Folgen richtig sehen werde, aber so wohlhabend, dass es mich nicht interessieren muss per se. Was tun???

    Wasserkriege als Gewinn?

    Meine Schüler waren auch auf den Demos, bei uns waren immerhin 11.000 Leute in Karlsruhe dabei.

    Das aktuelle Klimapaket....halbgar und inkonsequent....bin gespannt wie es weitergeht.

  • Dem schließe ich mich an. Die Menschenmenge war bei mir riesig. Weit mehr als erwartet.

    In Hamburg waren statt der (je nach Quelle) erwarteten 10-30.000 Menschen 70-100.000 Menschen auf der Straße. Über mehrere Stunden konnte der Demonstrationszug nicht vom Platz der Auftakt Kundgebung losziehen, weil sich die Menschenmassen blockiert haben. Erst als spontan die Route umgeplant (in zwei Routen aufgeteilt) wurde, konnte es losgehen. So viele Menschen dürfte Hamburg seit Jahrzehnten nicht auf der Straße gehabt haben.

    Das "Ergebnis" was die Politik beschlossen hat...nunja...wir machen scheinbar 1:1 weiter.

    Teilweise sogar schlechter als vorher, wenn man z.B. die Auflagen beim Windkraftanlagen-Bau anschaut. Das dürfte den Ausbau der EE weiter bremsen und vermutlich auch wieder zum Verlust von Arbeitsplätzen führen...

    ch bin noch so jung, dass ich die Folgen richtig sehen werde, aber so wohlhabend, dass es mich nicht interessieren muss per se.

    Ja, so gehts mir auch. Das ist das eigentlich tragische der Geschichte. Die Propaganda verfängt vor allem bei den ungebildeten, armen. Dir tragen dann dazu bei, dass wir nicht konsequent handeln, und sie werden am meisten drunter leiden. Wie immer.

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  • LoB:

    Eine interessante und ziemlich undifferenzierte Aussage bezüglich der "Ungebildeten Armen".

    Gehe wir mal von den Armen aus: Das jetzige, beschlossene Klimapaket wird uns alle Geld kosten, viel Geld. Selbstredend bei gleichbleibendem Lohnniveau. Für den Staat ist das eine willkommene Möglichkeit die Bevölkerung weiter zu schröpfen (ihr wolltet es ja so!). Ein neues Auto, jenseits der 10.000€? Für viele absolut unerreichbar. Ich denke da z.B. an die Lagermitarbeiter in meiner alten Firma. Ohne Auto kommen sie nicht zur Arbeit, ergo sind sie auf das Ding angewiesen. ÖPNV fährt alle Stunde, vielleicht. Das Auto ist jetzt nur ein Beispiel, bewusst gewählt weils eben extrem teuer ist. Lebensmittel aus der Region? Von welchem Geld soll sich so jemand das Zeug kaufen? Welche Möglichkeiten hat so ein Mensch?

    Bezüglich der Ungebildeten: Ich versuche das Thema differenziert zu sehen, konsumiere sowohl linke, grüne, rechte und gemäßigte Meinungen, gerne auch Medien aus dem Ausland. Daraus sollte sich dann der Querschnitt der eigenen Meinung bilden. Für viele ist das offenbar schon zu viel verlangt, der Blick über den eigenen Tellerrand unvorstellbar. Gerade bei der vermeintlichen Bildungselite erlebe ich das immer häufiger (mein Bruder ist als Dr. hier ein gutes Beispiel). Gleichzeitig gelte ich vermutlich als Mensch mit nur zwei Ausbildungen zum "ungebildeten Pöbel". Wenn man sich z.B. auch in diesem Thread das Geläster über Herrn Luckes Aussage anschaut, die selbstredend unüberlegt und extrem pauschal ist, zweifle ich stark an der "Bildung" der Klimaaktivisten. Im Kern steckt durchaus etwas wahres daran: Was Massenarbeitslosigkeit auslöst, kann man aktuell wunderbar in Venezuela sehen. Auch ein Blick in die Geschichtsbücher hilft (Weimarer Republik!). Für mich steht vorallem auch eine Frage im Raum: Was soll das ganze betrachtet auf das Weltklima bewirken? So richtig beantworten kann das niemand. Während in Südamerika der Regenwald brennt und in Russland die Taiga abfackelt, machen wir hier auf grün. Unterm Strich wirds wenig bringen, wenn wir hier zur Kasse gebeten werden. Genau das wird aber passieren. Mir unverständlich wie man dazu noch in die Hände klatschen kann - und z.B. immer wieder die Nutzung ineffizienter Energiequellen, trotz offensichtlich massiv steigendem Energiebedarf, fordern kann.

  • Scheinbar ist das Land mit den besten Ingenieuren zum Entschluss gekommen, dass es das beste ist ein Loch in den Boden zu machen und das zu verbrennen, was man da unten findet.

    Kann man machen, hat bisher ganz gut geklappt. Ich bezweifle aber, dass wir in 50 Jahren (dann bin ich zum Glück tot) noch vom "Land mit den besten Ingenieuren" sprechen werden.

    Ich verstehe nicht, wieso das nicht als Chance gesehen werden kann. Natürlich nicht auf Kosten derjenigen, die jetzt schon auf Reserve laufen, aber glaubt echt jemand, dass der ökologische Ansatz echt falsch ist? Also nachhaltig zu produzieren und nicht ausbeuterisch. Glaubt hier einer, dass das eine schlechte Sache ist? Das "Wie" können wir gerne diskutieren und sollten wir auch. Aber das "Ob"?

    Wenn wir hier einfach so weitermachen wie bisher, was passiert mit uns, wenn andere auf die Idee kommen, konsequent nachhaltig zu werden? Wie lange werden wir dann den Status Quo aufrecht erhalten können?

    Im Betrieb hört man doch auch auf den Typen der sagt "Da würde ich nicht anfassen, sonst ist der Arm ab.", oder? Hier wird aber nun mit Vorsatz und aus Trotz und auch aus konsequenter Dummheit in die Maschine gegriffen, weil man....ja was will man eigentlich? Zeigen, dass Menschen mit weniger Armen durchdacht handeln können?

    Un-fucking-begreiflich.

    Leider ist mir die Sache zu wichtig, als dass ich sage "Macht ruhig weiter euer Ding.". Zu wichtig, weil ihr, wir, ich und du den Laden hier kaputt machen.

    Es gibt ein Boot für alle. Auf der ganzen Welt. Über das "Wie stopfen wir die Löcher?" können wir gerne reden, aber dass diese verdammten Löcher gestopft werden müssen ist verdammt noch mal nicht diskutabel. Und damit fangen wir jetzt an, wir müssen damit jetzt anfangen.

  • Warum gibt es bis heute kein funktionierendes Pfandsystem für ALLE Behältnisse?

    Warum muss alles doppelt, dreifach, vierfach, fünffach mit Plastik verpackt sein?

    Warum stampft die Deutsche Bahn trotz Staatsbeteiligung seit Jahren immer mehr den Güterverkehr ein?

    Warum wurden nicht schon vor Jahren Hybrid Fahrzeuge gefördert?

    Warum gibt es Flüge für 50€ nach Malle?

    Warum gibt es Dinge wie "das rollende Lager"?

    Warum wurde nicht schon vor Jahren massiv an alternativen, effizienten Energiequellen geforscht?

    Warum wird JETZT angefangen, ohne Konzept - auf Kosten aller? Obwohl man hier schon vor Jahren an offensichtlichen Punkten hätte ansetzen können?

    Warum glauben einige Ernsthaft das ein Land wie die USA oder China auch nur einen Furz auf unser Umweltbewusstsein geben, v.a. nachdem wir unser Know How schön verschachert haben? Das ist mir un-be-greif-lich.

    Man kann Probleme radikal angehen, eben weil man unbedingt mit dem Kopf durch die Wand möchte oder man fängt überhaupt erstmal an. Und zwar mit einem Konzept. Und das Konzept sollte nicht sein: Das Steuersäckle füllt sich auf Kosten derer die hier die Löcher buddeln (denn genau darauf läuft es hinaus).

  • Weil. Wir. Verkackt. Haben.

    Und weil wir es verkackt haben, zeigen wir jetzt auf andere und machen weiter. Das Konzept klingt großartig. Ist gekauft.
    Es ist ja nicht so, dass man was machen könnte. Alles was es gerade gibt ist auf ewig in Stein gemeißelt.

    Lasst uns lieber noch so ca. 50 Jahren über das "Wie" reden. Nur um sicher zu gehen, dass wir auch nichts und niemanden vergessen haben. Bloß nicht anfangen, lieber die Lösung zu 100% durchdekliniert auf dem Tisch haben und dann versuchen damit die Welt zu retten. Was ein Glück, dann müssen wir das nicht mehr tun.

  • Ein Hoch auf die Kohlekraft und das Plastik!

    So lange man hier im Winter noch frieren kann und Schnee fällt, muss der Klimawandel noch weitergehen!

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Warum ignorierst du eigentlich permanent das ich schon für Veränderungen bin, nur in dieser derzeit radikal propagierten Form sie für völlig überzogen und hysterisch halte? Dann lieber auf Durchzug schalten und mir Dinge unterstellen die ich so nicht gesagt habe. So kann mans auch machen.

  • Es ist ja nicht so, als dass wir seit Jahrzehnten nicht wissen was passiert.

    In dieser Zeit wurde auf das Pferd "Der Markt wird es schon richten." gesetzt. War ein Ansatz...eventuell der Falsche, wenn man nicht nur in sein eigenes Portemonnaie guckt.

    Aber OK, nehmen wir mal die radikalen und hysterischen Forderungen zurück. Alles auf Anfang. Dann schauen wir mal, was der Markt so an Lösungen generiert, um das Problem zu lösen. Ganz in Ruhe und damit ja kein Marktteilnehmer Schaden nimmt. Wollen wir ja nicht.

    Der Markt gibt wann Bescheid, dass es nicht schafft? Bevor es zu spät ist? Gut.

    Irgendwann wird aus einem "Ähm, man müsste mal X machen." ein "Wir müssen jetzt X machen, und zwar heute!". Jahrzehntelange Lethargie führt irgendwann dazu, dass man schnell Lösungen braucht.

  • wo sieht man eigentlich im jetzigen Klimapaket die unfassbaren Preissteigerungen? Der CO2-Preis wurde auf 10 EUR festgelegt, etwa ein 20stel von dem was Wissenschaftler für angemessen halten, um den Umweltschaden einzupreisen. Als Resultat wird der Liter Diesel 3cent(!) teurer. Gleichzeitig wird die Pendlerpauschale angehoben. Es wird also de fakto nicht teurer. Zumindest nicht für notwendige Fahrten (Arbeitsfahrt).

    Das was hier "radikal" genannt wird, ist ja nicht eine fixe Schnapsidee weils geil ist, sondern weil 50 Jahre lang nicht konsequent gehandelt wurde, und die NATURGESETZE so radikal sind, dass sie nicht mit sich diskutieren oder einen Kompromiss finden lassen.

    Und ich bin komplett bei jedem der ärmere Menschen entlasten will. Nur das ist völlig unabhängig von diesen Maßnahmen: Egal was Du subventionierst, besteuerst, teurer oder günstiger machst: es sind IMMER die armen, die drunter leiden. Führ ein exponentielles Bußgeld für Falschparken ein, je nachdem wie viel Knete du hast: Selbst wenn Bill Gates 1 Million EUR zahlen muss, tun dem armen Menschen seine 10 EUR Strafe mehr weh. Das kriegst Du nicht weg, indem Du den Klimawandel zulässt. Das kriegst Du nur weg, wenn Du weggehst vom Kapitalismus.

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  • So viele Menschen dürfte Hamburg seit Jahrzehnten nicht auf der Straße gehabt haben.

    pff.. ich sag nur G20 in 2017 da ging tagelang in Hamburg gar nichts.

    Klimakabarett beschreibt die "Arbeit" der Regierung ganz gut :spitze:

    Da aber wie schon erwähnt die "da oben" ehh beratungsresistent sind, mach ich mir da mal keine weiteren Gedanken drüber. ändert ehh nichts. und wer meint die Proteste würden unsere Politiker eines besseren Belehren der irrt sich ganz gewaltig. Die drehen das so das aus 1 Million Leuten 5 Millionen werden die alle total begeistert sind was die Regierung so an Maßnahmen plant ^^

  • Ich weiß, G20 habe ich mitbekommen. Da waren in der Spitze etwa 70.000 Menschen zeitgleich auf der Straße. Klar, wenn Du mehrere Tage zusammenzählst, kommst Du auf mehr ;)

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  • wo sieht man eigentlich im jetzigen Klimapaket die unfassbaren Preissteigerungen? Der CO2-Preis wurde auf 10 EUR festgelegt, etwa ein 20stel von dem was Wissenschaftler für angemessen halten, um den Umweltschaden einzupreisen. Als Resultat wird der Liter Diesel 3cent(!) teurer. Gleichzeitig wird die Pendlerpauschale angehoben. Es wird also de fakto nicht teurer. Zumindest nicht für notwendige Fahrten (Arbeitsfahrt).

    Es ist jetzt auch durch Studien/Modellrechnungen untermauert worden: Autofahren wird durch das Klimapaket billiger. https://www.spiegel.de/auto/aktuell/p…-a-1288222.html

    Es ist wirklich eine Peinlichkeit/ein Skandal.

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