Maxhütte in Sulzbach Rosenberg

  • Die ist ja Pleite geschlossen und ausgeschlachtet worden ein trauer spiel wie ich finde... und zeigt nur das vor nichts mehr halt gemacht wird und absolute Rücksichtslosigkeit herscht!

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  • Also ich muß dazu erklären:


    Die Maxhütte ist dicht da darf keiner rein... ist absolut baufällig...


    aber für Grufties wie meinen Engel und mir genau das richtige...


    Wozu gibt es löcher im Zaun^^^und seiten straßen wo einer keinen Sieht wenn man diese nutzt

    Die Fotos sind vom Sonntag letztes Wochenende...(meine Freundin hat die geschossen!)
    Also sozu sagen war das Hausfriedensbruch ....


    Es war eine Roheissenhütte mit Stahlwalzwerk!

    Und sollte als Denkmal erhalten werden... man sieht wie effektive die das erhalten!!!


    Da sind zum beispiel 2 Dampfmaschinen drin von 1936 und die andere aus den 20er jahren .... und einen endlosseil winde... die auch so alt ist...
    das alles wird verkommen gelassen .....


    ich finde es ist eine schande!

  • Der Kommentar meiner Freundin über das gesehene:


    Da steh ich nun ehrfürchtig vor dem Hochofen, der stolz und mächtig alles überragt. Wie ein stummes, anklagendes Monument ragt er in den grauverhangenen Himmel. Zeuge einer vergangenen Zeit, die niemals wiederkehrt. Er hat ausgedient. Er ist überflüssig und jeglicher Funktion beraubt. Die dicken, bulligen Cowpertürme dahinter teilen mit ihm sein trauriges Schicksal.
    Gedankenversunken stapfe ich hinter der lebhaften Besuchergruppe über den staubigen Platz. Die leblose Hütte verursacht mir ein melancholisches, Gefühl. Erinnerung an früher taucht auf. Noch vor einem Jahr war hier alles voller Leben und Geschäftigkeit. Es hat gebrodelt, gedampft, gepoltert und geraucht. Arbeiter liefen hin und her. Bodenständige Männer, die den Kampf mit dem Element Feuer aufnahmen, tagein, tagaus, und dabei doch so menschlich geblieben sind. Ihre herzliche Freundlichkeit, die Kameradschaft untereinander und ungebrochene Treue zur Hütte haben mich tief berührt.

    Aus der dunklen Halle des Stahlwerks weht uns ein eiskalter Hauch entgegen. Wir gehen mehrere schmale Eisentreppen rauf und runter. Schwarzer Staub bedeckt jeden Zentimeter von Türen, Geländern, Treppen. Jetzt stehen wir unterhalb der riesigen, Respekt einflößenden Konverter. ‚Sie sind nur noch nutzlose, ausgediente Relikte einer nie wiederkehrenden Zeit. Früher sprühten sie hellen Funkenregen weit in die Halle hinein. Walzten eine lodernde Feuerwand um sich herum. Sie tauchten die Halle in rotgoldenes Licht. Lautes Scheppern und poltern war zu hören. Metallischer Geruch erfüllte die stickige, heiße Luft.
    Jetzt erschlägt mich fast die Totenstille. Ist es nur die Kälte, die mich frösteln läßt? Die Luken des Daches lassen gerade soviel Licht in die Halle, daß man sich orientieren kann. Dort oben gurrt eine Taube. Das Dach knarrt ab und zu im Wind. Aus einem dunklen Nichts hängt reglos ein riesiger Haken über unseren Köpfen, wartet auf seinen Einsatz. Wartet umsonst auf die nächste Pfanne mit glühendem Roheisen. Die Atmosphäre ist beklemmend. Doch dann schweift mein Blick hinab zum Hallenboden. Ãœber die dicke Dreckschicht breitet sich tausendfaches Glitzern von Graphit. Es sieht überidisch schön aus. Wie schwarzer Schnee. Dieser zauberhafte Anblick hat etwas Tröstliches und gleichzeitig Tragisches. Ein letzter Gruß der Hütte.
    Mich durchrieselt ein seltsamer Schauer von Vergänglichkeit. Ich fühle mich jenseits der Zeit.

    Weiter hinten ragt über mehrere Stockwerke die riesige Stranggußanlage. Ein schweigender Koloß, verdammt zur Untätigkeit. Dann stehen wir mitten auf der Walzstraße. Früher ein höchst gefährlicher Ort. Im Geiste seh ich die rotglühenden Stangen unter lärmendem Gepolter vorüberschießen. Ich dreh eine Walze mit dem Fuß.
    Nichts mehr rührt sich. Stille in der Hütte, unheimliche Todesstille, die uns anklagt: Es ist vorbei, für immer. Die Hütte hat ausgedient! Sie wird ausgeschlachtet werden, zerstückelt, zerstört, dem Verfall preisgegeben. Ich wünsche mir so sehr, sie möge weiterleben. Irgendwie.

    Doch - nichts ist für die Ewigkeit.

  • Da war die Maxhütte noch in betrieb nur ein bild als vergleich!

    da ist nur der Hochofen und das Kohlen beschickungswerk zusehen...
    das stahl werk hängt da noch alles dran, über die hälfte des werkes fehlt hier...
    im hintergrund ist der Schlackenberg sichtbar ... der giftige müll der bei so einen werk immer entsteht. fast 100 meter hoch.....


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  • Zitat

    Original von Darkgeneral
    wow, das nimmt euch ja voll mit, wusste ich garnicht das ein altes Fabrikgebäude einen mal ans Herz wachsen kann!

    :respekt:, dass ihr euch da so für einsetzt :)


    das ist doch nicht nur ein Fabrik gebäude.
    Es ist über einen Kilometer langes Fabrikgelände.
    Es wurde über 1000 jahre dort erz verarbeitet....

  • Naja, wir hatten hier auch Thyssen, GHH, Babcock und noch ne Menge mehr. Da wo früher die Thyssen Stahlwerke waren steht heut das Centro. GHH heißt nun MAN Turbo. Eine Kokerei wurde in eine Müllverbrennungsanlage umgebaut. Eine weitere Kokerei wurde abgerissen und dort auch ein Einkaufszentrum erichtet (anfang der 70iger). Unser Gasomater steht noch, und unser alter Wasserturm ist nun das wohnhaus eines Anwalts. Auf dem Gelände unseres Elektrostahlwerks (was vor kurzem noch in Betreib war), steht nun ein Fraunhofer Institut. Das alte Zementmischwerk wurde abgerissen und ein SeaLife wurde dort hingepflanzt. Auf dem Gelände unserer Zeche Osterfeld war 1999 die Landesgartenschau. Babcock wurde verkauft und heißt nun Babcock Hitachi. Unser letzter Förderturm der noch im Betrieb ist, dient zur Grundwasserhaltung (Seba kennt das Teil). Und unsere Turbinenhalle is jetzt ne fette Disco :D.

    In Duisburg steht noch ein Hochhofen den man betreten kann (ganz kostenlos, rund um die Uhr).

    So ändern sich die Dinge im laufe der Zeit!

  • waaah, das war schon immer mein traum in solch ruinösen hallen rumzustöbern.
    leider gibts das hier in der engen schweiz kaum, da braucht man den platz :(

  • Was noch wissenswert über die Maxhütte ist:

    Sie war der Kern der bayerischen Eisenbahnindustrie und bis zum Schluß der größte Arbeitgeber im Raum Sulzbach. In der Nachkriegszeit, als viele unter jämmerlichen Bedingungen hausten, gab es ein großes Wohnungsbauprogramm das von der Maxhütte finanziert wurde. Das war ein großer Schritt für die Bevölkerung!

    Die gesamte New Yorker U-Bahn fährt auf Maxhüttenschienen. Die Qualität der Maxhütte war unschlagbar. Nach der Schließung haben viele skandinavische Firmen protestiert, da ihnen dadurch einer der wichtigsten Zulieferer für Spezialstähle verloren gegangen war.


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    In der gesamten mehr als 150jährigen Geschichte gab es nur einen einzigen Streik auf der Maxhütte: Wer weiß es?

    Den Bierstreik!!! Bier sollte bei der Arbeit aufgrund von Unfallverhütungsvorschriften verboten werden. Dabei weiß doch jedes Kind, daß Bier die einzige Möglichkeit ist, Körper und Geist bei der schweißtreibenden Arbeit fit zu halten. Im Endeffekt haben sich dann Arbeitnehmer und Arbeitgeber darauf geeinigt, daß 1 Bier pro Schicht und Arbeiter genehmigt ist.
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    cu

    It's nice to be a Preiß - but it's higher to be a Bayer.

    Einmal editiert, zuletzt von _Voodoo³_ (10. Juni 2005 um 00:06)

  • Sehr nice Berichterstattung hutze :respekt:
    Also geht ihr da öfters hin oder war es etwas einmalliges? Wen ich mal in der Nähe bin würde ich mir das gerne auch mal anschauen.


    MfG,
    lao-koon

    Zitat von lao-koon

    "Kein Kauf ist umsonst!" :spitze:

  • Zitat

    Original von lao-koon
    Sehr nice Berichterstattung hutze :respekt:
    Also geht ihr da öfters hin oder war es etwas einmalliges? Wen ich mal in der Nähe bin würde ich mir das gerne auch mal anschauen.


    MfG,
    lao-koon


    naja man kann da rund rum schön spazieren gehen...
    wenn es schönes wetter ist.

    Ich war jetzt durch das loch im zaun 3 mal drin....
    hab leider nie die Maxhütte im betrieb gesehen.

    Meine Freundin war sehr oft drin auch wärend des Betriebes...
    Hatte da einige Bekannte...

  • hutzeputz: Also gehe ich richtig in der Annahme das ein "Besuch" im Bereich des Möglichen wäre (so dieses jahr noch)? Das schaut nämlich voll interessant aus.


    Greetz,
    lao-koon

    Zitat von lao-koon

    "Kein Kauf ist umsonst!" :spitze:

  • Zitat

    Original von lao-koon
    hutzeputz: Also gehe ich richtig in der Annahme das ein "Besuch" im Bereich des Möglichen wäre (so dieses jahr noch)? Das schaut nämlich voll interessant aus.


    Greetz,
    lao-koon

    kommst vorbei mit kleidung die sehr schmutzig werden kann....
    an einen sonntag kann man rein den an dem Tag keiner drin arbeitet.
    Weil die ja das werk Demontieren...

  • Ãœbel übel, das wird sicherlich noch seine Zeit in Anspruch nehmen mit der Demontage, was wird dann aus dem Gelände werden, kommt da was neues hin oder lässt man einfach Gras über die Sache wachsen? Solltet noch mehr Pics zur Erinnerun machen, solange das, ich nenne es mal Denkmal der deutschen Wirtschaft steht.


    Gute Nacht! :)

    Zitat von lao-koon

    "Kein Kauf ist umsonst!" :spitze:

  • Das ist alles übelst verseucht mit Schlacke und allen möglichen Schwermetall-Rückständen...

    1. Wenn die in dem Tempo weiter demontieren sind sie frühestens im Jahr 3000 fertig. Also des dauert noch ewig.

    2. So, angenommen die Gebäude sind alle abgerissen... Dann bleibt ein Kubik-Kilometer Sondermüll übrig. Der Schlackenberg müsste entsorgt werden, ebenso das gesamte Erdreich unter dem Werksgelände bis zu einer Tiefe von ich sag mal 30 Meter.

    Also wenn irgendwer dieses Gebiet sanieren wollte, dann müsste er finanziell im Bereich von Bill Gates liegen.

    --> Niemand hat so viel Geld. Deswegen wurschteln die lieber noch ein bisschen vor sich hin.
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    Das ganze sollte ja sowieso anders ablaufen. Irgendwann im Jahr 1998 oder so(Datum müsste ich erst nachschauen) ist ja unser großkotziger Ministerpräsident mitm Hubschrauber hergeflogen und hat mal wieder in der Wahlkampf-Schei.. gerührt...

    Da hat er alle möglichen tollen Versprechungen gemacht, daß ER ja dafür garantiert, daß das Werk nicht zusperrt... und in Wirklichkeit ist es für IHN ja das wichtigste, die Maxhütte zu erhalten....

    blablabla... Und meine sehr geehrten Damen und ähh Herren ähh, dieser Schröder hat doch ähh, wir in Bayern meine sehr geehrten Damen und Herren sind doch, ähh ein Freistaat!

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    cu

    It's nice to be a Preiß - but it's higher to be a Bayer.