Dynavox CS-PA1MK - Billigschrott aus China? Ein Test (Achtung, unzählige Bilder)

  • Ich habe mir vorgestern (! ) für wenig Geld einen "Dynavox CS-PA1MK" Kleinverstärker gekauft. Vor gut vier Stunden kam das Gerät bei mir an. Das ging flott.
    Große Erwartungen an das Gerät hatte ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Nen Verstärker für unter 50 EUR? Billiger als Selbstbau? Geht das gut? Ich habe mich auf das Abenteuer eingelassen und möchte nun meine Erfahrungen aufzeigen.


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    Also beginnen wir mal mit dem Auspacken und dem ersten Eindruck.

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    "Nur die Besten 'tragen' diesen Namen" - Aha, ist ja interessant. Der Karton macht einen stabilen Eindruck, da habe ich schon schlimmeres erlebt. Erfreulicherweise steht gut lesbar der angedachte Verwendungszweck auf der Verpackung drauf.
    Man gibt sich recht vernünftig, denn das Gerät ist für PC, Camping und als Zweitgerät gedacht. Man bombardiert den Nutzer nicht mit hochschwangerem HiFi-Voodoo. Meiner Meinung nach geht das in Ordnung. Der Karton mitsamt seines Inhalts ist mit etwa 1,5 kg recht "schwer". Offenbar ist an dem Ding nicht alles aus "hochwertigem" Plastik. Für ein China-Gerät habe ich übrigens auch feinstes Google-Translator-Deutsch erwartet. Ich wurde enttäuscht.

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    Also Karton geöffnet... Der Inhalt ist ein kleiner, schwarzer Kasten, umhüllt in Zellophan. Eine Polsterung sucht man vergebens. Ich muss allerdings dazu sagen, daß der Verkäufer gut für Polsterung im umschließenden Karton gesorgt hat. Insofern man also nicht gerade mit nem T34 darüber fährt, passiert beim Versand wohl kaum etwas.

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    Es gibt sogar eine richtige Betriebsanleitung. Die ist zwar recht klein und in schwarz-weiß, aber es steht soweit alles drin. Sprachlich ist alles verständlich und auch weitgehend fehlerfrei. Auch hier kein Google-Deutsch. Die Frage ist natürlich, wer die Anleitung geschrieben hat. Ich vermute stark, daß dies der Importeur war.

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    Die Maße des Winzlings. Er misst 180 x 160 x 70 mm, gemessen mit abstehenden Elementen, wie z.B. vom Sicherungshalter auf der Rückseite bis zum Lautstärkeknopf.


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    Bedienelemente

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    Die Frontseite mit den Bedienelementen. Besonders große Hände sollte man eher nicht haben, dennoch ist alles gut bedienbar und die Knöpfe sind griffig, wenn auch nicht rutschfest. Es handelt sich hierbei um plastikummanteltes Aluminium, sofern ich das beurteilen kann. Zumindest sind die Knöpfe nicht vollständig aus Plastik. Besonders toll finde ich den Netzschalter, aber dazu komme ich später.
    Das Gehäuse ist größtenteils aus Blech, nur die Frontpartie ist aus Plastik. Das geht in Ordnung.

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    Drei Eingänge (Tape, Tuner, CD) und einen Ausgang bietet das Gerät. Die Chinchbuchsen sind vergoldet. Wenn man also nicht allzu oft umsteckt, dann dürfte das auch eine lange Zeit auch "goldig" bleiben.
    Der Lautsprecheranschluss besteht aus Federklemmen. Das ist zwar nicht besonders schön, aber erfüllt seinen Zweck. Kontakt zwischen Gerät und Lautsprecher stellen sie jedenfalls her. Der Übergangswiderstand ist überraschend klein, auch wenn der "Leistungsverlust" an den 0,05 Ohm ein Witz ist und den niemand bemerken würde.


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    Elektrisches

    Das Ding ist kaum zehn Minuten da, schon musste es seine Eingeweide zeigen. Aus Sicherheitsgründen und in Erwartung eines völligen Desasters war das Öffnen auch nicht ganz unbegründet, zumal der Preis Böses vermuten lies.

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    Tja, viel ist da nicht drin. Links der Transformator, mittig ein Schaltkreis, oben und unten zwei Platinen, etwas Kabel und natürlich der Netzanschluss mit Sicherung (!!! ). Mehr ist nicht drin.
    Alle Verbindungen mit Ausnahme der Stromversorgung sind steckbar, was eine Reparatur erfreulich einfach macht, da man sich nicht im Drahtverhau verliert. Da gibt es viele "Premium-Hersteller", die sich davon eine Scheibe abschneiden können.

    Der Trafo besitzt eine Trennung zwischen Primär- und Sekundärwicklung und liefert 14,5 V. Sehr schön ist auch die aufgedruckte Belegung. Ich hatte hier eigentlich einen Spartransformator erwartet, weil der billiger ist.
    Die Netzsicherung ist hoffnungslos überdimensioniert. Es ist eine 0,5 A flinke Sicherung. Selbst bei Berücksichtigung einer Leistungsspitze schafft das Gerät wohl nie, die etwa 125 W aufzubringen, damit die Sicherung auch nur annähernd daran denkt, auszulösen. Hier sollte man vielleicht eine kleinere einsetzen. Der Sicherungseinsatz ist mit einem Schraubgewinde versehen, damit man die Sicherung ordentlich einspannen kann. Man sollte jedoch nicht allzu viel Kraft dafür aufwenden, denn der Verschluss ist aus gutem Grund aus Plastik.

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    Das überraschte mich wirklich. Die Kondensatoren sind vom japanischen Hersteller Rubycon, und zwar alle im Gerät! Bei näherer Betrachtung fällt allerdings auf, daß es nicht Rubycon, sondern Rukycon heißt. Also zu früh gefreut. Es handelt sich also um Nachahmungen. Zumindest sind die Kondensatoren für 105 °C spezifiziert. Da diese Temperaturen wohl nie erreicht werden, dürften die trotzdem ne Weile halten. Ein Datenblatt fand ich leider nicht dazu.

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    Wenigstens sind die Potis nicht ganz die einfachsten.

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    Dieser Schaltkreis vom Typ TDA2004R ist das einzige aktive Element im ganzen Gerät, wenn man die Betriebs-LED mal außen vor lässt. Er macht alles und schafft 2x 10 W. Datenblatt:
    http://www.st.com/content/ccc/re….CD00276281.pdf

    Sicherlich erfüllt er die uralte HiFi-Norm, für heutige Verhältnisse ist er jedoch nicht wirklich für audiophile Anwender gedacht. Eine Schallplatte gibt er aber gut wieder, denn die ist alles andere als "HiFi". Für MP3s und Co. reicht die Spezifikation des TDA2004R auch allemal aus. Er ist übrigens für automobile Anlagen, also Autoradios, gedacht und konzipiert.

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    Erfreulicherweise sind aber die meisten Widerstände mit einer Toleranz von 1% ausgerüstet. Große Abweichungen gibts also von der Seite her nicht.

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    Das Gerät in Betrieb. Sehr unerfreulich ist das Knacken beim Einschalten. Hier sollte man vielleicht einen größeren Kondensator verbauen, damit kein Knacken, sondern nur ein sanftes "Ploppen" beim Einschalten auftritt. Der Netzschalter tut jedoch genau das, was von ihm erwartet wird. Er schaltet das Gerät stromlos. Viele, auch hochpreisige Geräte, lassen sich heutzutage einfach nicht richtig ausschalten, sondern laufen im Bereitschaftsmodus, "StandBy" genannt und verbrauchen auch dann Strom.

    Messen wir mal die Spannungen. Einmal AC und einmal DC.

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    AC-Spannung nach dem Trafo im Leerlauf vor der Graetzbrücke, die mit einzelnen Dioden realisiert ist. Es sind 14,5 V. Die Aussage auf dem Trafo stimmt also und es gibt keine Überspannungen.

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    DC-Spannung nach dem Gleichrichten und Glätten an Pin 6 (Masse) und Pin 9 (Plus) vom Schaltkreis. Es sind knapp 18 V. Auf eine Siebung und Stabilisierung wurde verzichtet, dennoch brummt nichts. Auch hier sind keine Überspannungen aufgetreten. Die Spezifikationen des TDA2004R werden also sauber eingehalten. Der Schaltkreis verträgt aber auch mal höhere Spannungen, wie aus dem Datenblatt zum Schaltkreis zu entnehmen ist.

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    Das Gerät hat einen echten Schutzleiteranschluß, der ordnungsgemäß am Gehäuse angebracht ist. Im Falle eines Falles fliegt hier der Fehlerstromschutzschalter raus. Das ist gut.


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    Klanglicher Test und Leistung

    Ab hier wird es vorerst subjektiv. Messungen mit Oszilloskop reiche ich nach.

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    Das kleine Gerät soll meine kleinen Kompaktlautsprecher mit 8 W bei 4 Ohm mit ausreichend Power versorgen. Diese kleinen Dinger habe ich mal für nen 10er bei Ebay ersteigert und sind für meinen PC zum Spielen und Musik hören genau richtig. Sie klingen auch nicht schlecht, für ein Zweiwege-System. Für meinen Zweck reichen sie allemal.

    Der Erste Eindruck nach dem Einschalten war das schon erwähnte Knacken. Ein größerer Glättungs-Elko und / oder eine Einschaltstrombegrenzung dürfte das Problem aber lindern. Es ist nicht extrem oder besonders laut, dennoch ist es da.
    Der Lautstärkesteller ist rastend. Nicht mein Geschmack, aber was soll's. Das verhindert wenigstens den Schreck, wenn man versehentlich dran kommt und die Lautstärke verstellt.
    Im Netz liest man von Varianten, die ein lineares, anstatt ein logarithmisches Poti dafür verwenden. Dies dient zur gehörrichtigen Einstellung. Das sollte man den chinesischen Kollegen aber nicht übel nehmen, da die Normen dies jeweils unterschiedlich regeln. So ist in Europa ein Poti mit "A"-Charakteristik linear, in der amerikanischen Norm jedoch logarithmisch. Feinstes Chaos.
    Mein Exemplar leidet nicht unter diesem Problem. Dennoch werde ich das Poti tauschen. Ich mag einfach das Rasten nicht.

    Zum Klang:
    Das subjektive Klangbild ist erstmal erfreulich gut. Kein Brummen oder Verzerrungen im normalen Bereich der Zimmerlautstärke. Auch Höhen und Tiefen klingen nicht so schlecht. Etwas rauh vielleicht, aber das liegt vielleicht an meinen röhrenverwöhnten Ohren. Die Höhen sind im normalen Bereich gut. Insgesamt klingt der Verstärker nicht anstrengend. Die Tiefen könnten etwas besser aufgelöst sein. Klassische Musik ist nicht unbedingt die Stärke. Für stark perkussive Musik jedoch völlig in Ordnung.

    Unter Vollast wird das Klangbild deutlich unruhiger, wie bei allen Verstärkern, denn der Klirrfaktor steigt an.

    Leistung:
    Der Schaltkreis liefert maximal 2x 12 W bei 2 Ohm und einer Spannung von 16 V.
    Es liegen jedoch 18 V an. Rechnen wir mal:
    Da der Lautsprecher mit AC funktioniert, bedeuten 18 V Betriebsspannung eine Spitzenspannung von 9 V nach oben und nach unten. Die Effektivspannung ist um den Faktor ~1,4142 (Wurzel 2) geringer, das macht also rund 6,36 V (AC). Bei einer Last von 4 Ohm beträgt die Leistung nach U² : R = (6,36 V)² : 4 Ohm = ~10.125 W. Ziehen wir die 125 mW für die Elektronik ab, so haben wir 10 W pro Kanal. Der Wirkungsgrad wird mit 70 % angegeben, heißt also, der Chip nimmt etwa 13 W pro Kanal auf. Eigentlich nicht schlecht.

    Genaue Messungen folgen am Wochenende.

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    Fazit:

    Ich habe schon Schlimmeres gesehen und bin echt überrascht. Das Gerät ist nicht komplex und kompliziert gebaut. Der Klang geht für den Preis und den angegebenen Zwecken völlig in Ordnung. Ein hochwertiges HiFi-Gerät darf man jedoch nicht erwarten.
    Den Kauf bereue ich nicht. Ich werde aber eventuell ein paar kleinere Dinge ändern, zumindest der Lautstärkesteller muss weg. Im Datenblatt von ST stehen ein paar Dinge drin, womit man den Schaltkreis beeinflussen kann und ich habe vor, dies zu tun. Den Glättungs-Elko tausche ich auf jeden Fall.
    Die Trennung zwischen den Eingängen ist mir persönlich zu gering. Manchmal kann man die anderen Eingänge hören, wenn der Eingangspegel viel zu hoch gewählt ist. Das kann man aber verschmerzen und durch Bewegen des Schalters in den Griff bekommen. Der "3D-Effekt" bewirkt etwas nicht näher spezifizierbares und ist eher unbrauchbar. Vielleicht benötigt man dafür den richtigen Lautsprecherabstand. Ich weiß es nicht und empfehle, diesen Effekt nicht zu nutzen.

    Ich bin mit dem kleinen Etwas zufrieden. Ich habe schlimmes erwartet und wurde summa summarum positiv überrascht. Der kleine Verstärker eignet sich für all diejenigen, die keine großen Ansprüche stellen und wenig Platz haben. Richtig gut ist er nicht, aber eben auch nicht richtig schlecht.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    5 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (23. November 2017 um 21:46)

  • Sehr interessanter und ausführlicher Test!
    Wenn man das Innenleben vergleicht und den Preis in Betracht zieht, sind das Welten gegenüber dem kleinen "Scythe" (non-Pro).
    Schnieke kleine Kiste, bin auf genauere Messungen gespannt :spitze:

  • Oh, das Teil steht auch seit Jahren in meiner Küche. :thumbup:
    Ja, ich war damals auch überrascht. besonders über die 105°C Elkos. Es gibt wirklich schlimmeres.
    Und der einzelne Verstärker IC (für Autoradios) ist auch ok. Weniger Fehlerpotential beim Entwurf.

    Ich habe den damals gebraucht für 20€ gekauft.

    Come to the dark side, we have cookies!

  • Wie ist denn der "Einsatzfall" von solch einem Gerät? Was hast Du damit vor?
    Außerdem dachte ich immer das Schallplatte der Inbegriff von "HiFi" ist? Aber stimmt schon, wirklich "HiFi" ist eben doch DAT! :D

    Permanent aufgebaut:
    A7V133, Athlon 1,4GHz, 512MB, GeForce3 Ti200 128MB, SB Live! X-Gamer
    Für die LAN:
    TUSL2-C, PIII-S 1,4GHz, 512MB, GeForce2 GTS 32MB, 2x Monster II 12M, SB Live!
    TUSL2-C, PIII-S 1,4GHz, 512MB, GeForce2 GTS 32MB, 2x Monster II 12M, SB Live!
    CUSL2-C, PIII 933MHz, 512MB, G400 Max 32MB AGP, 2x 3D Blaster Voodoo² 12MB, SB Live!
    CUSL2-C, PIII 933MHz, 512MB, G400 Max 32MB AGP, 2x Monster II 8MB, SB Live!

  • Wie ist denn der "Einsatzfall" von solch einem Gerät? Was hast Du damit vor?
    Außerdem dachte ich immer das Schallplatte der Inbegriff von "HiFi" ist? Aber stimmt schon, wirklich "HiFi" ist eben doch DAT! :D


    Das kleine Dings soll die Lautsprecher am PC treiben. Die haben 8 W und der Verstärker macht 10. Außerdem hab ich da mal nen Gehäuse, wenn mein Eigenbau fertig ist :D

    Für mich ist eigentlich die CD noch immer das Höchste der Gefühle bei Musik. Sicherlich gibts auch Medien, die der CD technisch haushoch überlegen sind ("DVD-Audio" z.B.), aber bei diesen Formaten muss ich schon die "biologischen Grenzen des Gehörs" beachten. Z.B. bedeuten 48 kHz Samplingfrequenz eben 24 kHz Analogbandbreite. Ich wage zu bezweifeln, daß ein erwachsener Mensch in der Lage ist, diese Frequenz (24 kHz) zu hören. Die meisten können nicht mal diese "Ultraschall"-Marderschreck-Anlagen an Autos oder das nervige Pfeifen von Röhrenfernsehern (15.625 Hz) hören und das ist schon extrem deutlich wahrzunehmen, weil die Frequenz relativ niedrig ist und auch enorm laut.

    Ich verschieben die Messungen auf morgen. Ich hab grad so paar kleinere Magenprobleme und da schone ich mich lieber nen bisschen.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    Einmal editiert, zuletzt von CryptonNite (25. November 2017 um 15:48)

  • Und da gäbe es Menschen die meinen würden, es müsse 24-bit 96kHz FLAC sein. ;) Najo, wer weiß, vielleicht gibt es den Menschen ja, der den Unterschied raushört, ich hab meine Grenzen bei --vbr 6 AAC-LC und 320kbit mp3 jedenfalls gefunden, sogar bei schwierig zu kodierenden Inhalten, wie z.B. E-Gitarren.

    PS.: Nachdem die Elkos quasi-gefälscht sind, wird die 105°C Spec wohl genauso einfach erfunden sein? Ich mein nur... Wenn schon "Rukycon" (hust) drauf steht, wie soll man dann noch der Temperaturspezifikation Glauben schenken? :rolleyes:

    1-6000-banner-88x31-jpg

    Stolzer Besitzer eines 3dfx Voodoo5 6000 AGP Prototypen:

    • 3dfx Voodoo5 6000 AGP HiNT Rev.A-3700

    [//wp.xin.at] - No RISC, no fun!

    QotY: Girls Love, BEST Love; 2018 - Lo and behold, for it is the third Coming; The third great Year of Yuri, citric as it may be! Edit: 2019 wasn't too bad either... Edit: 2020... holy crap, we're on a roll here~♡!

    Quote Bier.jpg@IRC 2020: "Je schlimmer der Fetisch, desto besser!"

  • Praktisch gar nicht. Da das Ding aber kaum warm wird (auch nicht bei längerer Vollast, da das ganze Gehäuse kühlt), passiert da nix. Ist ja auch ein purer Analogverstärker im Klasse-B-Betrieb, laut Datenblatt. Da treten nicht permanent riesige Schaltströme auf.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • So, hier nun die versprochenen Messungen.
    Eins vorweg: Ich habe schlimmes erwartet, aber nein, der Verstärker bringt soweit ein sauberes Signal, bis zur Leistungsgrenze. Erstaunlich!

    Die Messungen erfolgten mit dem Programm "Test Tone Generator 4.6" als Demo. Die Tonquelle für den Verstärker ist meine Sound Blaster X-Fi Titanium, bei der alles abgeschalten und die beiden Klangregler in Mittelstellung waren. Dadurch kommen keine Verzerrungen zustande, bzw. sind vernachlässigbar klein.

    Ich hab nen recht einfaches Welec W2022A 200 MHz Oszilloskop, welches ich aufgewertet habe. Wer ebenfalls diesen Kasten sein Eigen nennt, der sollte unbedingt die quelloffene Firmware aufspielen. Dadurch wird das Oszi erstens recht schnell und zweitens erst richtig brauchbar. Für den Preis unschlagbar! Für meine Zwecke reicht es aus und in dem Frequenzband erwarte ich keine Verzerrungen durch eventuelle Filter oder HF-Effekte auf der Seite des Oszis.
    Das Rauschen im Eingang ist der Verstärkung geschuldet. Das Kabel und die Meßspitze wirken als Antenne.
    Gemessen wurde unter Last, Klangregler auf Mittelstellung (das sind ebenfalls bewusste Verzerrungen), am Chinch-Eingang und am Lautsprecherausgang bei maximaler Lautstärke.

    Erklärung der Oszillogramme:
    Gelb: Eingang, 1V / Div
    Grün: Ausgang mit Last (Lautsprecher), 5V / Div
    Lila: Eingang 1 - Eingang 2, 5V / Div - Mathematisch nicht korrekt. Eigentlich müssten beide Eingänge den gleichen Pegel haben. Na ja, was soll's...

    Die einzelnen Messergebnisse:

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    Anmerkung: Bei den letzten beiden Messungen hörte ich nichts mehr. Meine persönliche Gehörgrenze wurde überschritten. Interessanterweise bringt der Schaltkreis laut Messung auch diese Frequenzen noch durch, wenngleich die Verstärkung einbricht.
    Man sieht schön die Grenzbereiche, wo die Verstärkung einbricht. Man kann sagen, daß die untere Grenzfrequenz etwa bei 30 Hz liegt und die obere bei 17 kHz. Ganz ordentlich.

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    Hier eine Messung mit einem Musikstück als Signalquelle. Auch hier mit voller Lautstärke und mit voll aufgedrehten Klangreglern. Das Verzerren ist den Klangreglern geschuldet. Dies sind aber gewollte Verzerrungen, um das Klangbild anpassen zu können.

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/peak15kk5ps4.png]
    Maximaler Pegel bei 15kHz.

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/peak100zmpjk.png]
    Maximaler Pegel bei 100 Hz.

    Wir messen rund 6,25 V spitze und nach unten ebenso. Da hier eine Last anlag (Lautsprecher), ist das die effektive Spannung unter Last. Die Spannung steigt um ca. 3 V an, wenn man die Last wegnimmt. Wenn ich mich nicht täusche, dann sind das insgesamt 12,5 Vpp. Das ganze mal Wurzel 2 (1,4142) macht das ~17,6 V und ist damit deckungsgleich mit den Messergebnissen von oben. Heißt also, es sind tatsächlich ziemlich genau 10 W, die der Verstärker pro Kanal bringt, wie oben schon durchgerechnet.
    Beide Messpunkte sind minimal übersteuert, was allerdings mein Verschulden ist. man sieht aber die schöne Symmetrie beider Halbwellen und die gut aufeinander abgestimmten Endstufentransistoren des Schaltkreises.

    Fazit:
    Die 2x 50 W sind natürlich völliger Irrsinn, jedoch bringt der Verstärker sehr wohl seine 2x 10 W, so wie es auch im Datenblatt steht. Die Verzerrungen halten sich in Grenzen und ich hätte nicht gedacht, daß das Ding überhaupt einen sauberen Sinus bringt. Aber gut, der Chip ist entwickelt und somit seine Daten festgelegt. Da kann man also nicht viel tricksen.
    Wie gesagt: Wer nicht super-duper HiFi erwartet, der bekommt einen doch brauchbaren und kompakten Verstärker. "3D" ist unsinnig, jedoch die anderen Funktionen arbeiten einwandfrei.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    10 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (26. November 2017 um 17:42)

  • Wo bekommt man den?

    Permanent aufgebaut:
    A7V133, Athlon 1,4GHz, 512MB, GeForce3 Ti200 128MB, SB Live! X-Gamer
    Für die LAN:
    TUSL2-C, PIII-S 1,4GHz, 512MB, GeForce2 GTS 32MB, 2x Monster II 12M, SB Live!
    TUSL2-C, PIII-S 1,4GHz, 512MB, GeForce2 GTS 32MB, 2x Monster II 12M, SB Live!
    CUSL2-C, PIII 933MHz, 512MB, G400 Max 32MB AGP, 2x 3D Blaster Voodoo² 12MB, SB Live!
    CUSL2-C, PIII 933MHz, 512MB, G400 Max 32MB AGP, 2x Monster II 8MB, SB Live!

  • Die gibt es z.B. auch bei Amazon.
    Wir haben diesen Verstärker auch schon öfters bei Kunden "verbaut" die etwas günstiges benötigt haben. Aber man muss sagen wer keine all zu großen Ansprüche hat, das Teil erfüllt seinen Zweck. Rückläufer hatten wir noch keine, sprich die Dinger scheinen auch wirklich langfristig stabil zu laufen...
    Preis-/Leistung ist auf jeden Fall gegeben meines Erachtens nach.