Wasserstoff/Brennstoffzelle ist ohne Zweifel die sauberste Lösung, die man sich aktuell vorstellen kann. Leider hat die Politik die letzten Jahrzehnte fossile Verbrenner so lange subventioniert und beschützt, dass das zu spät kommt. Beim derzeitigen CO2-Ausstoß reicht das deutsche CO2-Restbudget noch für etwa sechs Jahre. In der Zeit schafft man es wohl nicht, ein Tankstellennetz so engmaschig herzustellen, dass dann noch genügend Zeit bleibt um eine große Anzahl Autos umzustellen.
Das eAuto hat da den klaren Vorteil, dass im Zweifel jedes Haus eine Tankstelle ist. Wer die Klimakatastrophe ernst nimmt und als Problem von heute betrachtet, kann also, wenn er will, sofort etwas dagegen tun. Beim Wasserstoffauto wäre jahrelanges Warten angesagt, dann ist es zu spät.
Ganz davon abgesehen, dass aktuell auch einfach die Ökostrom-Menge dafür kaum ausreichen würde. Ich habe gelesen, dass wenn man alle Autos in Deutschland als BEV betreiben würde, man etwa 25% mehr Strombedarf hätte als heute. Wasserstoffautos sind stand jetzt etwa 3-4 mal so ineffizient. Das heißt ja hochgerechnet, dass ein Umstellen auf Wasserstoffautos den Strombedarf verdoppeln würde.
Die Zeit ist also leider noch nicht gekommen.
Das ärgerliche daran ist, dass ich vermute, dass sich Wasserstoffautos "danach", also nach der Etablierung von eAutos auch nicht mehr durchsetzen werden. Zu dem Zeitpunkt ist die Technologie etabliert und die Infrastuktur steht, und es wäre für Anbieter ein erhebliches unternehmerisches Risiko, stark in ein Tankstellennetz zu investieren. Na ja, vielleicht versuchen es trotzdem ein paar Tankstellen-Konzerne.
Aber sei's drum. Das eAuto ist die jetztige Lösung (mein Credo: JEDE Technologie ist eine Brückentechnologie ;)), und ich habe auch große Zuversicht, dass auch die Rohstoffsituation bei eAutos noch deutlich besser wird: Der Kobalt-Anteil in den Batterien sinkt immer mehr, Lithium wird mehr und mehr auch in Nicht-Krisengebieten abgebaut (auch in Deutschland), und das Recycling der Batterien wird auch immer besser/mehr.