So jetzt Mal was zur Abwechslung hier!
Zuerst rinnts wie Sau, wo es nicht soll, und dann drückt man den Knopf und es geht überhaupt nichts mehr! Und da es eher schlecht ist, wenn das Klo nicht mehr funktioniert (noch dazu am Feiertag), und der Mist auch noch ein Teil ist (Spülkasten+Toilette sind miteinander verbaut, kein Wandspülkasten) kann man den nicht Mal einfach tauschen.
Dabei war das Mal irgendso ein sauteurer Luxuslokus von Laufen. Ein >15 Jahre alter halt.
Allem voran muß man sagen: Ich habe noch nie an Sanitäranlagen herumgeschraubt. Ich kenne mich also genau null aus. Ich hab ja Zeit meines Lebens noch nicht Mal'n Wasserhahn angeschlossen!! Aber schaun wir Mal. Hier das bedrohliche Äußere des versagenden Sanitärapparatus, wieder gilt bei allen Bildern das Klicken um zu Vergrößern:
Schön und gut, dann schraubt man halt diesen stylischen Chromkubbel oben ab, und kann in die diabolischen Tiefen des Spülkastens eindringen. Und da drin wartet natürlich der Kalk ganzer Generationen (wobei das Bild die Innenapparatur schon tlw. gereinigt zeigt, das war noch schlimmer):
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Die komplette Spülmechanik befindet sich also in diesem geschlossenen Zylinder in der Mitte, wie ich durch Rumfummeln unten rum (*hust*) habe feststellen können, dort läßt sich der Pfropfen händisch anheben, wenn man geschickt genug ist. Unter der Angst irgendwas zu zerreißen habe ich schließlich herausgefunden, daß der Zylinder per Dreheinrastverschluß sitzt. Ein kurzer, kräftiger Ruck gegen den Uhrzeigersinn, und er ist draußen. Rechts kann man übrigens das Zulaufventil sehen, wo es mir später durch Entkalkungsversuche gelungen ist es komplett zu verstopfen inkl. der Zuleitung selbst. Mußte ich dann auch noch abbauen, zerlegen und reinigen. Aber egal. Widmen wir uns dem Zylinder. Selbiger läßt sich durch Anheben zweier Schnappverschlüsse in zwei Teile zerlegen. Dann sehen wir (fast) das hier:
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Hier ist leider bereits die Version nach dem ersten Reparaturversuch und nicht die gebrochene zu sehen. Oben ist aber ein Bild dabei, welches erklären sollte, wo der Schaden sitzt, und warum er aufgetreten ist. Die fortschreitende Verkalkung hat den Innenzylinder wohl ein wenig zu schwergängig werden lassen, womit über die Jahre zunehmend Kraft auf die Drehachse ausgeübt werden mußte. Diesen Donnerstag hat die ungeschickte Konstruktion letzten Endes versagt, und die Plastikachse ist gebrochen wie angezeigt. Da man dieses Ersatzteil nicht mehr bekommt (Laufen liefert nur Teile bis 2009 zurück, pfh.), mußte ich es reparieren.
Leider war der Superkleber den ich wie oben zu sehen zur Anwendung gebracht habe für Arsch und Friedrich. Nach 3-4 Betätigungen ist die Achse wieder gebrochen. Ein Klempner würde hier wohl anraten einfach ein neues Klo zu kaufen und dafür nochn 100er verrechnen? Aber nicht mit mir!
Wenn Plastik zu schwach ist (und Plastik ist IMMER zu schwach), muß eben was besseres her. Als Bub hatte ich Mal dieses richtig gemeine, fiese Blasrohr mit Stahlpfeilen. Die konnte man glatt in eine Hauswand schießen und die blieben schön stecken. Eine coole Waffe für einen kleinen Spinner. Jedenfalls hatte ich noch ein paar der Pfeile und meinen Proxxon Multischleifer hier. So habe ich entlang der Achse mit einem Bohrer ein feines Loch vorgebohrt, das gerade ein wenig dünner war als die Pfeile, damit das dann auch richtig fest steckt. Dann einen Pfeil etwas abgeschnitten und die Achse durch Einsetzen mit Stahl verstärkt:
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Auf einem der oberen Bilder sieht man es schon, wenn man etwas genauer aufpaßt, ich habe die Achse dann nochmals wo sichtbar mit Superkleber bedeckt, damit das Wasser nicht in Berührung mit dem nicht rostfreien Metall kommen kann. Außerdem sollte es die Konstruktion noch Mal zusätzlich verstärken, habe das über Nacht aushärten lassen.
Fazit: Die Konstruktion arbeitet wieder perfekt, und nach einigen "Intensivtests" am Scheißhaus wird klar, das bricht nicht wieder so schnell ab! Und ich kann meinen Enkeln erzählen, ich hätte ein Klo mit Blasrohrmunition repariert! Wenn das Mal kein MacGyver ist!
Für meine allererste Klempnerarbeit fast schon gut: Ich habe nicht mehr zerstört als instandgesetzt, ich habe meine Wohnung nicht unter Wasser gesetzt und mich auch bei keinem Einzelschritt der Reparatur aus Versehen umgebracht!
Und gekostet hat der Scheiß auch keinen müden Cent. Haha!