Strauchdieb sandte mir letztens sein Shuttle Mainboard zu mit der Bitte, daß ich die defekten Kondensatoren tauschen würde. Dies habe ich erledigt und gleich mal das Board gereinigt. Der Staub saß teilweise recht hartnäckig, aber Alkohol ist eine tolle Lösung
Ein paar kleinere Tests habe ich mit dem Board auch gemacht, schon allein um zu wissen, ob die Reparatur etwas anderes beschädigt haben könnte (hat es nicht).
Die drei defekten Kondensatoren vom Typ 1500 µF / 10 V vom Billigstanbieter "OST" wurden von mir durch Rubycons ersetzt. Die sind zwar etwas höher als die originalen, aber dafür stimmen die elektrischen Parameter und die Qualität. Alle anderen Kondensatoren habe ich gelassen, da diese noch gut sind und innerhalb ihrer Spezifikation korrekt arbeiten.
Gearbeitet habe ich hier erstmals mit bleifreiem Lötzinn. Ist zwar etwas ungewohnt, daß eine saubere Lötstelle nun nicht mehr schön glänzend ist sondern matt, aber man gewöhnt sich daran. Funktioniert eigentlich ganz gut.
Nach dem Tausch der Kondis habe ich das Board natürlich getestet.
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So kam das Board zu mir. Wie man sieht kann man nur ne Voodoo 4 4500 AGP oder "PCI-Voodoos" mit dem Board verpaaren.
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Ein FN41 in der Rev. 2.0 mit nVidia nForce 2 IGP-Chipsatz ("Crush18").
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Staub war überall.
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Schmutz und eine dunkle, nicht näher analysierte Substanz aus gewöhlicher Materie
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Die Rückseite...
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Dies sind die drei Patienten.
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Das Board nach der Behandlung mit Alkohol und nem Pinsel.
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Graußig, die Teile. Womöglich ist diese schwarze Substanz Elektrolyt aus den Kondis? Man weis es nicht.
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Die drei neuen Rubycons.
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Die Lötstellen nach der Reinigung. Auch hier ist Alkohol nen probates Hausmittelchen...
Nicht erschrecken, wenn die matt und blass sind, das ist normal
Damit war die Lötarbeit beendet und ich machte mich auf die Feuertaufe bereit. Wird das Board laufen? Habe ich etwas beschädigt?
Als Grafikkarte setzte ich eine GeForce FX5600 von Leadtek ein. Als RAM kam der lustige XMS "BlingBling" RAM von Corsair zum Einsatz.
Der Kühler war ein alter Boxed-Kühler, allerdings ohne passenden Lüfter. Also schnell mal in die Restekiste geschaut und nen Adapter für nen 80er Lüfter draufgelegt. Es sollte ja nicht bombenfest sein, sondern einfach nur funktionieren. Ein Provisorium also.
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Laufen tuts schon mal, zumindest drehen sich die Lüfter. Ich habe vor vielen Jahren mal das Lüfterkabel verlängert. Unterm Kühler befindet sich ein Athlon XP 2500+. Ja, ein Barton.
Nachdem also die Frage nach Barton-Kompatibilität geklärt war, schaute ich mir mal das BIOS an...
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Unglaublich. Das Board war für ne Kasse bestimmt - wer würde die übertakten wollen?
Das Board macht FSB333 nativ ohne Probleme mit. Selbst OC wie hier im Bild geht damit. Das BIOS lässt aber nur einen FSB bis 200 MHz zu. Das Ändern des Multis findet sich nicht im BIOS.
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Hier ein BIOS-Screen mit übertakteten Settings. 2200 MHz (200 x 11) bei 1,65 V macht die CPU stabil, soviel weis ich davon noch. Darum kaufte ich diese CPU auch vor einigen Jahren TM30 ab. Die geht auch ziemlich gut bei 2500 MHz.
Fazit:
Das Board ist 100% einsatzfähig. Die Kondis sind getauscht, Bartons sind möglich und stabil ists auch.
Seit heute ist das Board wieder zu seinem Besitzer unterwegs.