Grünspan ists wohl auch nicht, aber hey, es ist grün und somit wahrscheinlich eine Kupferverbindung. Ich weiß nicht genau, was man in Akkus verwendet, aber prinzipiell spielts keine große Rolle, da sowohl Säuren als auch Basen bekanntlich ätzend sind. Du kannst auch normales Seifenwasser nehmen. Der Elektronik macht das nichts aus. Ich habe schon manche Elektronik gewaschen. Vorteil: Maiglöckchenduft
Dennoch würde ich die angegriffenen Leiterbahnen wieder versiegeln.
Also: Bei Kalisammlern ist das Elektrolyt Kaliumhydroxid. Bei NiMH ebenfalls. Bei Pb-Akkus ists jedoch tatsächlich eine Säure.
Da kann ich dir nicht wirklich zustimmen. Es ist schon wichtig, zu wissen, ob man eine Säure oder Base vor sich hat und womit man sie neutralisieren bzw. lösen und abwaschen kann, bzw. womit man den Schaden im Zweifelsfall verschlimmern könnte.
In diesem Fall trifft es zu und einfaches Wasser wird den Schaden nicht vergrößern.
Der Elektrolyt in den fraglichen Tonnenakkus ist nämlich tatsächlich wässrige Kaliumhydroxidlösung. (Kalisammler ist m.W.n. ein antiquierter Sammelbegriff, der auch NiMH umfassen sollte.) Bleiakkus habe ich auf einem Mainboard noch nicht gesehen.
Allgemein ist die Herangehensweise "Säure, Base - egal, ätzen tut beides" definitiv nicht ideal. Aber das deutet soggi ja schon an.
Roland
Mit der Kalilauge hast du, wie gesagt, höchstwahrscheinlich Recht. Neutralisieren muss man da whs nichts mehr, weil das ja schon alles reagiert hat. Man muss die Salze nur in Lösung bringen und entfernen. Den Akku würde ich nicht auslöten, sondern abknipsen und maximal die übriggebliebenen Stifte noch auslöten. Ich tippe hier - mit dem Wissen über den NiCD-Akku - auch von der Farbe her auf Kupfer(II)-hydroxid. Du hast noch Kupferoxid erwähnt...es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich irgendwo ein Kupferoxid bildet, da alle Kontakte versilbert oder vergoldet sind - nämlich genau aus dem Grund, dass damit jegliche Korrosion (verringerung der Leit- und Kontaktfähigkeit) unterbunden wird. Das Kupfer wird meiner Meinung nach aus der Legierung "rausgezogen"...normalerweise sind davon nur versilberte und keine vergoldeten Kontakte betroffen. Diese Erfahrung habe ich auch mit Silbermünzen gemacht, bei denen das Kupfer in der Legierung über Jahre hinweg mit Weichmachern reagiert und blaugrünen Schmodder bildet - Gold-Kupfer-Legierungen bleiben davon verschont.
Viele Grüße
soggi
Ich habe schon öfters mit wahrnehmbarem Zischen frischen Elektrolyt mit Essig von Mainboards entfernt. Auch Kristalle trockenen Elektrolyts lassen sich damit auf dem Mainboard finden und beseitigen. Ganz im Ernst, keine Lüge zur Ehrenrettung oder so ein Quark!
Man kann das alles mit Wasser abwaschen, keine Frage. Der Essig macht es mir nur ungemein leichter.
Kupferoxid würde ich ebenfalls nicht kategorisch ausschließen, weil Kupferoberflächen an der Atmosphäre (und auch unter Lack) langsam oxidieren, bis sie mit einer deckenden Schicht überzogen sind. Ob die geringe Menge für die Reaktion auf Mainboards relevant ist, kann ich wirklich nicht einschätzen. Ich sage ja ganz offen, dass ich da als Laie wild im OT und am Rande des sachlich Relevanten herumspekuliere.
Versilberte oder vergoldete Kontaktflächen hatte ich bislang nur an wenigen 486er Boards. Silder leitet super, schützt aber m.E. nicht wirklich vor Korrosion. Steckverbinder sind überwiegend aus blankem Edelstahl, nur selten dünn vergoldet und die Lötstellen sind mit Lötzinn bedecktes Kupfer. Oder irre ich da? (Ernste Frage!)