Dennoch ist der Vergleich sehr interessant: Schließlich basieren beide Karten - wie alle 3dfx Karten - auf dem Voodoo Graphics von 1996. Natürlich wurde der Voodoo Graphics von Generation zu Generation weiterentwickelt. Optimierungen fanden statt, sinnvolle Features wurden integriert und der Takt gesteigert. Nie wurde ein vollkommen neu entwickelter Chip veröffentlicht.
Voodoo3 3000 und Voodoo4 4500 sind beide mit 166MHz getaktet, die Voodoo3 verfügt über 16 MB, die Voodoo4 über 32MB und beherrscht mehr Features, z.B. 32bit Rendering oder FSAA.
Sie sind sich also von den Eckdaten her sehr ähnlich:
Karte | Voodoo3 3000 | Voodoo4 4500 |
Takt | 166 MHz | 166 MHz |
Speicher | 16 MB SDRAM | 32 MB SDRAM |
Controller | 128 bit | 128 bit |
Bandbreite | 2,66 GB/s | 2,66 GB/s |
Megatexel Füllrate | 333 | 333 |
Megapixel Füllrate | 166 | 166 |
Dreiecksleistung | 7 Millionen | 7 Millionen |
Rendering | 16 bit color | 16 / 32 bit color |
FSAA | n/a | RGSS 2x |
Stencil-Buffer | n/a | +/8 bit |
Textur Größe | 256 x 256 | 2048 x 2048 |
Kompression | n/a | FXT1, DirectX, NCC |
Fertigungsprozess | 0,25 | 0,25 |
Render Pipelines | 1 | 2 |
Textureinheiten pro Pipeline | 2 | 2 |
AGP-Features | teilweise 2x | teilweise 4x |
APIs | Glide, OpenGL, Direct 3D | Glide, OpenGL, Direct 3D |
Das Voodoo3 Whitepaper hält einige zusätzliche Informationen bereit, hier gibt es ein Kompendium über den VSA-100, der auf der Voodoo4 verbaut ist.
Gewählt wurde ein etwas älteres System, dass jedoch ein durchaus realistisches System für die beiden Konkurrenten darstellt. Zusätzlich zu den beiden Hauptakteuren wurden noch Voodoo3 2000(teilweise), 3500 und Voodoo5 5500 als Anhaltspunkte getestet. Letztere ist mit 850MHz allerdings nichts vollkommen ausgelastet.
Bei Prozentangaben ist die Voodoo3 3000 als 100% gesetzt.
- Prozessor: Intel Pentium III 850MHz
- Mainboard: Tekram P6B40-A4X
- RAM: 2x 128MB Apacer Winbond PC 133
- Grafikkarte: 3dfx Voodoo3 2000, 3000, 3500, Voodoo4 4500, Voodoo5 5500
- Festplatte: IBM DTLA 307015
- Sound: Soundblaster 5.1 Player
- Softes: Windows 98SE, DX8.1, 3dhq 1.09 BETA 10.
- Spiele: Unreal, Unreal Tournament, 3DMark 2000
Unreal
Das im Juli 1998 veröffentlichte Spiel markiert einen Höhepunkt der Glide Ära. Es wurde den 3dfx Voodoo Karten konsequent auf den Leib geschneidert. Zum damaligen Zeitpunkt das grafisch beste Spiel, das hier vorgestellt wird.
Verwendet wird die Version 2.25F, da sie schneller als der Final Patch 2.26 ist und im Glidebereich ebenfalls perfekt funktioniert.
Unreal
Glide
Voodoo3 2000 | ||
Voodoo3 3000 | ||
Voodoo3 3500 | ||
Voodoo4 4500 | ||
Voodoo5 5500 |
Unreal 2.25F, 1024*786*16
Die beiden grün hervorgehobenen Kontrahenten liegen recht dicht beieinander, die Voodoo4 4500 ist 3,51% schneller als die Voodoo3. Allerdings muss sie sich der mit 183MHz getakteten Voodoo3 3500 geschlagen geben, die 111,27% der Voodoo3 3000 Leistung erreicht.
Unreal
Glide
Voodoo3 2000 | ||
Voodoo3 3000 | ||
Voodoo3 3500 | ||
Voodoo4 4500 | ||
Voodoo5 5500 |
Unreal 2.25F, 1280*1024*16
Hier kann die Voodoo4 die Voodoo3 3000 ein bisschen stärker distanzieren, sie ist 4,33% schneller. Die Voodoo3 3500 ist weiterhin bei 111% Leistung, die Voodoo4 4500 konnte also ein wenig Boden auf sie gut machen.
Unreal Tournament
Unreal Tournament wurde im September 1999 veröffentlicht und basiert auf einer weiterentwickelten Unreal Engine, hier mit dem finalen Patch 4.36 getestet. UT wurde stark auf Glide optmiert, jedoch nicht mehr so stark wie Unreal. Direct 3D und OpenGL sind genauso wie MeTal unterstützt. Auch von Unreal Tournament gibt es auf VoodooAlert eine Zusammenfassung.
Unreal Tournament
Glide
Voodoo3 3000 | ||
Voodoo3 3500 | ||
Voodoo4 4500 | ||
Voodoo5 5500 |
Unreal Tournament 4.36, 1024*786*16
Quasi ein Unentschieden, 0,27% ist die Voodoo4 nur schneller. Die Voodoo3 3500 ist dank höherem Takt 4,98% vor der Voodoo3 3000
Unreal Tournament
Glide
Voodoo3 3000 | ||
Voodoo3 3500 | ||
Voodoo4 4500 | ||
Voodoo5 5500 |
Unreal Tournament 4.36, 1280*1024*16
Hier ist der Unterschied schon ein bisschen deutlicher, 1,65% ist die Voodoo4 4500 schneller, die Multimedia Voodoo3 erreicht 109,83%.
Unreal Tournament
Direct3D
Voodoo3 3000 | ||
Voodoo3 3500 | ||
Voodoo4 4500 | ||
Voodoo5 5500 |
Unreal Tournament 4.36, 1024*786*16
2,72% ist die Voodoo4 4500 schneller, damit übertrifft sie erstmalig die Leistung der Voodoo3 3500 (101,75%)
Unreal Tournament
Direct3D
Voodoo3 3000 | ||
Voodoo3 3500 | ||
Voodoo4 4500 | ||
Voodoo5 5500 |
Unreal Tournament 4.36, 1280*1024*16, Direct3D
Unter der erhöhten Auflösung ein vollkommen neues Bild, 22,08% ist die Voodoo4 schneller als die einbrechende Voodoo3 3000. Auch die Voodoo3 3500 kann dem nichts entgegensetzten und muss sich mit 103,05% zufrieden geben.
3DMark 2000
Der 3DMark 2000 von Futuremark, ehemals MadOnion, ist ein oft verwendeter theoretischer Benchmark. Die Aussagekraft von 3D Mark ist teilweise sehr gering, Ursache ist hierfür unter anderem die Tatsache, das die Entwickler oft zu sehr auf neue Techniken setzten, die in realen Anwendungen, also Spielen, erst in einigen Jahren verwendet werden. Somit ist der Name Futuremark ein gut gewählter Firmenname.
Die Version 2000 kam zum Einsatz, da sie zeitlich sinnvoll erscheint und die getesteten Karten innerhalb der 3DMark-Serie nahezu identische Chancen haben.
3DMark 2000
Direct3D
Voodoo3 2000 | ||
Voodoo3 3000 | ||
Voodoo3 3500 | ||
Voodoo4 4500 | ||
Voodoo5 5500 |
3DMark 2000, 1024*786*16
Hier ist die Voodoo4 4500 wiederum schneller als die Voodoo3 3000, 2,76% mehr Leistung kann sie erreichen. Allerdings ist die Voodoo4 auch hier wieder der Voodoo3 3500 unterlegen, die 107,37% Leistung erzielt.
Der Test zeigt, dass Voodoo3 3000 und Voodoo4 4500 trotz gleicher Taktung unterschiedliche Performance abliefern. Die Voodoo4 ist durchgängig schneller, jedoch nur unter UT @ D3D schneller als die Voodoo3 3500.
Da beide Karten den gleichen Treiber verwendet haben, sollte ein besserer Treiber für die Voodoo4 nicht zählen, sie ist schlicht besser als ihr Vorgänger mit gleichem Takt, das darf man jedoch wohl auch erwarten.
Dies spricht für einen weiterentwickelten Chip, der optimiert, jedoch nicht im geringsten revolutioniert wurde.
Bei Unreal Tournament 4.36, 1280*1024*16, Direct3D kann man hingegen von einem deutlichen Sprung sprechen. Hier trumpft die Voodoo4 kräftig auf und lässt die Voodoo3 Riege klar hinter sich.
Es scheint, als habe 3dfx ganz gezielt - im Wissen, dass Glide nicht mehr die Rolle wie zuvor spielt - den Direct 3D-Teil des Chips verbessert. Dem widerspricht zwar ein wenig der 3DMark 2000 Bench, jedoch sollte er mit seinem geringen Praxisbezug nicht als Maßstab genommen werden. Unter realen Bedingungen ist die VSA-100 bestückte Karte deutlich besser, kann aber natürlich auch die 16MB an zusätzlichem Speicher nutzen. Allerdings ist der Vorsprung nicht so groß, wie man es im Vergleich zu einer Voodoo3 zuvor hätte erwarten dürfen.