Röhrenfernseher: Selbst reparieren oder zu gefährlich?

  • Hallo!

    Mein Röhrenfernseher Grundig SE 7046 text (Beschleunigungsspannung max. 27 kV) von 1987 ist leider ausgefallen. Es hört sich beim Einschalten an, als ob irgendeine Form von Starter dauernd sehr schnell klickt, bevor er es aufgibt. Das Bild bleibt dabei schwarz.

    Ich bin nicht gerade ein Fernsehmechaniker und habe mich zudem wegen der den Röhrengeräten nachgesagten Gefahr immer von diesen fern gehalten. Augenscheinlich war bei geöffnetem Gehäuse nur ein ausgehängtes Drahtseil, das nicht der Grund war.

    Wie sollte ich vorgehen? Wieder zur Fernsehraparatur und viel Geld löhnen (ohne eine Garantie auf Erfolg) oder erst mal selber nach Fehlern schauen? Wo genau liegen die Gefahrenstellen, die auch bei ausgesteckten Gerät noch hohe Spannungen und gefährliche Stromstärken führen sollen? Kann man die Platinen (oder einige davon) gefahrlos ausbauen?

    Vielleicht ist es ja nur eine kalte Lötstelle oder so.

    LG

    SK1

  • Reparatur gibt es mitunter für kleines Geld. Ich habe schon einige auch neuere Geräte dadurch retten können. Ich bin eher für Reparatur als weg und neu. Natürlich muss es wirtschaftlich Sinn machen. Aber es ist erstaunlich was so kleiner Tüftler-Läden leisten können.

    Schau mal hier:

    Elektrostübchen

    Permanent aufgebaut:
    A7V133, Athlon 1,4GHz, 512MB, GeForce3 Ti200 128MB, SB Live! X-Gamer
    Für die LAN:
    TUSL2-C, PIII-S 1,4GHz, 512MB, GeForce2 GTS 32MB, 2x Monster II 12M, SB Live!
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    CUSL2-C, PIII 933MHz, 512MB, G400 Max 32MB AGP, 2x 3D Blaster Voodoo² 12MB, SB Live!
    CUSL2-C, PIII 933MHz, 512MB, G400 Max 32MB AGP, 2x Monster II 8MB, SB Live!

  • Aufgrund deiner Unerfahrenheit ist es ratsam, die Finger davon zu lassen!

    Die komplette Bildröhre und der Zeilentrafo stehen unter tödlicher Hochspannung und das auch längere Zeit nach dem Abschalten, da die Röhre in gewisser Weise als Kondensator wirkt und die Energie speichert.

    Es reicht prinzipiell aus, wenn man die Anodenspannung der Röhre kurzschließt, um sie zu entladen und während der Arbeiten auch kurzgeschlossen lässt.

    Ich würde an deiner Stelle auch einen Laden aufsuchen, oder in der Umgebung nach nem älteren Rundfunk-und-Fernsehtechiker suchen. Das ist für dich gesünder, auch wenn es ein paar Mark kosten wird.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • bist du noch in Bielefeld zugange? Dann könntest Dir bei mir nen top Panasonic Röhrenfernseher abholen. Steht seit hundert Jahren im keller weil ich es nicht übers Herz bringen konnte, den wegzuschmeißen

    Is n top Ding :)

  • Realistisch betrachtet ist die Ladung, die nach Betrieb in einer üblichen Bildröhre gespeichert sein kann nicht ausreichend, um einen herzgesunden Menschen zu töten. Ich denke, das ist eine alte Gatekeeping-Legende der Fernsehwerkstätten.

    Der Stromschlag bei versehentlicher Entladung über den Körper tut weh, aber gefährlicher ist das unwillkürliche Zucken, durch das man sich mechanische Verletzungen zuziehen kann.

    Die meisten einigermaßen "modernen" Bildröhren haben einen Ableitwiderstand, über den die Röhre nach dem Abschalten relativ zügig entladen wird. Natürlich sollte man sich nicht darauf verlassen, sondern die Bildröhre manuell entladen. Das ist sehr einfach und auch für einen unerfahrenen Laien leicht durchzuführen, wie hier demonstriert wird: https://www.youtube.com/watch?v=0X28FX_XxtU

    Wer auf Nummer sicher gehen will, entlädt seine Röhre nach einer halben Stunde nochmal. Und wer seine Röhre danach noch benutzen will, entfernt den Stecker vorsichtiger. ;)

    Darüber hinaus gibt es natürlich noch die üblichen Netz-Elkos, die auch noch eine Ladung aufweisen können und je nach Verarbeitungsqualität scharfe Kanten. ^^

    Ich hoffe, diese Infos helfen dir, selbst abzuschätzen, ob du dir die Bastelei zutraust. :)

  • Kommt auf den Sentimentalen Wert an. Es klingt nach schlechten Lötstellen am Zeilentrafo.

    Bei dem Alter werden aber auch die Elkos fällig sein, und das sind viele.

    Da musst du dir einen Radio und Fernsehtechniker der alten Schule suchen.

    Wenn du nur einen guten Röhren-TV willst, dann würde ich zu einem 15 Jahre jüngeren Modell raten.

    Da lohnt sich die Überarbeitung eher.

    Ich habe mir vor ein paar Monaten einen großen 2002er Panasonic Röhrenfernseher (4:3 natürlich) restauriert.

    Die ~120 Elkos darin sind alle neu, der Zeilentrafo und die Lastwiderstände neu eingelötet alles wieder richtig kalibriert.

    Ich habe mir dazu einen VGA zu RGB Wandler zusammengebastelt, der ein mächtig gutes Bild macht.

    Come to the dark side, we have cookies!

    Einmal editiert, zuletzt von RaVeNsClaw (22. Januar 2020 um 21:05)

  • Ich bin zutiefst geschockt darüber, wie leichtsinnig man hier einen Laien ermutigt, an etwas zu arbeiten, das man nicht sehen, hören, riechen und schmecken kann und prinzipiell tödlich ist. Außerdem sollte man sich nie auf eventuelle Schutzmaßnahmen in defekten Geräten verlassen, besonders dann, wenn sie schon Jahrzehnte alt sind.

    Ich stimme Ravensclaw zu, denn ich vermute auch einen Defekt am Zeilentrafo.

    Auch sein Ratschlag zur Suche eines alten RFTlers ist Gold wert!

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    5 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (23. Januar 2020 um 06:24)

  • 5x editiert? :topmodel:

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  • Mit Smartphone geschrieben und wenn meine Finger nicht so fett wären, könnte ich fehlerfreier schreiben.

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    Dennis_50300

  • Ich bin zutiefst geschockt darüber, wie leichtsinnig man hier einen Laien ermutigt, an etwas zu arbeiten, das man nicht sehen, hören, riechen und schmecken kann und prinzipiell tödlich ist. Außerdem sollte man sich nie auf eventuelle Schutzmaßnahmen in defekten Geräten verlassen, besonders dann, wenn sie schon Jahrzehnte alt sind.

    Ich stimme Ravensclaw zu, denn ich vermute auch einen Defekt am Zeilentrafo.

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    Zutiefst geschockt? Anscheinend ist schon das Sprechen über Arbeiten an Bildröhren ausgesprochen gefährlich. ;)

    Jetzt aber mal Butter bei die Fische, du bestehst darauf, dass es so gefährlich sei, also werd' konkret:

    Wie schwer ist es, eine Bildröhre richtig zu entladen? Wieso braucht es eine Ausbildung dazu?

    Welchen Strom braucht es, um einen gesunden Menschen zu töten und welche Kapazität hat so eine Bildröhre? Was sind die Fakten mit denen die Legende der tödlichen Bildröhre untermauert wird?

    Dass man sich nicht auf Ableitwiderstände verlassen soll, schreibe ich auch schon. Du tust hier so, also würde ich empfehlen, nen Chernobyl-Spaziergang zu machen, oder die Bayer CO-Pipeline mit Gewebeband zu flicken.

    Sollte ich zukünftig Industriekletterer beauftragen, meine Regenrinnen zu säubern weil 90% der Menschen irgendwann in ihrem Leben mal einen epileptischen Anfall haben und ein Sturz aus 6m Höhe schon mit wenig Pech tödlich ausgeht, wenn man genau in diesem Moment so einen Anfall hat?

    Oder sind das übertriebene Ängste, und mit ein Bisschen gesunder Vorsicht lässt sich der sichere Tod doch ganz leicht eintauschen gegen die Freude, etwas selbst gemacht zu haben?

    Mit Smartphone geschrieben und wenn meine Finger nicht so fett wären, könnte ich fehlerfreier schreiben.

    Fear, Uncertainty, Doubt.

  • Mit Smartphone geschrieben und wenn meine Finger nicht so fett wären, könnte ich fehlerfreier schreiben.

    :topmodel: Verstehe!

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  • Es ist nicht für umsonst ein Ausbildungsberuf und einem Laien solche Aktionen einzureden ist nicht nur dumm, sondern verantwortungslos. Was ist, wenn er einen Fehler macht? Willst DU ihn auf dem Gewissen haben? Denk mal scharf nach!

    Wie der Schaltkreis auf der Voodoo 2 letztens, der unbedingt gewechselt werden sollte. Ich war dagegen und ich hatte Recht. Da ich aber weiß, was ich tue, weil ich das auch richtig beurteilen kann (Fachkraft mit Mittelspannungszulassung) und viele Dinge abrate, habe ich natürlich keine Ahnung, weil es bei Youtube auch jemand macht. Besonders dann, wenn man mit eigenen Augen erlebt, wie jemand durch den Strom zu Tode kommt. Und das waren "nur" 400 V, also in deinen Augen wohl Spielzeugspannung.

    Du stehst ab jetzt auf meiner Liste der besonderen Persönlichkeiten. Schönen Tag noch und lebe Wohl.

    Und ja, mit dem von dir oben abgegebenen Stuss handelst du verantwortungslos.

    Es ist, als würdest du nem Blinden zu ner Herzoperation ermutigen.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    3 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (23. Januar 2020 um 12:53)

  • 1. Du hast keine meiner sachbezogenen Fragen beantwortet, sondern verweist auf eine Ausbildung. Toll - sollte die Ausbildung es dir nicht ermöglichen, Sachen zu erklären oder zu hinterfragen? Besonders, dass du auf Tode durch 400V Spannung verweist, anstelle die Kapazität der Bildröhre zu erklären und das Risiko sinnvoll zu bewerten zeigt sehr eindeutig, dass du den sachlichen Argumenten ausweichst, denn du weißt, dass das einen erheblichen Unterschied macht - da bin ich mir sicher!

    Fehler machen wir alle, auch Fachkräfte, auch du. Das Entladen einer Bildröhre ist auch wohl kaum mit einer Herz-OP zu vergleichen, oder? Das Restrisiko auf einen kleinen Schock ist für einen ordentlich instruierten Laien wie für einen ausgebildeten Techniker das gleiche, die Urkunde gibt nicht +20 gegen Blitzschaden.

    2. Was das Thema Schaltkreis angeht, erinnere ich mich, dass das Ersatzteil falsch eingebaut wurde: A4 gegen Masse gebrückt - das ist VSync, ohne das ist im Passthrough kein Bild mehr möglich. Du hast die Brücke dann entfernt und siehe da - es lief. Es war der QS2284, kein Kristall oder sonstwas, wie du vorher gemutmaßt hattest.

    Außerdem hast du auf Fotos nicht zu erkennende kalte Lötstellen am Spannungswandler festgestellt und gelötet. Da die Karte bereits vor allen Arbeiten im Gerätemanager erkannt wurde, können wir eine kalte Lötstelle an dem Transistor aals Auslöser der Probleme wohl verwerfen. Ne Messung habe ich auch nicht gesehen.

    Bevor ich das Datenblatt gepostet hatte, hattest du dich nichtmal damit beschäftigt, wie Passthrough auf der Karte realisiert ist.

    Leider konntest du auch hier nicht zugeben, dass auch Laien manchmal was richtig machen. Ganz ehrlich: Schade!

    Ich kann das ab und nehm das mit Humor, auch deine "Liste der besonderen Persönlichkeiten" ist eher witzig als bestrafend, aber es ist schlecht für eine Gemeinschaft von Hobbyisten und Bastlern, wenn immer einer dazwischengrätscht und sagt: "NEIN! Du musst das so machen wie ich! Improvisieren ist verboten!" Nebenbei auch noch in Bereichen, wo du offensichtlich keine Ahnung hast (Thema "Grünspan" nach alkalischer Korrosion auf Kupfer). Das hilft nicht, das ist schlecht für die Moral und entmutigt Neueinsteiger.

    Das ist alles nichts persönliches für mich und ich bin nicht beleidigt. Ich weiß aber nicht, wieso du den Leuten immer weißmachen willst, sie seien komplett unfähig. Vielleicht liest du das ja mal uneingeloggt und denkst drüber nach. "Ich höre nicht mehr zu!" ist allerdings eine kindische Reaktion auf sachbezogene Argumente.

  • 2. Was das Thema Schaltkreis angeht, erinnere ich mich, dass das Ersatzteil falsch eingebaut wurde: A4 gegen Masse gebrückt - das ist VSync, ohne das ist im Passthrough kein Bild mehr möglich. Du hast die Brücke dann entfernt und siehe da - es lief. Es war der QS2284, kein Kristall oder sonstwas, wie du vorher gemutmaßt hattest.

    Außerdem hast du auf Fotos nicht zu erkennende kalte Lötstellen am Spannungswandler festgestellt und gelötet. Da die Karte bereits vor allen Arbeiten im Gerätemanager erkannt wurde, können wir eine kalte Lötstelle an dem Transistor aals Auslöser der Probleme wohl verwerfen. Ne Messung habe ich auch nicht gesehen.

    Bevor ich das Datenblatt gepostet hatte, hattest du dich nichtmal damit beschäftigt, wie Passthrough auf der Karte realisiert ist.

    Den Schaltkreis zu wechseln war falsch, denn der Fehler ist nicht der Schaltkreis. Den habe ich mir als erstes angesehen. Die Karte machte nichts. Nach dem Beheben der Lötfehler (die jedem passieren können), passiert auch nichts. Es kommt schlicht und einfach kein analoges Signal am Schaltkreis an, wohl aber die Steuersignale. Daher kann das vieles sein, auch ein defekter Quarz, davon muss man einfach ausgehen. Meine Vermutung ist deshalb, daß entweder der RAMDAC oder der V2-Chip defekt ist. Die Lötverbindungen daran sehen soweit gut aus.

    Genau so gehen viele auch auf meiner Arbeit vor. Sie wechseln als erstes entweder das Teil mit den meisten Anschlüssen, oder einen Trafo, falls vorhanden. Das kann natürlich die Ursache sein, aber das ist eher selten der Fall. Viel häufiger kommt eine defekte Diode, nen defekter Transistor oder z.B. auch ein Widerstand mit abgelösten Kontaktflächen vor.

    Ich warne jeden Laien vor gefährlicher Spannung, eben WEIL ich jemanden dadurch verloren habe. Das prägt gewaltig. Es ist nicht unbedingt der direkte Schlag (außer in der vulnerablen Phase des Herzens, der dann zum Stillstand führen kann), sondern die eventuellen Spätfolgen (Herzrhythmusstörungen usw.), die tödlich enden können. Wirkt der Strom länger ein, besteht auch die Gefahr, nicht mehr loslassen zu können, da die Muskeln verkrampfen.

    Die Kapazität der Röhre ist je nach Typ unterschiedlich. Da die Röhre mit Gleichspannung auf der Hochspannung arbeitet, muss also zu deren sauberer Gewinnung die Spannung eventuell geglättet werden. Genau das ist die Gefahr, denn diese Kondensatoren sind ja für solche Spannungen auch ausgelegt und dementsprechend isoliert.

    Als ich meinen Monitor für meinen Z1013 repariert habe, habe ich Korrespondenz mit Backfire gehalten. Der ist RFT'ler und weiß, wie man es richtig macht. Ich wusste das zwar auch, aber sicher ist sicher.

    Zum Thema:

    Bildröhren entlädt man üblicherweise mit einem stärkeren (Schlitz-)Schraubendreher (mit stärkerem Plastikgriff) per Kurzschluss. Der Röhre macht das nichts aus. Das ist grundsätzlich das erste, das getan werden muss. Man klemmt ein Kabel auf Masse (Chassis der Röhre) und dann auf die blanken Teile des Schraubendrehers. Dann fährt man vorsichtig mit dem Schraubendreher unter die Gummihaube an der Seite der Bildröhre und berührt den Anodenkontakt. Gibt es einen Knall, so war noch Spannung drauf. Aufgrund der eventuellen Restladung ist es empfehlenswert, den Kurzschluss eine Weile (eine Minute oder so) aufrecht zu erhalten, damit die Röhre, bzw. das Hochspannungssystem auch vollständig entladen ist.

    Dann kann man vorsichtig die Gummihaube des Anodenanschlusses entfernen. Meist ist das mit einer Feder nur eingespannt. und es genügt das Zusammendrücken der Kontakte un das Abheben. Zur Sicherheit kann man dann z.B. auch die Anodenspannung direkt kurzschließen.

    Wichtig bei der ganzen Aktion ist, daß man IMMER als erstes die Masse anschließt, damit im Fehlerfall der Strom per Kurzschluss klein gehalten wird. Er ist schließlich auch bei Kurzschluss nicht null, denn das Kabel hat ja auch einen gewissen Widerstand.

    Die Bildröhre ist am Hals empfindlich, also vorsichtig behandeln.

    Es gilt bei Arbeiten mit sehr hoher Spannung Vorsicht walten zu lassen. Traut man sich das nicht zu (und der Titel lässt Zweifel daran vermuten), dann sollte man das lieber einen Profi machen lassen.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    8 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (23. Januar 2020 um 16:14)

  • Hallo ihr und danke für die Antworten, hätte nicht gedacht, dass das Thema solche Wellen ziehen würde. Ich werde demnächst mal bei einem Fernsehelektroniker alter Schule anrufen und nach dem vermuteten, unverbindlichen Preis fragen. Zeilentrafo ist ein guter Hinweis, Ravensclaw! Dein Fernseher klingt nach der Beschreibung sehr spannend. Also auch im übertragenen Sinn.

    Tweakstone, ich würde Dich gerne demnächst mal anrufen! Weißt Du über den Fernseher, welches Bildverhältnis und ungefähr welche Diagonale er hat?

  • Ich werde demnächst mal bei einem Fernsehelektroniker alter Schule anrufen und nach dem vermuteten, unverbindlichen Preis fragen.

    Das ist sehr vernünftig.

    Ich bin froh, daß der gesunde Menschenverstand doch gesiegt hat.:)

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Hallo ihr und danke für die Antworten, hätte nicht gedacht, dass das Thema solche Wellen ziehen würde. Ich werde demnächst mal bei einem Fernsehelektroniker alter Schule anrufen und nach dem vermuteten, unverbindlichen Preis fragen. Zeilentrafo ist ein guter Hinweis, Ravensclaw! Dein Fernseher klingt nach der Beschreibung sehr spannend. Also auch im übertragenen Sinn.

    Tweakstone, ich würde Dich gerne demnächst mal anrufen! Weißt Du über den Fernseher, welches Bildverhältnis und ungefähr welche Diagonale er hat?

    https://www.radiomuseum.org/r/panasonic_co…8w3c_euro1.html

    Das isser. Kannst dich am WE mal melden, Nummer schick ich dir.

  • Alle mal ruhig Blut bitte.

    Ich bin Rundfunk-Fernsehtechniker - jahrzente in dem Beruf gearbeitet und behaupte mal zu wissen wovon ich rede.

    CryptonNite hat Recht. Vorsicht ist geboten obschon diese Vorsicht bei Hochspannung mitnichten Bestandteil der gesamten Ausbildung ist. Ohne es zu überdramatisieren oder zu verkomplizieren, ich denke er möchte darauf hinweisen, was auch meine Meinung ist, das man generell nicht an Systemen arbeiten sollte von denen man schlicht keine Ahnung hat. Es gibt Youtuber (ich kotze bei dem Wort!) die haben Ahnung uns geben guten Rat. Aber auch viele die schlichte Vollkoffer sind, ihr EGO aufpolieren, zur reinen Selbstdarstellung.

    Es geht hier nicht um den Wechsel eines Perlators am Wasserhahn.#

    Was mich aber wirklich ankackt X( ist, wenn mehr und mehr dieser Irrglaube Einzug erhält, das egal welche Fachbereichte und Berufe es betrifft, das Regeln, Können und Wissen relativiert wird. Weil ich einen Stein auf den anderen pappen kann, brauche ich kein Maurer sein, also baue ich mein Haus selber, Maurer braucht keiner.

    Und weil ich weiß an welchem Ende der Lötkolben warm wird repariere ich meine Kompnenten eben selber. Wozu IT Techniker und Medienelektroniker? Welcher Depp denkt sich überhaupt Lehrberufe aus? Es gibt doch Youtube - also können wir doch alles.

    Eine Zahl auf einem Messgerät ablesen kann jeder, auch ne Strippe ziehen - Flugzeugtechniker? Wozu? Wikipedia - steht doch alles.

    Bitte:

    Unterscheiden wir zwischen Basteln und Fachgerechter Reparatur / Fehlersuche.

    SK1 sucht Rat. Den soll er bekommen.

    Das Startklicken Deines TV deutet darauf hin das ein Kurzschluss in einem der DC Kreise vorliegt. Das was Du hörst ist die ansprechende Schutzschaltung des TV.

    Erfahrungsgemäß liegt der Fehler, wie schon von anderer Seite vermutet, im Kreis der Hochspannungserzeugung.

    Zumeist ist es der Dioden-Split-Trafo, oder dessen Treiber.

    Dazu müsstest Du den TV zuerst entladen und den Treibertransistor auslöten. Diesen dann als Einzelkomponente durchmessen.

    Dazu ist das Wissen erforderlich wie die Kennlinien dieses Transistors auszusehen haben. Aber ein Kurzschluss ist leicht messbar.

    Ist der Transistor Ok, wieder einlöten und den Primärkreis des DST isolieren. Statt der Primärwicklung des DST eine 60W (!) Last aufklemmen. Z.B. alte Glühlampe. TV einschalten. Lampe sollte leuchten. Mit Oszilloskop schauen ob am Collektorkreis des Transistors Zeilenfrequenz anliegt. (i.d.R. 16,626KHz).

    Ist das so, ist der DST defekt.

    So wäre das ein erster Schritt zur Fehlersuche.

    Nun kannst Du entscheiden wie weit Du Dich der Sache nähern möchtest.

    - Backfire -