• Und weil wir Nettoexporteur von Strom sind, ist er verknappt? :/

    Nein, aber wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage, geht normalerweise der Preis runter.

    Und Merit-Order belohnt nicht die günstigste Energieproduktion sondern unterstützt Ineffizienz.

    "Das teuerste Kraftwerk bestimmt den Preis". Wo ist da der Wettbewerb?
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ver…ildung-101.html


    Die (theoretische) Verknappung beruht in diesem Falle auf den hohen Kosten und dem dadurch einhergehenden "Zwang" den Stromverbrauch zu senken obwohl ausreichende Versorgung vorhanden (wäre). Natürlich wird keiner tatsächlich gezwungen den Strom einzusparen, aber wenn man jetzt der Mittelstand ist und seine Preise wettbewerbsfähig gestalten möchte, dann wird es umso interessanter. Oder man ist eine Familie die keine Möglichkeit hat den Verbrauch zu senken ohne die Lebensqualität bzw. den Lebensstandard einzuschränken, weil z.B. die Mittel für effizientere Geräte nicht vorhanden sind. Oder ein Geringverdiener, oder ein Student, oder oder.

    9 Mal editiert, zuletzt von Kaitou (5. Oktober 2023 um 02:08)

  • Die Merit Order ist tatsächlich das Ergebnis eines Wettbewerbs, bei dem es keine Standortvorteile, Qualitätsunterschiede etc. gibt. Es ist (den meisten Kunden) völlig egal, wo der Strom herkommt, es gibt keine Qualitätsunterschiede, usw. Das heißt, das einzige Unterscheidungsmerkmal auf dem Markt ist der Preis.

    Wenn jetzt aber ein Produzent nicht billiger als x produzieren kann, dann haben die anderen Produzenten auch keinen Anlass, billiger zu verkaufen. Warum sollten sie? Sie werden nur eine winzige Differenz unter dem teuersten bleiben - das reicht aus, um alles zu verkaufen, was ihre Kraftwerke produzieren.

    Die einzige Situation, wo der Preis sinkt, ist wenn die teuren Kraftwerke ganz aus dem Markt verdrängt werden, weil die Nachfrage allein durch die günstigen gedeckt werden kann. Das ist momentan nur der Fall, wenn mittags die Sonne stark scheint oder der Wind stark weht.

    Zukünftig kann das nur besser werden, wenn die erneuerbaren Energiequellen und auch Speicher und Netze weiter ausgebaut werden. Dann werden diese Situationen zunehmen.

    Als Kunde kann man jetzt höchstens einen dynamischen Tarif abschließen und seine Verbrauch in die günstigen Zeiten legen. Das funktioniert natürlich vor allem mit Großverbrauchern (eAuto, Wärmepumpe).

    We are Microsoft of Borg. Assimilation is imminent. Resistance is... Error in Borg.dll. Press OK to abort.

  • Das ist noch nicht einmal alles.

    Aktuell sparen sehr viele Leute am Stromverbrauch. Also wird Strom Teurer.

    nehmen wir als Beispiel ein kleines Energieunternehmen:

    3 Windkraftanlagen

    3 Solarfarmen

    3 Gaskraftwerke

    einige Techniker + einige Arbeiter +einige Büroleute

    Nehmen wir mal an, dieses Unternehmen hat 500.000 Euro Fixkosten im Monat. (Leasingverträge, Steuern, Ersatzteile, Gehälter etc)

    Es kann in einem Monat 5.000.000KWh Produzieren Damit hätten wir 0,10 Euro Produktionskosten pro KWh

    Nun werden die Preise hochgetrieben die Leute fangen an zu Sparen und das Unternehmen kann nur noch 1.000.000 KWh im Monat verkaufen. Somit muss das Unternehmen die KWh für 0,50 Euro verkaufen um kein minus zu machen.

    (Werte sind Beispielwerte)

  • Also wird der Strom nach dieser Logik mit Atomkraftwerken wieder billiger. Gut zu wissen. Dann wähle ich nächstes Jahr die Partei, die die Atomkraftwerke wieder hochfahren will :spitze:

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

  • Nicht alles findet immer am Spotmarkt statt.

    Wir kaufen einen Großteil der Energiemengen zu einem festen Preis für eine feste Menge und einen festen Zeitraum ein.

    Ein kleinerer Teil wird bei Bedarf an der Börse tagesaktuell gekauft.

    Und es gibt sicherlich verschiedene Preise, Mengen und Zeiträume. Damit hat man i.d.R. eine gute Planbarkeit.

    Strom aus AKWs ist leider zu teuer, wenn man diese sicher betreiben will. Unsere alten Meiler wurden in den letzten Jahren bewusst auf Verschließ gefahren, weil Enddatum fix. Das wurde dann verlängert.

    Wenn man die weider hochfahren wollen würde, würde der Preis für die Rezertifizierung und die baulichen Maßnahmen, um die Dinger wieder lauffähig zu bekommen, so hoch sein, dass es nicht wirtschaftlich ist.

    Und Neubau kostet Milliarden und v.a. sehr viel Zeit. Strom wird jetzt gebraucht und nicht in 10-20 Jahren.

    Und das Problem mit dem Atommüll ist noch nicht gelöst, oder wo verklappen wir das Zeug?

    2 Mal editiert, zuletzt von Chosen_One (5. Oktober 2023 um 15:15)

  • das hat nichts mit Atomstrom zu tun. Der Strompreis hängt mit der Abnahmemenge vom Kunden zusammen.

    Wenn du nur 30% deiner maximalen Energieproduktion verkaufen kannst, musst du alle Umkosten auf diese 30% anstatt auf 100% legen.

    Wir lagern unseren Atommüll aktuell am dümmsten möglichen Ort. Wasser und Salz und Stahlfässer?

    Eine Lagerhalle oder in Trockenem Stein ist weit Sinnvoller.

    Es gibt allerdings schon Projekte, welche Brennstäbe deutlich länger verwenden können. Atomenergie ist aktuell der Kohle und der Gas Energie vorzuziehen. Da deutlich weniger CO2 Produziert. Sollte unser Ziel sein einen Rückgang der Gesamtmenge an CO2s in der Atmosphäre zu haben.

  • Da wären die Reaktoren vom Gates interessant, auch wenn ich Atomenergie prinzipiell ablehne. Also diese Traveling Wave Reactors. Einfach weil die Dinger (soweit ich es verstehe) Atommüll wiederverbrennen, und somit reduzieren können. Wenn das wirklich so funktioniert wie ich es den Pressemitteilungen glaube entnommen zu haben, dann wäre das vielleicht noch eine Option, falls wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar. Sind zwar auch "nur" Spalter, aber bis wir saubere Kernfusion haben vergehen scheinbar eh noch 20-100 Jahre?

    Aber die Frage hier ist echt: Ist das wirtschaftlich sinnvoll machbar?

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    Quote Bier.jpg@IRC 2020: "Je schlimmer der Fetisch, desto besser!"

  • Hindert uns ja auch niemand daran diese Atommüllverbrenner zu bauen. Nicht wegen dem Strom, sondern um evtl. den Atommüll zu verringern.

    Und für die Kernfusion könnte man auch gerne mal ein paar Milliarden locker machen, damit das in Zukunft evtl. mal was wird.

    Dieser ganze neue heiße Scheiß ist schön und gut, aber wir haben aktuell die Technologie günstige Stromerzeugung herzustellen.

    Das können wir machen, wenn wir das wollen.

  • das hat nichts mit Atomstrom zu tun. Der Strompreis hängt mit der Abnahmemenge vom Kunden zusammen.

    Wenn du nur 30% deiner maximalen Energieproduktion verkaufen kannst, musst du alle Umkosten auf diese 30% anstatt auf 100% legen.

    Letzteres ist aber gerade wegen der Merit Order nicht der Fall. Andersrum wird ein Schu draus: Da Deine Stromgestehungskosten bei EE niedriger sind als bei fossilen, hast Du praktisch eine Einspeisegarantie. Du kannst also als Ökostromproduzent davon ausgehen, dass Du sämtlichen generierten Strom auch los wirst. Falls wirklich der Stromverbrauch abnehmen sollte (ich bezweifle das, wir bauen ja auch eAutos und Wärmepumpen ...), dann wären es die teuren Kraftwerke, die rausgedrängt würden.

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  • Die Frage ist einfach:

    "Was ist unser Ziel?"

    Die Kernfusion ist nach all meinen Informationen Bereit benutzt zu werden. Allerdings ist niemand bereit den Ersten Schritt zu tun und das erste Kernfusionskraftwerk zu Bauen. Wir Können die Kernfusion aufrecht erhalten. Wir bekommen inzwischen mehr Energie aus einer Kernfusion, als wir hinein stecken müssen. Das einzige Problem ist, dass wir durch die Testreaktoren Zeitlich begrenzt sind.

    Kohle und GAS Energie produzieren CO2

    Atomstrom produziert Atommüll und kann in die Luft gehen.

    Windkraft tötet Vögel und ist Laut und steht vor deiner Haustür und sieht scheiße aus.

    Wasserkraft schadet den Fischen und man muss evlt Dörfer Fluten

    Sonnenenergie da halten doch die Solar platten nicht so lange, sieht doof aus auf den Dächern und überhaupt

    Gezeitenkraftwerke, schaden wohl auch den Fischen ...

    Gegen alles wird Laut geschrien. Gleichzeitig werden Elektroautos mit Seltenen Erden und hoch brennbaren Batterien in den Himmel gelobt.

    Unser aktuelles Stromnetz ist nicht auf Windkraft, Solarkraft und Elektroautos ausgelegt.

    Unser Netz ist aktuell ein Hochspannungsnetz von welchem auf ein Niederspannungsnetz umgewandelt wird. Es ist darauf ausgelegt, dass alle Energieproduzenten das Hochspannungsnetz befüttern und nicht das Niederspannungsnetz.

    Ich sehe aktuell in der Energiebranche das Ziel:

    Geld machen!

    anstatt:

    Umweltschutz!

  • Die Kernfusion erzeugt auch Atommüll, der rund 200 Jahre gelagert werden muss...

    Ist zwar nicht so lange, aber die 200 Jahre wollen auch erstmal vergehen.

    Außerdem stelle ich mir das nicht gut vor, wenn Bill Gates Mini-AKWs bauen will. Ich meine, der Typ hat die Welt mit Windows "gesegnet". Da kann ich ja gleich im Castor-Behälter schlafen. Das ist gesünder.

    "Du bist und bleibst a Mensch und du kannst eben net deine menschlichkeit überwinden."

    Dennis_50300

    2 Mal editiert, zuletzt von CryptonNite (5. Oktober 2023 um 17:45)

  • das hat nichts mit Atomstrom zu tun. Der Strompreis hängt mit der Abnahmemenge vom Kunden zusammen.

    Wenn du nur 30% deiner maximalen Energieproduktion verkaufen kannst, musst du alle Umkosten auf diese 30% anstatt auf 100% legen.

    Letzteres ist aber gerade wegen der Merit Order nicht der Fall. Andersrum wird ein Schu draus: Da Deine Stromgestehungskosten bei EE niedriger sind als bei fossilen, hast Du praktisch eine Einspeisegarantie. Du kannst also als Ökostromproduzent davon ausgehen, dass Du sämtlichen generierten Strom auch los wirst. Falls wirklich der Stromverbrauch abnehmen sollte (ich bezweifle das, wir bauen ja auch eAutos und Wärmepumpen ...), dann wären es die teuren Kraftwerke, die rausgedrängt würden.

    Das siehst du leider Falsch. Da wir große Energieversorger haben. EON etc Diese legen selbstverständlich die zusätzlichen Kosten auf alle um. Hier wird ehh ein Strommix produziert.

    Weiterhin hast du keine gleichbleibende Energieerzeugung bei Solarkraft und Windkraft.

    Das Stromnetz muss Stabilisiert werden.

    am Schnellsten reagieren Gaskraftwerke

    anschließend kommt Wasserkraft und Windkraftanlagen

    Kernkraftwerke reagieren sehr Langsam

    und Solar macht was es will.

    Wenn du nun Windkraftanlagen bei Wind stillstehen siehst, liegt das daran, dass entweder zu starker Wind ist oder wir einen Energieüberschuss haben.

    erneuerbare Energien können aktuell noch nicht schnell genug auf Verbrauchsschwankungen reagieren.

    Wesentlich Interessanter ist auch, dass du egal ob du bei dem Kernkraftwerk nebenan oder bei einem Windkraftanbieter im nachbahr Ort Energie kaufst, die meiste Energie aus deinem lokalen AKW kommt. Es gibt keine extra Leitungen für Ökostrom und es gibt auch keine Ökostrom Filter...

  • Kernfusion ist alles andere als bereit. ;) Wir haben ein paar Kurzzeitexperimente aus China und den USA, die eine positive Energiebilanz gezeigt haben. Von einem realen Produktivreaktor ist das noch gut weit weg. China investiert hier heftigst, aus Eigeninteressen. Dennoch sehen wir keine ausgerollten, produktiven Kernfusionsreaktoren. Das hat wohl schon Gründe.

    Zu den Kernspaltern: Natürlich produziert das Müll und ist gefährlich. Das betrifft aber vor allem antike Meiler. Moderne Reaktoren könnten für den Übergang zur Fusion schon eine gute Brückentechnologie darstellen, denke ich. Vor allem wenn sie bestehenden Müll verbrennen, anstatt neu gefördeten, spaltbaren Materials.

    PS.: PV-Elemente auf Dächern stören keine Sau. Ich brauche nur die 16 km von der Arbeit nach Hause zu fahren, und ich sehe mindestens 30 Dächer (oder mehr?) voller PV Zeug. Solange das Netz davon nicht destabilisiert wird: Macht die Dächer voll!

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  • Das siehst du leider Falsch. Da wir große Energieversorger haben. EON etc Diese legen selbstverständlich die zusätzlichen Kosten auf alle um. Hier wird ehh ein Strommix produziert.


    Wesentlich Interessanter ist auch, dass du egal ob du bei dem Kernkraftwerk nebenan oder bei einem Windkraftanbieter im nachbahr Ort Energie kaufst, die meiste Energie aus deinem lokalen AKW kommt. Es gibt keine extra Leitungen für Ökostrom und es gibt auch keine Ökostrom Filter...

    Zu E.ON: Klar kann E.ON seine Preise anpassen. Das ist aber nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass bei einer Überdeckung an der Strombörse die fossilen, und damit teuersten Kraftwerke aus dem Netz gedrängt werden (ja, mit Abzug von Redispatchmaßnahmen).

    Die können also umlegen was sie wollen, dann kauft halt niemand mehr ihren Strom an der Börse. Warum soll ein Vertreiber Deinen teuren Strom abnehmen, solange eine Überdeckung existiert und damit ein Preiskampf stattfindet?

    Bei Überdeckung geht der (gesamte Markt-) Preis nach unten, das ist normales Marktverhalten. Teuer wird es nur bei Unterdeckung.

    Und wenn Du die Endkundenpreise für Kunden direkt bei E.ON meinst, und nicht die Börsenpreise: Die können sie halt nur anpassen, wenn ggf. die Preisgarantie abgelaufen ist, und dann wechselt man.

    Zu Leitungen: Ja LOL, hast Du geglaubt Du kriegst eine eigene Leitung von Kraftwerk? Das wird nur bilanziell abgerechnet.

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  • Diese Nachrichten, dass die aktuellen Kernfusionsexperimente energiepositiv sind, stimmen nicht bzw. nicht so, dass ein Kraftwerksbetrieb damit möglich wäre.

    Man hat einen Teil der benötigten Energie nicht mitberechnet.

    Dennoch müsste man jetzt Reaktoren bauen, aber diese Generation wäre immer noch Forschung.

  • Es ist egal, wie der Strom produziert wird. Du hast bei allen Energieformen Wartung, Wachpersonal, Ersatzteile. Weiterhin hast du immer noch einen Bürokraten Anteil. Und dieser Posten ist der Relevante. Bei Übersättigung des Strommarktes musst du die Produktion runterfahren, genau wie alle anderen auch. Und du musst deine Leute bezahlen, Wartungen an deinen Anlagen durchführen. Genau wie alle anderen auch.

    Somit müssen alle den Strompreis anziehen, damit sie kein minus Geschäft fahren.

  • Somit müssen alle den Strompreis anziehen, damit sie kein minus Geschäft fahren.

    Soweit klingt es logisch. Nur begibt man sich damit nicht in einen Teufelskreis? Je teurer, desdo mehr wird gespart, woraufhin es weiter teurer wird? Wäre es dahingehend nicht besser, den Strompreis zu senken, damit man die Chance hat, wieder mehr verkaufen zu können?