Festplattencontroller abgeraucht --> Ersatz + Firmwarefrage

  • Richtig.

    Im alten ROM ist die Geometrie der Festplatte gespeichert. Dieser Schaltkreis muss auf den neuen Controller verfrachtet werden.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Aber ich sehe gar keinen Grund zu, das ROM zu transplantieren, wenn die Festplatte nach entfernen der Diode mit dem originalen Controller läuft, oder missverstehe ich hier was?

  • Man kann die Diode auch mit einem Stückchen Draht überbrücken. Dazu muss aber alles andere passen, sonst passiert womöglich noch schlimmeres.

    Nicht Brücken, offen lassen. Die Diode stirbt als Kurzschluss mit Absicht, sodass nicht noch mehr in den Tod gerissen wird. Nach entfernen der Reste läuft die Platte zu 95% wieder ganz normal, hat dann nur eben keinerlei weitere Schutzmechanismen mehr.

    Ich weiß, worauf du hinaus willst, allerdings muss das nicht so sein, wie du denkst. Möglich ist es aber, daß es sich um eine Opferdiode handelt.

    Das sollte eike mal durchmessen. Wenn Durchgang, dann hast du Recht.

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    Dennis_50300

    Einmal editiert, zuletzt von CryptonNite (23. März 2023 um 18:53)

  • Aber ich sehe gar keinen Grund zu, das ROM zu transplantieren, wenn die Festplatte nach entfernen der Diode mit dem originalen Controller läuft, oder missverstehe ich hier was?

    Also soweit ich weiß und gelesen habe, steht nicht fest, ob die Diode ein Kurzschluss ist, oder nicht. Es steht nur da, daß mit dem alten Controller nichts passiert. Das kann beides sein. Sie zu tauschen ist in beiden Fällen nicht falsch.

    eike sollte wenn möglich mal die Diode mit nem Vielfachmesser prüfen.

    Macht sie Kurzschluss muss sie raus, ist ihr Widerstand unendlich, muss ne neue oder ne Drahtbrücke rein. Eins von beiden.

    Da die Beschriftung nicht mehr lesbar ist, lässt sich der Typ auch nicht genau festlegen. Es liegt aber nahe, daß es der gleiche Typ wie die Diode darunter ist.

    Edit:

    Wenn die obere Diode vom gleichen Typ wie die untere ist, dann hast du Recht und es handelt sich um eine Suppressordiode.

    Dann reicht ein Auslöten der alten Diode hoffentlich aus. Einen Versuch ists wert, nachdem Biers Vorschlag eines Backups mit neuem Controller gemacht wurde.

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    Dennis_50300

    4 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (23. März 2023 um 19:58)

  • Soo, ich danke ersteinmal für die rege Diskussion.

    Ich habe festgestellt, das bei gleicher PCB Revision unterschiedliche Bauteile auf beiden Platinen vorhanden sind :(

    Vermutlich durch unterschiedliche Lieferanten, oder Herstellzeiträume. Das Platinenlayout ist ja auch gleich,

    es sind nur bei meinem Board weniger Stellen belegt. Jetzt erst fallen mir auch die Zahlen auf: 52 15 (Spenderboard) und 2215 - 51 (defektes Board)

    Könnte KW 22 Jahr 2015 sein. (Mitte Mai. Platte ist vom Sept 2015.) passt. Also ist das Spenderboard jünger, etwa aus Dez 2015...

    Beurteilen kann ich das zummindest in dem Bereich wo es geraucht hat. Es ist daher nicht direkt möglich auf das durchgebrannte Bauteil zu schließen:

    Durchgangsprüfung kann ich machen. Charmant wäre es natürlich die Platte ohne diese Opderdiode wiederzubeleben...

    Interessant auch die Frage, was passiert wenn ich die Hdd mit dem Ersatzcontroller auslese. Das werde ich zunächst einmal machen.

    Einmal editiert, zuletzt von eike1598 (23. März 2023 um 21:45)

  • Okay, das ist auch ne Suppressordiode.

    Vermutlich ist eine für 12V und eine für 5V.

    Du solltest die defekte Diode auslöten können.

    Bleibt nur zu hoffen, daß die Diode als erstes und schnell gestorben ist, damit alles andere geschützt war.

    Falls nicht, nen Ersatzteilspender haste ja. ROM tauschen geht dann immer noch.

    Ich nehme an, daß es die Diode für 12V ist, denn ich denke mir, wenn die Versorgungsspannung 12V beträgt, muss irgendwo nen Spannungswandler für 5V sitzen. Wahrscheinlich auf der kleinen Anschlußplatine, wo der USB auch drauf sitzt.

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    Dennis_50300

    Einmal editiert, zuletzt von CryptonNite (23. März 2023 um 22:00)

  • Suppressordioden - wäre das nicht bei einer V4 / V5 / V56K als Schutz der 2.85V Rail interessant?

    Ich habe noch nicht nachgesehen welche Werte es gibt, aber ist die als Crowbar schnell genug? Nach dem was ich weiß ja, oder?

    Auf dem Bild sieht es so aus, das die Dioden in Sperrichtung betrieben sind.

    - Backfire -

  • Na ja, man kann sie auch "Transient Voltage Suppressor" nennen, wenn man sich wie Politiker hochgebildet geben möchte. Man kann auch "Residual Current Device" für "Fehlerstromschutzschalter" verwenden. Klingt unglaublich intelligent...

    Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, den eh schon viel zu vage ausgelegten und wenig geschützten Spannungsregler der Voodoos per Kurzschluss bei Überspannung abzuwürgen. Dann lieber ne Klemmschaltung mit fettem Triac oder Thyristor.

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    Dennis_50300

  • In diesem Fall von der Festplatte würde ich nicht von einer Supressordiode ausgehen, sondern von Verpolschutzdioden. Man brauch ja nur mal den Leiterbahnweg vom SATA-Stromanschluss zur Diode rückverfolgen, dann sieht man, dass der + der Diode an Masse und der - der Diode an 12V geht.

  • Suppressordioden haben leider eine hohe Toleranz.

    Im Industriebereich mit 24V Supply werden deshalb gerne Spannungswandler mit 60V maximaler Betriebsspannung und eine Suppressordiode verwendet.

    Diese ist so ausgelegt, dass diese bei 24V keinen nennenswerten Leakage hat und bei 55v voll leitend ist.

  • In diesem Fall von der Festplatte würde ich nicht von einer Supressordiode ausgehen, sondern von Verpolschutzdioden. Man brauch ja nur mal den Leiterbahnweg vom SATA-Stromanschluss zur Diode rückverfolgen, dann sieht man, dass der + der Diode an Masse und der - der Diode an 12V geht.

    Bei ner handelsüblichen Festplatte mit verpolsicherem Anschluss? Kann man machen, aber warum? Und warum sollte man dann einen Kurzschluss hervorrufen, wenn man die Diode einfach auch in Reihe schalten kann und somit bei Falschpolung einfach gar nichts passiert?

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    Dennis_50300

    Einmal editiert, zuletzt von CryptonNite (24. März 2023 um 15:24)

  • Ja, das gab es früher in den 80er und 90er Jahren in Autoradios und Funkgeräten, als es noch keine so guten Shottkys mit nur 0,15V Spannungsabfall gab.

    Wir nannten diese "Idioden" - für Jene, die ein Gerät verpolt anschließen wollten.

    - Backfire -

  • Da kann ich mir das vorstellen, habe selbst schon die Brechstange benutzt, allerdings immer in Verbindung mit einer flinken Sicherung, die ich dann durchgeschmolzen habe.

    Nur erschließt sich mir der Sinn als Verpolschutz nicht, wenn die Anschlüsse bereits verpolsicher sind. Eine versehentliche Überspannung durch beispielsweise ein defektes Netzteil eher.

    So ähnlich funktioniert auch die Schutzbeschaltung meiner Voodoo 5.

    Beim Überschreiten eines Grenzwerts wird die Stromzufuhr gekappt und durch einen bewusst herbeigeführten Überstrom eine Sicherung gekillt.

    Warum? Damit auch nach Wiedereinschalten die Karte stromlos bleibt, denn wir Menschen neigen dazu, es einfach nochmal zu probieren. Man kann eben seine Menschlichkeit nicht überwinden. :D

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    Dennis_50300

  • CryptonNite, denk dran, du musst Logisch Denken, Testen und dann Feststellen :) Und zwar bevor du die Dokumentation liest!!!!!

    1. Dump den Festplatteninhalt, mit dem neuen Controller mit dd, dann haben wir schon mal etwas liegen.

    2. Entferne die Diode auf dem alten Controller, starte die Festplatte mit dem alten Controller hoch. Und schau was passiert.

    Sollten die Daten kritisch sein, sende die HDD in ein Labor.

  • Na ja, so sind auch Suppressordioden verschalten, verstehste? Laut Datenblatt sinds auch Suppressordioden.

    Deine Argumentation ist nachvollziehbar und aus der Sicht auch nicht falsch.

    Vielleicht sollen die Dinger auch beides bezwecken. Denkbar wäre es und das wäre wohl auch das billigste, wenn man so darüber nachdenkt.

    Allerdings ist das Stecksystem von SATA so gebaut, daß man es nicht verpolen kann.

    Aber ich kenne einen Fall aus meinem Arbeitsleben:

    Da war an Motoren so Stecker ähnlich dem Stromanschluss auf Mainboards verbaut. Die sind auch verpolsicher, weil man den Stecker nicht ohne weiteres andersrum zusammenstecken kann.

    Die Leute auf der Baustelle haben die Stecker allerdings teilweise mit ner Wasserpumpenzange zusammengedrückt... Und dann hat man sich gewundert, warum es geknallt hat... :topmodel:

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Die Leute auf der Baustelle haben die Stecker allerdings teilweise mit ner Wasserpumpenzange zusammengedrückt... Und dann hat man sich gewundert, warum es geknallt hat... :topmodel:

    Siehste, da hat jemand Logisch Gedacht, getestet, und Festgestellt das es Scheiße war! Und das ganz ohne Doku lesen!!!