Neuere Browser für Windows XP3

Zum Thema Sicherheit enthalte ich mich Mal aber ich nutze aktuell den Supermium Browser unter XP und bin sehr zufrieden damit.
Auf dem System befinden sich aber kaum sensible Daten. Alte Games, generell alte Software die auf aktuellen Windows Versionen nicht mehr läuft. Ein paar Dokumentationen und Fotos von Bastelprojekten, das wars. Kein Mailing, kein Online Banking, nur reines Browsing.

Guten Tag,
erst einmal würde ich dich darum Bitten irgendwie lesbare Sätze zu bilden. z.B.:

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User,

gelegentlich arbeite ich mit meinem Latitude D610 noch unter Windows XP Service Pack 3.
Unter Mypal68 funktioniert noch recht viel, allerdings recht langsam.

Ich halte Windows XP Service Pack 3 nach wie vor für ein prima System, daher würde ich gerne aktuelle Sicherheitssysteme nutzen.

Leider habe ich von Virenangriffen auf den Basilisk Browser von anderen Usern gehört, so dass ich mich nicht mehr getraut habe mit Windows XP ins Internet zu gehen.

Meine Frage ist jetzt, ob es hier im Forum User gibt, die besseres über neuere Browser sagen können, welche noch unter Windows XP Service Pack 3 genutzt werden können und halbwegs sicher sind.

Für eure Infos wäre ich sehr dankbar.

Grus Henning

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Ich hoffe, damit habe ich den Sinn deiner Aussage erfasst. Bitte daran arbeiten. So wie es aktuell geschrieben ist, bekommt man einen Knoten in den Kopf.

Grundsätzlich ist der Supermium aktuell deine beste Browserwahl:
Supermium web browser

Auch, wenn der Pentium M doch schon etwas am Verhungern ist bei dem Modernen Web.

Was Sicherheit angeht:
1. Arbeite hinter einem NAT (Sollte dein Router ehh machen)
2. Arbeite nicht mit einem Administrator Konto sondern mit einem normalem User Konto.
3. Aktiviere die Firewall in Windows XP
4. Gehe nicht in fremde WLAN Netzwerke
5. Installiere keinen Virenscanner, und wenn einer drauf ist, setz dein System neu auf. Evlt kannst du etwas auf ClamAV basierendes Nutzen. Virenscanner sind Einfallstore für Viren. Du willst einfach kein Programm auf deinem System haben, welches mit Kernel rechten rennt und sich aus dem Web täglich updates zieht... Außer dem Betriebssystem selbst. Alles andere ist einfach nur Dumm.
6. Installiere NoScript / uBlock und uMatrix etc. Alles was Javascript und Werbung weckblockt.

Dann bist du eigentlich auf einer "relativ" sicheren Seite. Du solltest allerdings wie schon gesagt kein Banking etc mit dem System machen. Starte hierfür lieber ein Live Linux.

Quote from Bier.jpg

Dann bist du eigentlich auf einer "relativ" sicheren Seite. Du solltest allerdings wie schon gesagt kein Banking etc mit dem System machen. Starte hierfür lieber ein Live Linux.

Immer noch relativ unsicher.

Ichbwurde anraten, einfach nen Dualboot aufzusetzen. XP und ein schlankes sowie aktuelles Linux, das Trimmt auch gleich die SSD. Surfen würde ich, egal mit welchem Browser, nur im absoluten Notfall um Treiber oä zu suchen. WindowsXP ist einfach EOL und das schon seit vielen vielen Jahren.

Nein. Oder eher, je nachdem. Dieser Gedanke daß veraltete Software automatisch höllisch unsicher ist, ist schlichtweg nachweislich nicht richtig. Aber es kommt halt drauf an.

Ich hole Mal etwas aus, auch zum TRIM-Thema:

TRIM geht auch unter XP, mittlerweile sogar generisch (Naraeon SSD Tools) und nicht mehr so wie vor einigen Jahren noch nur herstellerspezifisch (Intel, Samsung, ADATA).

Und ja, Windows XP ist natürlich unsicherer als Windows 10 oder 11. Aber hey, ich nutze jetzt seit 14 Jahren ein und dasselbe Windows XP Professional x64 Edition als Onlinesystem und habe mir sogar den Wahnsinn geleistet einen Windows 2000 Server zu betreiben, und das schon seit mittlerweile 18 Jahren im Dauerbetrieb. Ohne Viren, ohne Scam-/Spamboteinfälle, ohne CryptoLocker. Nur einmal hatte ich einen Einbruch, an dem ich aber selber schuld war: Ich hatte temporäre Zugangsdaten zu einem Konto auf meinem Mailserver mit mail.ru und mymail geteilt (Habe da zum zweiten Mal Android ausprobiert), russischen eMail Appanbietern, die ihre eigenen AGBs mißachten und nach der Bekanntgabe der Daten sofort alle Mails absaugen.

Aus dieser Geschichte ziehe ich eine Lehre: Das absolut größte Sicherheitsrisiko ist immer der Mensch. Und zwar wirklich mit Respektabstand. Fast jede Infektion die ich bisher gesehen habe war in Wahrheit Schuld des Nutzers. Natürlich gibt es Ausnahmen, keine Frage. Und natürlich ist man statistisch betrachtet mit XP unsicherer, auch keine Frage. Solche Fälle sind meiner Erfahrung nach aber sehr selten, solange der Nutzer achtsam arbeitet.

Anders als Bier.jpg nutze ich aber sehr wohl eine AntiVirus-Lösung, einfach als zusätzlichen Schutzwall. Auf hinreichend modernen PCs können diese unter Nutzung von VT oder AMD-V auch Sandboxing betreiben, was die Sache ungleich sicherer macht.

Meine Software:

• OS: Win XP x64

• Browser: Der von kanadischem Entwickler win32ss portierte und bereits erwähnte [Supermium] (ich warte auf Superfox vom selben Entwickler, aber das dauert wohl noch)

• Andere Netzwerklclients: FileZilla (FTP+TLS, SFTP), puTTY (SSH, von Quellcode übersetzte, aktuelle Version), HexChat, Mozilla Thunderbird (SMTP + IMAP)

• Passwortmanagement: [PasswordSafe] plus die aktuellste Version von [KeePass]

Meine Verhaltensweisen und Defensivsysteme:

• Firewall auf der Serverseite

• Nach Möglichkeit Nutzung halbwegs moderner SSL Bibliotheken auf der Server- und Clientseite (Serverbibliotheken selber 2000-gepatched und von Quellcode übersetzt)

• AV Plugin, SpamAssassin und Bayesian Machine Learner (=eine sehr alte KI) im Mailserver

• Comodo Security Suite, ein AV und Intrusion Detection & Prevention System mit VT Sandboxing Support und Firewall auf der Clientseite (Bier empfiehlt das nicht, ich nutze es aber dennoch, weil ich den Nutzen für größer halte als die Risiken)

• piHole auf Raspberry Pi als lokaler DNS Server, hier werden schon viele bekannte und Malware liefernde Hosts geblockt

• Browser Add-Ons: uMatrix, uBlock Origin, Disconnect, "Don't track me Google", "I don't care about Cookies", "Personal Blocklist (Not by Google)"

• Starke Verschlüsselung speziell externer Speichermedien mit "geauditetem" TrueCrypt

• Multi-Level Verschlüsselung besonders kriitischer Daten mit TC Containern auf einem ebenfalls verschlüsselten Datenträger

• Alle Passwörter im Safe haben eine sehr hohe Entropie und auch Länge

Da geht noch viel mehr, man kann ein XP auch noch erheblich weiter abhärten. Dazu gab es Mal einen sehr guten Beitrag eines Nutzers in den TrueCrypt Foren, aber der ist bedauerlicherweise verloren gegangen. Auch muß man sagen daß es XP mittlerweile so ergeht wie schon Windows 2000 und 9x zuvor. Die Angriffsfläche ist groß, aber die Verbreitung minimal. Für Angreifer ist man damit einfach kein lohnendes Ziel mehr und die meiste Malware ist meinen Tests zufolge auf XP gar nicht mehr lauffähig. Eben so wie viele andere Software auch nicht.

Bier.jpg's Erkenntnis, daß man Windows 9x heutzutage einfach nackt wie einen Server und ohne Firewall in's Internet stellen kann ohne daß etwas passiert hat mir hier die Augen geöffnet! Eine vorhandene Lücke alleine genügt nicht. Es muß auch die Motivation geben, sie auszunutzen. Und das ist ein Teil der Defintion eines realistischen Bedrohungsmodells, das man für sein eigenes Netzwerk tunlichst erstellen sollte. Hinz und Kunz müssen sich eher nicht vor der NSA, bösen Großkriminellen und dem Chinesischen Geheimdienst schützen. Da reicht auch weit weniger, um mit realtiv hoher Wahrscheinlichkeit sicher zu sein. Solange man sich nicht aufführt wie ein Depp halt.

@elchmartin Dennoch lädt ein modernes Windows von Werk aus deutlich mehr Daten über dich hoch, als ein Windows XP...
Und genau das macht XP von Punkt 0 aus deutlich sicherer.

Es ist egal ob die Daten an Microsoft oder irgendeinen Angreifer gehen. Wenn solche Daten hochgeladen werden ist deine Security kaputt.

Über die Virenscanner geschichte kann man sich natürlich Streiten. Ich verwende sie nicht. Wenn würde ich regelmäßige externe Scans machen. z.B. mit einem Livelinux. Es gibt auch Proxy Virenscanner welche als alleinstehende Systeme laufen und deinen Netzwerktraffic zum Internet scannen.

Ich halte es für keine Gute Idee.

Zu Virenscannern nur noch einmal:
Software Terms of Use

Quote

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Ob XP (weil es weniger Daten leaked) sicherer ist hängt eben auch wieder von deinem Bedrohungsmodell ab; Wenn du dich davor fürchtest, daß Microsoft deine Daten abgreift und kommerziell nutzt um damit Umsatz zu generieren, oder wenn du fürchtest deine Daten könnten in der Azure Cloud an Dritte leaken, dann ja (piHole kann hier helfen).

Wenn du dich gemäß deines Bedrohungsmodells aber eher vor 08/15 Schadsoftware wie vor CryptoLockerm, vor Ransomware oder vor Browser Hijackern fürchtest, dann wirst mit Windows 11 wohl besser unterwegs sein. Windows XP wird halt nur mit der Zeit zunehmend sicherer, so grotesk diese Aussage auch klingen mag. Einfach weil - wie erwähnt - Schadsoftware auf dem System zunehmend gar nicht mehr lauffähig ist. Das betrifft Windows 2000 noch viel mehr und noch ältere Systeme sowieso.

Security by Obscurity halt. Wirkt nur dann nicht, wenn ein Angreifer statt ein Bot wirklich ein Mensch mit der Absicht ist, bei dir gezielt einzubrechen. Aber diesem Angriffsvektor messe ich in meinem Modell keine Signifikanz zu; Ich bin als Betreiber und Nutzer einfach viel zu unwichtig, und den Zeit- und Arbeitsaufwand einfach nicht wert.

Sicher ist keins der Systeme. Man kann kein System Sicher nennen, welches Sicherheitslücken hat oder von sich aus Daten hochlädt. Beides ist ein NoGo.

Daher nehmen wir am besten ein Linux oder BSD...

"Sicher" ist ja kein absoluter Begriff, sondern immer ein relativer. Den mußt du als Skala betrachten, und das dann je nach Bedrohungswahrscheinlichkeiten bewerten.

Windows-basierte Systeme schützen dein Linux nicht, sicher nicht laufend. Maximal könntest du dein Linux offline vom Windows aus scannen, aber ich vermute daß gängige Windows-Antivirenprogramme das nicht können werden. Linux Systeme haben tendenziell keine Antivirenprogramme live laufen, Firewalls hingegen sehr wohl. Sind nur nicht immer trivial zu konfigurieren. Auf einer Clientmaschine die hinter einem Router sitzt braucht man die aber auch zumeist nicht. Linux ist als Clientsystem hauptsächlich deswegen sicherer, weil man bei Linux typischerweise eher Serverdienste angreift, weil Linux als Server halt einfach viel gängiger und verbreiteter ist als als Client. Linux Clients angreifen zu wollen bringt dir nicht viel. Linux Server gibt's zig Mal so viele.

Zu 1.: Ob dieser Schutz reicht hängt davon ab, welche Bedrohungen und Angreifer zu eigentlich befürchtest. Den MyPal68 solltest du wirklich durch Supermium ersetzen. Nicht nur geht der Kanadier sehr schnell beim Patchen von Sicherheitslücken vor, du hast auch einfach viel mehr Kompatibilität mit Webseiten.

Zu 2.: Knoppix ist einfach "der" Klassiker unter den Live Distros und war eines der ersten solcher Systeme. Haben wir auch jahrelang als gehärtetes Prüfungssystem eingesetzt. Knoppix kennt einen sogenannten forensischen Bootmodus, in dem das System unveränderbar wird. Das war der Hauptteil unserer Abhärtung des Systems damals. Das kann sich im Livebetrieb echt lohnen, denn wird in das System eingebrochen genügt ein simpler Reboot um das Knoppix wieder in den Referenzzustand zurückzuversetzen!

Der Browser kann ganz normal auch auf Deutsch betrieben werden, ist ja nur ein Chromium für XP. Auch eine 32-bit Version gibt es, und der Browser ist fix schneller als MyPal68. Download [hier]. Gibt's als simples Installationsprogramm oder einfach als ZIP Archiv zum Entpacken.

Die aktuellen Pakete:

• supermium_126_32_nonsetup.zip (32-Bit ZIP zum Entpacken)

• supermium_126_32_setup.exe (32-Bit Installationsprogramm)

• supermium_126_64_nonsetup.zip (64-Bit ZIP zum Entpacken)

• supermium_126_64_setup.exe (64-Bit Installationsprogramm)

Nur Speicher braucht er halt schon ein bisserl, ich empfehle eher gegen 2 GiB RAM, je nachdem wieviele Tabs du gleichzeitig aufmachst.

Webroot kenne ich leider nicht.

Unterschiedliche Linux Distros sind oft unterschiedlich kompatibel mit exotischerer Hardware. Bei openSuSE Tumbleweed habe ich besonders gute Erfahrungen was das angeht. Immer wenn Knoppix oder z.B. RedHat Enterprise Linux nicht wollen, kommt openSuSE zum Zug. Oder in manchen Fällen noch FreeBSD. Ein Kollege von mir meint, das liegt dran daß SuSE halt von Deutschen gebaut wird. Ich weiß nicht wie sehr das heute noch stimmt, aber läßt mich schmunzeln.

Den Supermium findest du hier.

Vor nicht all zu langer Zeit habe ich auch einwenig nach Browser für ältere Systeme gesucht. Eigentlich für Windows 98, bin ich über diese hier gestolpert:

MyPal Browser hier

und

Browzar hier. Angetestet habe ich diese aber noch nicht, kann also wenig dazu sagen.

Quote from Henning1

Ist das alles in englisch, wäre für mich schwierig, das ist eine Schwachstelle von mir.

Kein Ding. Geh mal hierhin und ziehe dir das Plugin für Windows. (Ziemlich in der Mitte der Seite.) Wenn du es installiert hast markierst du den fraglichen Text für die Übersetzung und klickst danach auf das DeepL Icon. Der übersetzt es dir sofort bequem in einem kleinen Fenster. (Siehe Bild) Funktioniert übrigens bei fast allen Sprachen. Tote Sprachen wie Latein oder Altägyptisch funktionieren leider (noch?) nicht.

Dieses Forum ist schon ein Segen. Im Computerbase Forum wirst sofort gesteinigt, wennst erwähnst, dass du mit Windows 7/8 noch ins Inet gehst. Be XP würdest die Atombombe abkriegen.

Quote from Henning1

vielen Dank für euere Infos.

Kein Thema.

Was ich allerdings, nach Querlesen deines Threads, nicht genau verstanden habe, warum genau nutzt du nochmal eine Live-CD? Geht es dir um Anonym im Netz zu surfen ohne Spuren zu hinterlassen?

Quote from Aslinger

Dieses Forum ist schon ein Segen. Im Computerbase Forum wirst sofort gesteinigt, wennst erwähnst, dass du mit Windows 7/8 noch ins Inet gehst. Be XP würdest die Atombombe abkriegen.

👍 Jupp, unterschrieben……