Hauselektronik - ich bitte um Rat

  • Ich sag es mal direkt: Deine "Revision" der Elektroanlage kann als Änderung angesehen werden.

    Die Änderung ist nicht nach VDE erfolgt, es hat demnach auch keine Abnahme nach VDE 0701-0702 gegeben. Damit ist diese Bastelei dein Werk, deine Haftung. Die Versicherung wird es freuen.

    Mein Rat bzw. meine Bitte: Mach es richtig. Geld sparen in allen Ehren, aber das hier muss nicht gut ausgehen.

    DANKE!:love::love:<3:)

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Ich sag es mal direkt: Deine "Revision" der Elektroanlage kann als Änderung angesehen werden.

    Die Änderung ist nicht nach VDE erfolgt, es hat demnach auch keine Abnahme nach VDE 0701-0702 gegeben. Damit ist diese Bastelei dein Werk, deine Haftung. Die Versicherung wird es freuen.

    Mein Rat bzw. meine Bitte: Mach es richtig. Geld sparen in allen Ehren, aber das hier muss nicht gut ausgehen.

    Wir hatten einen Elektriker da der sollte nach seiner Sichtung seinen Meister mitbringen und uns einen Kostenvoranschlag machen.

    Er hat sich nach der ersten Sichtung nicht mehr gemeldet. Aber ändern musste sich trotzdem was.

    Natürlich ist die Änderung nach VDE erfolgt das einzige was ich geändert habe ist:

    Schraubsicherungen durch Schraubautomaten getauscht. Nur weil ich die Verbraucher auf alle Sicherungen verteilt habe hab ich nicht gegen VDE verstoßen und auch den Bestandsschutz nicht verletzt.

  • Natürlich ist die Änderung nach VDE erfolgt das einzige was ich geändert habe ist:

    Schraubsicherungen durch Schraubautomaten getauscht. Nur weil ich die Verbraucher auf alle Sicherungen verteilt habe hab ich nicht gegen VDE verstoßen und auch den Bestandsschutz nicht verletzt.

    Damit hast du die Endstromkreise verändert. Nenne es verteilen, defacto ist es eine Änderung.

    Wenn nach VDE gearbeitet worden wäre, müssten nach VDE 0100-410 alle Endstromkreise mit einem RCD abgesichert werden. Und RCDs bedingen andere Sachen, wie z.B. die Kabel in den Wänden. Auf den Bildern sehe ich das nicht.

    Da gibt es jetzt auch keinen Interpretationsspielraum. Es ist mir auch egal, ob da bereits ein Elektriker war, der sich das angeguckt hat. Wenn das ein guter Elektriker wäre, hätte er dich darauf hingewiesen, dass das nicht gut ist, was da gemacht wurde.

    Der gefällt dir jetzt alles nicht, was ich sage, aber ich beschreibe gerade was Sache ist.

  • So lange ich keine Bauteile oder Veränderungen ins System bringe (...)

    Das hast du aber getan, denn auch anno dazumal war nicht üblich, einfach Drähte zu flickschustern, besonders beim Neutralleiter und beim Schutzleiter nicht. Außerdem musst du die Schaltung verändert haben, denn wie du weiter oben schriebst, löste vorher immer eine Sicherung aus.

    Diese "Installation" ist unzulässig und lebensgefährlich.

    Das sagt die jeder Elektriker, der die sich ansieht. Und Chosen und ich sind vom Fach.

    Irgendwann wird dein Stromzähler gewechselt. Dazu kommt jemand vom Stromversorger, der den Schaltkasten öffnet. Wenn der das sieht gibt es richtig Ärger und dann wird es sehr teuer. Und man sieht deutlich, daß das ein Laie zusammengeschustert hat. Wenn du dir das leisten kannst, bitte.

    Es ist nicht verkehrt, einen Elektriker zu beauftragen, die Installation beim Um- oder Ausbau zu erneuern. Das kostet zwar Geld, aber das ist sicher angelegt und man hat Ruhe.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    7 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (6. Januar 2020 um 08:38)

  • Dann habt ihr das ganze eben nicht richtig verstanden!

    Das wie du sagst:

    Zitat:"Das hast du aber getan, denn auch anno dazumal war nicht üblich, einfach Drähte zu flickschustern," ....

    War davor auch schon ist eben der Stand der Technik bzw. eben was das Haus hat. Und der Stromzähler wurde trotzdem eingebaut.

    Und den einen Draht den ich eingesetzt habe fällt gar nicht auf.

  • Und den einen Draht den ich eingesetzt habe fällt gar nicht auf.

    Mir ist sofort der lose Draht , die falsche Verdrahtung und der blanke Draht aufgefallen. Das unterscheidet einen Laien von einer Fachkraft.

    Bei einer solchen Installation, die heute prinzipiell verboten ist (aber Bestandsschutz hat), darfst du das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn irgendetwas passiert, dann stehst du da und dir hilft dann keine Versicherung oder ähnlich. Darum geht es.

    Hier wurde unerlaubt eingegriffen, wohl auch schon vor dir.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Durch ein einfaches Umverdrahten bestehender Komponenten kommt es zu einer Veränderung, da damit die unterschiedlichen Endstromkreise verändert werden.

    Bestandsschutz hast du dann, wenn du deine bestehenden Steckdosen 1:1 gegen Neue tauscht. Der Endstromkreis bleibt gleich, nur das Betriebsmittel ändert sich. Dort musst du dann auch die klassiche Nullung vornehmen. Änderst du jetzt die Aufteilung sind zwar die Betriebsmittel gleich, aber die Endstromkreise nicht und die müssen nun nach aktuellen Stand der Technik abgesichert werden. Und das zieht den Rattenschwanz mit 3-adrig, RCD, etc. nach sich.

    Das kann technisch trotzdem alles funktionieren, früher ist die Anlage ja auch nicht einfach in Feuer aufgegangen, aber ab jetzt greift halt kein Versicherungsschutz mehr.

    Wo die Schäden potentiell in die Mio. gehen, weil Strom im Haushalt lebensgefährlich ist und ich dabei ohne Haftpflichtversicherung unterwegs bin, ist der Punkt erreicht, wo man umdenken sollte. Ist es einfach nicht wert.

    Man kann viel machen, aber nicht da, wo Laien an der Anlage kaputt gehen können.

  • Der Schwarz auf Blau deshalb, da ich hier keine passende Drahtqualität (ø1,5-2mm) bekommen habe nutze ich für alles Blau / Gelb-grün.

    Diese Aussage sagt doch schon alles.

    Er muss selber wissen, was er tut.

    Laie bleibt Laie.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Naja...er hat ja auch eine fehlerhafte Info von seinem Elektromeister bekommen. Evtl. nur Missverständnis, evtl. fahrlässig.

    Er hat nun aber eine Einschätzung von dir und auch von mir bekommen, dass die Anlage nach der Sachlage, wie sie auf den Bildern und der Erzählung geschildert wurde, nicht zulässig ist.

    Zwingen können wir niemanden, aber die Konsequenzen sind klar. Ich kann aber gerne mal nachfragen, ob jemand die Anlage stillegen darf. Ich könnte mir vorstellen, dass das EVU das darf, wenn die davon Wind bekommen.

    Zu den Adernfarben: Nach VDE 0100-510 ist die Verwendung der Farbe Grün-Gelb exklusiv dem Schutzleiter vorbehalten. Blau darf auch anderweitig verwendet werden, wenn eine Verwechslung ausgeschlossen werden kann. Das ist hier aber auch nicht gegeben. Das Farbenspiel ist demnach unzulässig und auch sehr gefährlich, wenn jemand an der Anlage arbeiten will. Wenn Spannung auf allen Farben lauern kann, ist das nicht gut.

  • ich will ein Update machen und den zweiten sicherungskasten geöffnet

    Ich denke den FI tausche gegen was richtiges


    Welcher FI würde eure Ansicht nach passen?!

    Der verbaute hat nur Homöopathische Funktion. Da jede Sicherung in beiden Sicherungskästen eher auslöst und dann ist es ja zu spät und tut schon weh.

  • Das lässt sich so pauschal nicht sagen - ein Elektriker kann sich das vor Ort ansehen, und dann entscheiden, was da für ein FI reingehört, und was an der Verteilung noch neu gemacht werden muss.

    Wenn das Problem besteht, dass sowohl in der Hauptverteilung, als auch Unterverteilung RCD / LS fliegen, dann muss man schauen, ob man hier eventuell ein selektives System einbauen lässt.

  • Ein FI mit 500 mA ist für normale Stromkreise mit Steckdosen im Haus nicht korrekt.

    In der Regel werden 40A/30mA FIs verbaut, also in den normalen Hausverteilungen.

    Wenn die LS vor dem FI kommen, funktioniert dieser technisch überhaupt noch?

    Aber ich sehe hier viele (alte) LS, aktuelle Aderfarben und einen FI, auch wenn er nicht mehr funktioniert.

    Die LS mit H-Charakteristik kann man ggf. sogar 1:1 gegen LS mit aktueller B-Charakteristik tauschen. Aber hierzu müssen Bedingugen wie der notwendige Abschaltstrom in der Anlage geprüft werden. Einfach so 1:1 geht nicht.

    Und wenn irgendwie an der Anlage gearbeitet wird: VDE beachten.

  • Generell erfüllt der FI eine andere Funktion als normale Sicherungen.

    Eine normale Sicherung schaltet ab, wenn ein zu hoher Strom gezogen wird. Ein FI schaltet ab, wenn ein Fehlstrom Läuft. Z.b. wenn die Erde statt der Masse genutzt wird.

    Somit ist dein FI nicht wirklich Homöopathisch sondern hat noch Funktion. Ich würde mit deinem Elektriker sprechen. Ein schnelles Austauschen kann bei einem alten Haus dazu führen, dass er andauernd fliegt. (du hast bei einer alten Elektronik oft mehr Fehlerströme als bei einer neuen.) Also müsstest du evtl sogar die Verkabelung neu machen.

    Ich würde mehrere FIs setzen (einmal Licht + Sicherrungen) für jeden PC einen + eine Sicherung. (nichts nervt mehr wenn beim Basteln eine Sicherung fliegt und alle anderen PCs sind aus...

  • also ich kann nur sagen:

    Egal was passiert der FI reagiert nie.

    da haut es eher eine Drehsicherung am Hauptsicherungskasten durch oder hier fliegt eine der 16A Sicherung. Aber der FI bewegt sich gar nicht. Deswegen ist er Homöopathische Natur.

    Und dann sichert der kleine Kasten nur den letzten Neubau des Hauses ab: Küche Waschmaschine Trockner und ein paar Steckdosen / Licht

  • Klassische Nullung hat Bestandsschutz.:spitze:

    Man sieht auch sehr schön, daß man die bestehende Hauselektrik erweitert und den Nulleiter in N und PE aufgespalten hat (geschieht am RCD).

    Hab dir ja letztens gesagt, daß der Fehlerstrom zu groß ist. Ansonsten würde ich mich an Chosens Rat halten, der ist schließlich Meister in diesem Bereich.

    Kannst ja mal auf den Testknopf drücken, um den RCD zu testen.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    2 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (21. Februar 2022 um 06:46)

  • Och Leute, was fummelt ihr als Laien immer selbst an der E-Technik rum?! Das kann mächtig in die Hose gehen, nicht umsonst ist das ein Lehrberuf.

    Der FI hat einen Testknopf, rechts neben dem Drehschalter der Taster über dem "T" steht. Drücke den mal (darf man auch als Laie), dann sollte der FI "fliegen". Macht er es nicht, ist er wahrscheinlich defekt. Angesichts des hohen alters dieses RCDs würde mich das auch nicht wundern. Ich hab genau dieses Modell noch als NOS Ware in OVP im Museumsregal ^^

    Und bitte darauf achten, falls der Eltako im Zählerschrank mal das zeitliche segnet, bitte nicht einfach in die Tonne werfen sondern als Sondermuell entsorgen. Quecksilber tut der Umwelt nicht gut.

    Klassische Nullung hat Bestandsschutz.:spitze:

    Man sieht auch sehr schön, daß man die bestehende Hauselektrik erweitert und den Nulleiter in N und PE aufgespalten hat (geschieht am RCD).

    Hab dir ja letztens gesagt, daß der Fehlerstrom zu groß ist. Ansonsten würde ich mich an Chosens Rat halten, der ist schließlich Meister in diesem Bereich.

    Kannst ja mal auf den Testknopf drücken, um den RCD zu testen.

    Ich sehe da keine Aufspaltung am RCD von PE und N?! Auch keine Brücke bei den Klemmen oben. Sieht ERSTMAL nach korrekter getrennter Beschaltung aus.

  • Jetzt, wo du es sagst. Hast recht. Muss auch vorher passieren. Ich sollte früh nach dem Aufstehen nicht posten xD

    Der RCD funktioniert ja wie nen Vergleicher. Eingangsstrom muss gleich Ausgangsstrom sein. Damit ein Fehlerstrom fließen kann, den der RCD messen kann, muss die Aufspaltung von N und PE davor passieren, ansonsten wären die Ströme ja gleich.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    Einmal editiert, zuletzt von CryptonNite (21. Februar 2022 um 10:00)

  • Ich würde mehrere FIs setzen (einmal Licht + Sicherrungen) für jeden PC einen + eine Sicherung. (nichts nervt mehr wenn beim Basteln eine Sicherung fliegt und alle anderen PCs sind aus...

    Mehrere FIs bringen irgendwann ein Platzproblem in der Verteilung. Und für deinen Luxusfall, musst du einige Leitungen in den Wänden neu ziehen. Jede Steckdose wird sicherlich nicht einzeln abgesichert sein. Halte ich auch für übertrieben.

    Ich bin ja Freund von einigen Steckdosenkreisen ohne FI. Also Kühlschrank/Tiefkühltruhe und auch die IT-Infrastruktur (Router, Switch, PC).

    Ist zulässig nach VDE, man muss das aber vorher planen, welches Gerät wo steht. Bei Kühlschrank nicht das Problem, aber das Büro sollte dann nicht alle 3 Jahre im Haus umziehen.

    Aufteilen in Steckdosen und Licht ist aber immer super, dann steht man nicht im Dunkeln und kann nachdenken, was man gerade falsch gemacht hat ;)

    Dazu müssen die Steckdosen- und Leuchtenstromkreise aber getrennt vorhanden sein. Bei Altbauten i.d.R. nicht der Fall.