Oh, passt ja gut, dass ich gestern die Netflix-Dokumentation "Unter dem Tellerrand" geschaut habe. Falls jemand sie noch nicht gesehen hat, das aber noch tun möchte geht es im Spoiler weiter.
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In der Doku geht es generell um eine Gruppe von Flacherdlern in den USA und ihre Flacherd-Konferenz. Die Jungs wollen auch "wissenschaftlich" nachweisen, dass die Theorie mit der flachen Erde stimmt - also kaufen sie für 20000 Dollar ein hochpräzises Gyroskop. Damit müsste sich ja die Erdrotation nachweisen lassen. Die Erde dreht sich in 24 Stunden um 360 Grad, also dreht sie sich in einer Stunde um 15 Grad. Sie messen also eine Stunde lang und siehe da: Am Gyroskop lässt sich genau die erwartete Drehung von 15 Grad nachweisen. Jetzt könnte man sagen: OK, ist unsere Theorie halt Quatsch. Aber Spinner Menschen mit kreativem Weltbild wären jetzt ja nicht Spinner Menschen mit kreativem Weltbild, wenn ihnen nicht noch eine Erklärung einfallen würde. Also die Erklärung: Strahlung sorgt dafür, dass sich die Lage des Gyroskops ändert. Also probieren sie es zuerst in einer Null-Gauß-Kammer (die wohl Magnetfelder abschirmt) und anschließend in einer Kammer aus Bismuth (oder so, ich weiß nicht mehr genau). Aber siehe da, auch in diesen Kammern zeigt das Gyroskop die erwarteten 15 Grad an. Von da an, wird das Ergebnis dann nicht mehr weiter diskutiert.
Und zum Schluß gibts noch ein schönes Experiment: Es werden Platten mit Löchern in der selben Höhe aufgestellt, dann leuchtet einer mit einer Lampe auf der selben Höhe wie die Löcher sind - bei einer flachen Erde müsste man den Lichtstrahl jetzt also durch die Löcher sehen. Man sieht aber nichts. Der am letzten Loch steht per Funk: "Jetzt mach mal die Lampe an." - "Die ist schon an." - "OK, dann halte sie jetzt mal über deinen Kopf." Und siehe da, plötzlich sieht man das Licht. Das ist dann auch leider das Ende der Doku, allerdings werden im Abspann noch ein paar Ausschnitte aus Youtube-Videos dazu gezeigt - auf gleicher Höhe konnte man das Licht natürlich nicht sehen, weil sich später heraus gestellt hat, dass dort "Unkraut" im Weg war, dann habe man das Experiment wiederholt und zu einem anderen Ergebnis gekommen, also sei das Experiment wissenschaftlich nicht eindeutig.
Auch ganz witzig: Eine der Protagonistinnen wird für ein Reptiloid gehalten, versucht das zu widerlegen, aber man glaubt ihr natürlich nicht. Ein anderer Protagonist wird auch bezichtigt von der Regierung beauftragt zu sein, die Bewegung zu untergraben.
Was das alles mit "Prä-Astronautik" zu tun hat? Nicht viel, aber es zeigt ganz nett wie so Leute denken, dass man eigentlich keinen Beweis bringen kann den sie glauben (nichtmal sie selbst können das), weil immer irgendwo noch eine weitere Erklärung an das Weltbild angeflanscht wird.
Edit: Hier im Thread wurde ja auch schonmal darauf verwiesen, aber hier nochmal der Hinweis auf Methodisch Inkorrekt, einem Podcast von zwei Physikern, die in jeder Folge vier wissenschaftliche Arbeiten erklären. Die beschäftigen sich in letzter Zeit auch viel mit Eso-Quatsch, insbesondere im Live-Programm.